@ CanLiebhaber,
was die Streckenführung und die "Horror"-Tage angeht, kann ich Yukon nur zustimmen. Ich gehöre durchaus zu den Kilometerfressern, aber das ist wirklich nicht sinnvoll.
Ansonsten meine ich schon, daß die VI-Planung in Ordnung ist. Drei Nächte VI braucht man mindestens, wenn man nach Tofino will:
1. Nacht Parksville (nicht Nanaimo. Da gibt es keine schönen Campgrounds)
2. Nacht Tofino
3. Nacht Victoria
Das geht, wenn man mal die Nase bis an die Westcoast gesteckt haben will.
Aber die gesamte Routenplanung würde ich zur Zeit mal überhaupt nicht so hoch hängen, da sie sich grundlegend ändern kann, wollt Ihr wirklich in Kanada heiraten.
Denn hierfür muß man sich schon in aller Rgel auf einen festen Termin, einen bestimmten Ort und einen Marriage Commissioner festlegen. Quick-and-dirty-Las Vegas-Style is nich.
Meine Frau und ich haben in Banff geheiratet, also Alberta.
Wir hatten seinerzeit zwei Location-Optionen: Tofino oder die Rockies.
Hierbei ist unter Umständen wichtig zu wissen, daß Commissioner aus Alberta nur in Alberta trauen können und welche aus BC auch nur dort.
Da es in (West-)Kanada keine Standesämter, sondern selbständig tätige Marriage Commissioner gibt, denen Du die Anreise an einen Ort "x" bezahlen mußt, schied Tofino am A-de-We, wohin günstigstenfalls aus Victoria ein Commissioner anreist, schnell aus und wir haben uns für Banff entschieden.
Das Procedere läuft so (und wird für Schweizer bis auf Details zuhause dasselbe sein) - ich schreibe jetzt beispielhaft für Banff, denn für alle anderen Orte wird via Suchmaschine auch immer alles Entsprechende herauszufinden sein:
Man geht auf die Seite des License Bureaus.
Da gibts Führerscheine und was weiß ich noch - auf jeden Fall auch Marriage Licenses. Ohne die braucht man keinen Marriage Commissioner zu kontaktieren.
Solltet Ihr beide vorher noch nicht verheiratet gewesen sein, könnte es auch an Ort und Stelle gehen, da Ihr versichern müßt, daß Ihr heiraten könnt.
Ansonsten:
Scheidungsurteile (mit!! Rechtskraftvermerk!!) bereits zuhause von einem öffentlich bestellten und vereidigten Übersetzer übersetzen lassen. Ins Licence Bureau faxen.
Als Link ist bei den License Bureaus verfügbar, welche Angaben man machen muß; die kann man auch schon vorher ausfüllen und faxen.
Dann sucht Ihr Euch eine/n Marriage Commissioner aus. Das hat ja sehr mit persönlicher Disposition zu tun. Der Eine oder Andere mag z. B. die gouvernantenartige Dame toll finden, der Nächste will dringend nen Mann, der Dritte unbedingt ne Frau.
Wir hatten eine sehr unkomplizierte, zwanglose und dem Lachen außerordentlich zugetane Commissionerin aus Canmore und werden diese Wahl nie bereuen, weil alle Beteiligten inklusive der Trauzeugen noch drei Tage später Bauchweh hatten vor Lachen.
Wer es bierernst mag, für denen stehen ja - wie gesagt - verkniffene ältere Damen mit Vogelnest auf dem Kopf zur Verfügung. Einfach mal stöbern.
An Ort und Stelle am Besten zu einem zuvor vereinbarten Termin zum License Bureau stiefeln, Pässe vorlegen und man bekommt gegen eine Gebühr seine Marriage License. Wie hoch die war?? Pffft, keine Ahnung mehr. Aber mehr als ca. Can$ 100,00 werden es nicht gewesen sein.
Mit dem Marriage Commissioner zweckmäßigerweise auch schon von zuhause Kontakt aufnehmen. Die können ja auch mal Urlaub machen...........
Die Grundkosten für den Marriage Commissioner liegen so bei ca. Can$ 250,00. Dazu kommen die Taler für die Trauzeugen und natürlich der Anfahrtsweg. Die fliegen mit Euch auch auf sonstwas für einen Gletscher, auch mit dem Hubschrauber, wenn Ihr das gerne hättet. Ihr müßt aber nicht bloß Eure Anreise, sondern auch die des Commissioners und der Trauzeugen bezahlen. Das alles kann man aber auf den Seiten der Commissioner nachlesen.
Vom Commissioner bekommt Ihr nach der Trauung eine kanadische Heiratsurkunde.
Mit der ist zunächst mal nix anzufangen in der Heimat. Denn Ihr müßt schon vorher beim License Bureau eine Heiratsurkunde mit Apostille angefordert haben. Das ist eine Überbeglaubigung, die zur "Weiterbearbeitung" in der Heimat zwingend erforderlich ist.
Ihr macht danach weiter Euren Urlaub und wartet zuhause ab, bis Ihr von der kanadischen Botschaft Eures Heimatlandes die - englischsprachige - Heiratsurkunde mit - englischsprachiger - Apostille in der Post habt.
Das alles wieder von einem öffentlich bestellten und vereidigten Übersetzer übersetzen lassen.
Danach mit englischem Original und Übersetzung zum heimischen Standesamt marschieren. Vorher braucht Ihr da nicht aufzutauchen. Zumindest ist das in D so.
Und dann geht es weiter. Wie das in der Schweiz funktioniert.............
In D ist es so, daß beim heimischen Standesamt die Erklärung der künftigen Namensführung (dafür müßt Ihr beide dort auflaufen) aufgenommen wird und der ganze Krempel dann nach Berlin geschickt wird, weil es dort ein spezielles Standesamt gibt, das für alle Auslandsgeschehnisse von Deutschen zuständig ist: Geburten, Todesfälle und auch Eheschließungen.
Aus Berlin kommt dann nach ein paar Wochen das Stück Papier, das die Heiratsurkunde eines "normalen" (deutschen) Standesamtes ersetzt.
Und wenn man das hat, kann Deine Frau zum Standesamt losziehen und sagen: Ich will jetzt neue Papiere.
Das war's eigentlich........................
Also:
Ist aufwendig, ist kein preiswertes Vergnügen und wer ein gestörtes Verhältnis zu Formularen hat, sollte überdenken, ob es wirklich eine Heirat in Kanada sein soll.
Wenn die persönliche Disposition allerdings so ist, daß der Papierkram als nix Dolles gesehen wird und weil gut Ding ja schon immer Weil gebraucht hat , dann ist das Erlebnis "Heiraten in Kanada" sehr zu empfehlen.
Wir haben heute noch guten Kontakt zu unserer Marriage Commissionerin, obwohl sie sicherlich Dutzende Paare pro Jahr traut. Aber wenn die Chemie stimmt und da ja nicht sooooo fürchterlich viele Europäer dort heiraten, bleibt man einander durchaus auch über Jahre in wohlwollender Erinnerung.
Und dann vielleicht in späteren Jahren einen Urlaub mal wieder so zu planen, daß ein gemeinsamer Abend drin ist, macht aus einem normalen Urlaub einen Urlaub mit Bindung an das Land.
In diesem Sinne:
Ich kann's nur empfehlen - meine Frau auch