Reisebericht Sansibar-Kenia Weihnachten 2003
Eigentlich wollten wir ja nach Jamaica - Last Minute. Leider haben wir diese "letzte Minute" verpasst und es war kein annehmbarer Flug mehr verfügbar.
Nach Konsultation von Prospekten, Internet und Teletext stiessen wir auf den Reiseveranstalter Beach & Safari, der uns ein interessantes Angebot Sansibar-Kenia machte, welches wir sofort annahmen.
Morgens um halb 6 krochen wir, direkt von einer Party, ins Auto und fuhren zum Flughafen, wo wir auf dem Swiss-Flug von Zürich nach Brüssel vorsichtshalber schon mal etwas dösten. In Brüssel angekommen suchten wir das Gate mit der "Sobelair"-Maschine worauf uns mitgeteilt wurde, dass der Flug wegen technischer Mängel 2 Stunden Verspätung hätte. Nach zwei Stunden wurden wir zu einem anderen Gate geleitet aber leider hatte auch dieses Fluggerät technische Mängel und wir mussten weitere zwei Stunden warten. Wir waren aber schnell wieder beruhigt als wir sahen, dass der Flieger doch zwei Flügel und ein Cockpit hatte. Nach 4 Stunden liessen wir uns dann von der Menge in die Maschine stubsen und landeten um 4 Uhr morgens wohlbehalten in Sansibar. (Es ist nicht weiter schlimm dass die Sobelair inzwischen Insolvenz angemeldet hat!!!)
In Sansibar wurden wir vom Beach & Safari Reiseleiter Moses in Empfang genommen der uns mitteilte, dass unser Hotel überbucht sei und wir in ein anderes verlegt wurden. Dies war uns völlig egal, sofern es nur ein Bett hatte. Völlig erschöpft fielen wir auf dasselbe und schliefen erst einmal ein paar Stunden. Als wir wieder zu uns kamen stellten wir fest, dass wir in einem der besten Hotels der Insel einquartiert waren wo wir dann auch drei Tage genossen, bestens betreut von Moses der uns sogar anbot, die ganze Woche im Bluebay Beach Resort zu bleiben. Das Hotel ist wunderschön, blitzsauber und sehr zu empfehlen. Trotzdem zogen wir es vor, nach 3 Tagen ins ursprünglich gebuchte Hotel Mapenzi umzuziehen. Auch dieses Hotel ist sehr empfehlenswert wobei zu bemerken ist, dass das Essen im Mapenzi sogar noch besser ist als im Bluebay. Nach weiteren 3 Tagen zogen wir nochmals für eine Nacht nach Sansibar-Stadt ins Serena-Inn um. Dieses Hotel ist ein umgebautes Telegrafenamt ebenfalls direkt am Meer. Bei diesem Hotel, obwohl die Preise sehr stolz sind, ist die Pool-Landschaft zu klein, das Restaurant zu gross und das
Essen - naja...
Am Abend hatten wir einen Tisch im Restaurant Emerson and Green gebucht - dachten wir - als wir oben auf dem Dach ankamen mussten wir uns zuerst unserer Schuhe entledigen und uns dann Schulter an Schulter mit etwa 30 anderen auf den Boden vor winzige Tischchen setzen. Dazu ist zu sagen, der Sonnenuntergang auf der Dachterrasse war sehr schön, mindestens so schön wie der am Strand! Das Essen war nicht schlecht und die anschliessende Show faszinierte vor allem wegen dem Hüftschwung der Tänzerinnen. Voraussetzung für diesen Abend ist allerdings, dass man ein Freund von organisierten Veranstaltungen und vollschlanken, nach Schweiss und Alkohol duftenden Touristenmassen ist. Dafür war der Heimweg durch das dunkle Gassenlabyrinth der Altstadt sehr lustig und wir lernten viele nette Menschen kennen welche wir in der Dunkelheit nur an ihren Zähnen und Augen ausmachen konnten.
