Hallo Sammy,
ich verlebe 50% meiner Zeit in Kenia, betreue dort eine ständige Einrichtung und muß denen recht geben, die hier gesagt haben," Es ist ein Unterschied zwischen den Keniabesuchern, die das Land bereits kennen und den neuen Besuchern." Die einen sind abgehärtet und die anderen ängstlich. Und wenn man letzteres verständlicherweise ist, sollte man dort nicht Urlaub machen.
Wenn Sie die Artikel von Reuters Deutschland heute abend lesen ,über das Vermittlingsbemühen der USA und der EU, und dass in Nairobi Ruhe geherrscht hat, dann bin ich froh, dass dies alles geschieht und dieses Land nicht in den Abgrund rutscht. Es ist ein Aufstand der Armen gegen die herrschende Clique, die seit der Unabhängigkeit 1963 die Macht für sich beansprucht hat und große Teile der Bevölkerung nicht an dem Reichtum des Landes teilhaben ließ.
Die Wahl war nur ein Auslöser für den seit langen Jahren aufgestauten Haß. Es war ja nicht mehr anzusehen, wie z.B die Präsidentengattin sich benommen hat, wie Korruption, Morde und Diebstähle in diesem Land geduldet wurden. Wie sich die Politiker die Gehälter erhöht haben und wie der ROAD-Minister auf die Frage , warum er denn 7 Dienstfahrzeuge benötige, vor laufender Fernsehkamera antworte , es könne ja einer kaputt gehen.
Die Regierung in Kenia betreibt mehr als 3.300 Dienstfahrzeuge mit fast 10.000 Fahrern. Usw. Deutschlands Edelmarke liefert ohne Skrupel für viele Millionen Fahrzeuge für diese sogenannten Parlamentarier, die oftmals nicht einmal die offizielle Landessprache sprechen .
Und nun zum Abschluß noch eine Bemerkung. Schauen Sie die Sitzplatzangebote unter LTU.de an und Sie werden finden, dass die Maschinen in den nächsten Tagen und Wochen fast ausgebucht sind. Nur vereinzelte Plätze sind frei und das, obwohl man bis 11.1. vorerst hätte umbuchen können. Das sind die Treuen, zu denen auch ich gehöre.
Mich wundert es nur, dass bei all diesem Elend die Kenianer noch so fröhlich sind.
LG Manfred