Hallo Frank,
erstmal so'n büschen OT:
Ntürlsch kenn ich Hummeldumm! Da wir im Februar nach Argentinien fliegen werden, habe ich auch schon in Erwägung gezogen, 'Resturlaub' nochmal zu lesen - vielleicht wird das die Anti-Langeweile-Literatur für den Flug.
Hast Du denn auch schon die Erdmännchen-Krimis, die dem Vernehmen nach Tommy Jaud unter einem Pseudonym geschrieben hat, gelesen? Seeehr, seeehr schön.
Mein persönlicher Favorit aber ist Bill Bryson. Mehr geht nicht!
Ich wollte am Sonntag nur mal in einem bestimmten Buch nachgucken, ob er sich darin möglicherweise auch über den Bereich der Chesapeake-Bay ausgetobt hat, weil wir die auch im Auge haben.... und seitdem lese ich das Buch zum wahrscheinlich 20ten Male von vorn. Daß wir das Amish-County in Pennsylvania entgegen ursprünglicher Planung auslassen werden, wußten wir nach anderthalb Seiten Bill Bryson.
Zum Niederknien!
So, nun aber zum Thema:
Mücken.
Im September können sie hie und da noch rumfiepen, kriegen aber keine Stiche mehr zustande. Ob Nobite was bringt, weiß ich nicht, da wir selbst in Europa sehr unempfindlich sind und uns daher außer der Kenntnis über den Umstand, daß es Autan gibt, auf total unerforschtem Terrain befinden.
Im Zweifel gilt die Devise, daß die Biester da drüben mit dem Krempel, der hier zu haben ist, nicht abzuschrecken sind. Der in Sprühfläschchen verpackte Wirkstoff in USA/Kanada heißt DEET. Solltet Ihr Bedarf haben, werdet Ihr das Zeug im September irgendwo im Kassenbereich finden - ungefähr so halbschräg weg von der Quengelzone (die drüben übrigens vornehmlich aus Kaugummis und unterste-Schublade-yellow-press-Postillen besteht) unterhalb des Filialleiter-Glaskastens. Aus dem Drugstore-Bereich ist es bereits weggeräumt, weil nur noch als Resterampe für Euro-Luschen zu verwerten.
Ich hatte zwar versprochen, daß ich das 30er Womo nicht mehr in Zweifel ziehen würde, möchte aber dennoch gerne nochmal einen Aspekt hochwühlen, der vielleicht nicht unerheblich ist:
Wenn Du sagst, daß Ihr gut miteinander könnt, "kampferprobt" seid und alles ying-yang-mäßig ausgewogen und im grünen Bereich ist, stelle ich das wirklich nicht in Frage.
Allein den Umstand, daß auch bei einem imaginären 700ft langen Blechschwein immer nur zwei Mann vorne sitzen und rausgucken können, will ich Dir nochmal vor Augen halten.
Das Biest kann so lang sein, wie es will, da können meinethalben ganze Sofalandschaften integriert sein, unterm Strich bleibt immer:
Die beiden anderen, die nicht vorne sitzen dürfen, haben genau folgende Optionen:
Am Katzentischchen sitzend (das auch immer im Verhältnis zur Personenzahl lachhaft ausgelegt ist, nämlich für zwei schmale Popöchen auf jeder Seite - keine Ahnung, wie die Locals das gebacken kriegen, aber ich will mich nicht verlieren..... Zwei nordamerikanische Durchschnittsgesäße auf diesen Bänkchen!!! :rofl: Was für eine Vorstellung!), wobei hier folgende Konfigurationen möglich sind :
Beide nebeneinander angeschnallt wie Max und Moritz oder Hanni und Nanni in Fahrtrichtung, oder - wenn man es denn mag - beide gegen die Fahrtrichtung oder einer vorwärts und einer rückwärts.
Andere Möglichkeit:
Sich parallel zur Fahrtrichtung auf dieser ab 25ft bedauerlicherweise generell als weitere Schlafmöglichkeit präsentierten Couch anzuschnallen, ungefähr auf Achsentiefe zu versinken, nix mehr außer der Sitzbank gegenüber zu sehen, wenn man keinen superlangen Schwanenhals macht - was man ohne Nörgeln auch nicht mehr als 50 km aushält.
Selbst die Idee des Rotierens halte ich für nicht besonders gut. Da ist doch jeden Morgen bei denen, die hinten sitzen müssen und heute mal wieder A-Karten-Tag haben, Gegrummel, wenn nicht schlechte Laune programmiert.
Also: Es geht mir nicht um die Wohn- und Schlafbequemlichkeit, wenn der Bock steht. Es geht um das "unterwegs". Und das wollte ich nochmal als besonders prüfenswert einflechten.
Ich kann mir gut vorstellen, daß es richtig, richtig nett ist, wenn man zwei kleinere Wohnmobile nimmt, meinethalben auch den ganzen Tag zusammenfährt, aber auf diese Weise hat jeder die Möglichkeit, nach vorne rauszugucken.
Nur mal so zum Grübeln.....
Wenn es denn dann ohne Wenn und Aber ein 30er sein soll, habe ich herausgeflöht, daß sich für Eure Bedürfnisse diese beiden Typen empfehlen:
- das Maxi-Motorhome A von Canadream ab dem 07.09.
- das 28-30 DeLuxe Motorhome von Go West ab dem 10.09.
Nachguck-Möglichkeiten sind: Canusa, CRD, Trans-Kanada-Touristik.... beispielhaft.
Die Maxiklamotte von Canadream hat schlecht verteilte Betten, im Falle der Fälle würde ich das DeLuxe von Go West nehmen, weil sich die Bettenmaße zwischen dem festen Bett hinten und dem im Alkoven nur minimal unterscheiden - es würde also keine Klopperei geben, wer wo schlafen darf.
Ich ziehe Eure bisherigen gemeinsamen Reiseerfahrungen wirklich nicht in Zweifel, will nur darauf hinweisen, daß in Kanada schon mal der eine oder andere Kilometer zurückzulegen ist und die Tageskonfigurationen der Wohnmobile über das Schlafen hinaus ne echte Challenge darstellen können, wenn man denn wirklich davorsteht.
Zum Schluß noch schnell Lake O'Hara:
Nee, dazu kann ich nix sagen. Dahin kommt man ja mit vorher reservierten und gekauften Bustickets, muß mitten in der Nacht aufstehen, ggfls. ne Baustelle unterwegs einplanen und noch früher aufstehen und setzt sich dann mit gaaanz vielen Menschen, die man gar nicht kennt und möglicherweise auch gar nicht kennen will, in nen Bus, um an nen See zu schraddeln.... nicht unser Ding. Und dann trabt man da irgendwie um den See rum zwischen Rick aus Tennessee, Heather und ihrem Mann George aus Sasketchewan, alle wollen wissen: Where you're from?? und ein ausgewanderter Ex-Pilot aus Deutschland sabbelt Dir am Ende auch noch mit seiner Lebensgeschichte nen Knopp ans Ohr - nicht für Geld dabei.
Da muß ich echt passen.
Aber sonst versuche ich gerne, Dir mit dem einen oder anderen kleinen Detail helfen zu können.
In diesem Sinne viele Grüße
Harry