Am nächsten Tag hiess es wieder "Sobelair". Wir hatten zwar ein Ticket nach Brüssel, wollten aber nur nach Mombasa. Der Abflug war um 22.00 Uhr geplant und wir konnten auch pünktlich einsteigen. Als wir unsere Boardingcard abgaben wurden wir zurückgehalten und dahingehend informiert, dass wir in Mombasa nicht aussteigen dürften und bis nach Brüssel fliegen müssten. Da wir das ja aber gar nicht wollten beschlossen wir, mit einem anderen Kleinflugzeug die 20 Minuten nach Mombasa zu fliegen. Dazu wollten wir unsere Koffer aber gerne mitnehmen. Der Herr erklärte uns, dass dies nicht möglich sei da er im vollen Flugzeug nicht nach unseren Koffern suchen könne. Nach einigen Drohungen unsererseits und einer längeren und lauten Diskussion konnte er dann aber doch und nach etwa einer halben Stunde sahen wir unsere Koffer über das Rollfeld kommen. In der Zwischenzeit trafen wir wieder unseren Reiseleiter-Engel Moses der ganz rote Ohren bekam und unserem Koffersucher kurz und barsch etwas in einer fremden Sprache mitteilte, worauf dieser das Gepäck schnurstracks wieder ins Flugzeug schaffte und wir konnten einsteigen. Inzwischen war es Mitternacht und alle Fluggäste freuten sich, dass wir nun auch unsere Plätze einnahmen und das Flugzeug abheben konnte. In Mombasa durften wir tatsächlich aussteigen und warteten geduldig vor dem Kofferband, bis kein Koffer mehr rundherum fuhr. Dann suchten wir uns den am wichtigsten aussehenden Herrn und teilten ihm mit, dass wir auch noch gerne unser Gepäck haben würden. Er erklärte uns dass der Flug sowieso schon Verspätung habe und er nicht im ganzen Flieger nach unseren Koffern suchen könne. Da wir keine Lust mehr auf lange Diskussionen hatten und Moses, dem sicher wieder etwas in dieser fremden Sprache eingefallen wäre, in Sansibar geblieben war, wechselten fünf Dollar den Besitzer und der Laderaum der Sobelair wurde wieder geöffnet. Nach etwas weiterem Warten hatten wir alles was uns gehörte und nahmen die etwa einstündige Reise zu unserem Hotel in Angriff.
Fazit: Sansibar ist sehr schön und ein Besuch der Hauptstadt lohnt sich auf jeden Fall. Ausserdem können noch Schnorchel- und Delphin-Touren unternommen (als wir auf dem Meer waren hat es geregnet wie aus Kübeln!) und Gewürz-Farmen besichtigt werden. Viel mehr hat die Insel allerdings nicht zu bieten. Für alle die nicht frisch verliebt sind und etwas mehr erleben wollen als am Strand vor sich hin zu braten reicht eine Woche Sansibar vollkommen aus.
Am nächsten Morgen erwachten wir im Indian Ocean Beach Club zu dem folgendes zu sagen ist. Wenn jemand unbedingt jeden Abend Disco bis zum Morgen braucht ist das Indian Ocean nicht der richtige Ort. Für alles andere aber gibt es weit und breit nichts besseres. Die Zimmer sind gross und sauber. Die Anlage ist super und auch der Strand weder überlaufen noch dreckig und man kann sogar bei Ebbe schwimmen. Die Betreuung ist einmalig wenn man es mag auf grossen Liegestühlen zu liegen und zwei Boys kommen vorbei, der eine mit einem Tablett voller feuchter Waschlappen und der andere mit einem Riesenteller voll Melonen-Schnitze. Das Hotel hat nur etwa 100 Zimmer und nach zwei Tagen ist man - jedenfalls wir waren es - überall bekannt und die Liegematten sind schon am Lieblingsplatz, das bevorzugte Apéro wird gemixt sobald man um die Kurve kommt und die halbe Flasche Wein von gestern steht schon auf dem üblichen Abend-Tisch bereit - selbstverständlich gut temperiert. Übrigens, das Nachtessen besteht aus sieben Gängen und bei jedem Gang kann zwischen zwei oder drei Varianten ausgesucht werden. Also, wenn Kenia dann Indian Ocean Beach Club!
Selbstverständlich gingen wir auch auf eine 2-Tages-Safari. Im Gegensatz zu anderen Touristen hatten wir wieder das Glück nur zu viert in unserem Bus zu sein was das Ganze natürlich höchst angenehm gestaltete. Wir besuchten den Nationalpark Tsavo-East und sahen wirklich sehr viele Tiere. Ein Rudel Löwen tat sich gerade an einem Zebra gütlich als wir vorbeifuhren und ein anderes hatte sich eine Giraffe für das Frühstück in den Schatten gelegt. Diesem Mahl konnten wir am nächsten Morgen beiwohnen. Wir übernachteten in der Voi-Safari-Lodge welche am Hang gebaut ist und eine atemberaubende Aussicht präsentiert. Direkt unter der Lodge ist ein Wasserloch zu welchem ein unterirdischer Tunnel führt, sodass man die Tiere fast hautnah erleben kann. Das war ein eindrückliches Erlebnis welches bei einem Afrika-Besuch unbedingt mit eingeplant werden sollte. Selbstverständlich hatten wir auch hier lustige Erlebnisse! Wir sahen ein Rudel Löwen ziemlich nahe und unser Fahrer stellte den Motor ab, um diese nicht zu stören. Nach einiger Zeit wollten wir weiterfahren aber das Auto wollte nicht. Trotz aller Bemühungen sprang der Motor nicht an und wir beschlossen, mit zum Rudel gerichteten Augen, den Wagen anzuschieben. Nach einiger Zeit instruierten wir den Fahrer dann, dass dies im zweiten Gang besser funktioniert als im ersten doch da kam zum Glück ein anderer Bus und mit vereinten Kräften konnte die Fahrt dann fortgesetzt werden.
In Mombasa mussten wir die Fähre auf die südliche Seite nehmen, da die Stadt auf einer Halbinsel liegt und keine Strasse in den Süden führt. Normalerweise verkehren vier Fährschiffe in der Bucht - ausser wenn wir kommen! Dann ist Streik und anstatt vier ist nur eine in Betrieb, was das ganze Mombasa-Hafenbecken in ein einziges Chaos verwandelte. Unser Fahrer nahm einen Schleichweg und wir wollten uns von der Seite in die endlose Kolonne einreihen was ein Ding der Unmöglichkeit war. Doch plötzlich kam ein Strassenverkäufer mit Salznüssen vorbei und wir versprachen ihm, einen **** von den Nüssen zu kaufen wenn er uns einen Platz in der Autokolonne organisiert - und husch waren wir eingereiht - und etwas zu knabbern hatten wir ausserdem noch. In diesen zwei Stunden, die wir bis zur Fähre hatten, lernten wir sehr viele Leute kennen und sogar unser Fahrer, der am Anfang fast die Nerven verlor, hatte am Schluss einen Riesenspass.
Zurück im Hotel wurden wir äusserst freudig begrüsst da wir immer die einzigen waren, welche nach dem Abendessen jeweils aufs Tanzparkett hüpften, zur Freude aller Animateure und der aussen herumsitzenden Gaffer.
Das einzig Unlustige während einer Woche Kenia war die Schnorchel-Tour, welche wir unternahmen. Da alle Boote am selben Ort ankerten - und es waren deren viele - wurde das Schnorcheln zu einer sehr gefährlichen Angelegenheit. Wenn man einmal zufällig keinen Arm von einem Nebenschnorchler auf dem Rücken hatte bekam man sicher eine Flosse ins Gesicht geklatscht. Irgendwie hat das kleine Riff zu wenig Kapazität für so viele Schaulustige.
Da unser Rückflug mit der Edelweiss sehr früh am Morgen war und wir schon um 4 Uhr vom Bus abgeholt wurden, beschlossen wir unsere Ferien so zu beenden wie wir sie begonnen hatten - mit einer Partyfreinacht. Alle unsere neuen Freunde harrten mit uns aus und es wurde ein lustiger, etwas mit Wehmut versetzter Abschied. Wir hätten es völlig ohne Probleme noch etwas länger ausgehalten! Am Flughafen angekommen konnten wir, man glaubt es kaum, ganz normal einsteigen und in Zürich kam sogar unser Gepäck, wie sich das gehört, mit uns an.
Fazit: Wer gediegene Ferien machen möchte ist im Indien Beach Club bestens aufgehoben. Kenia ist sehr lebendig und man sollte unbedingt in Lokale gehen, wo "Weisse" normalerweise nicht einkehren - dort findet das Leben statt! Unbedingt eine Safari machen - das ist ein absolutes MUSS.
Abschliessend wollen wir unbedingt dem Reiseveranstalter Beach & Safari, Zürich, Tel. 043 399 75 09, ein Kränzlein winden. Die Reise war perfekt und das Preis-Leistungsverhältnis stimmte 100 prozentig. Wir werden unsere nächste Reise gerne wieder dort buchen.