Nun in der Regel sind austretende Flüssigkeiten die Ursache,
Alterung, Verschleiss, Verwindung führen zum Austritt von brennbaren Flüssigkeiten.
Hier ein Auszug aus einem Brandbericht auf der MS Deutschland
Hier der Bericht komplett
""""Az.:216/10
Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung
Federal Bureau of Maritime Casualty Investigation
BSU
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3.3.9.4.2 Brandentstehung
Die Wärmefreisetzungsrate eines Brandes wird bestimmt durch die
Abbrandgeschwindigkeit, diese wiederum durch die Menge des zur Verbrennung
unmittelbar zur Verfügung stehenden Brennstoffs sowie durch die Bedingungen, unter
denen die Verbrennung dann stattfindet.
Im vorliegenden Fall muss eine große Menge Brennstoff innerhalb kurzer Zeit frei zur
Verfügung gestanden haben und muss derart aufbereitet gewesen sein, dass eine gute
Verbrennung stattfinden konn
te. Das kann in der Regel nur passieren, wenn unter Druck
stehende, eventuell vor
gewärmte Brennstoffe, an einer Br
uchstelle massiv austreten und
sich fein verteilt im Raum ausbreiten. Die Feinverteilung begünstigt zum einen die
Zündung und Verbrennung, zum anderen wird eine Ausbreitung des Brennstoffnebels in
Richtung der resultierenden Raumströmung möglich. Auch im vorliegenden Fall wird die
Brandursache mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem vergleichbar abgelaufenen Prozess
zu finden sein. Hier ist sogar davon auszugehen, dass es sich um eine Dieselöl-Leckage
gehandelt hat, da sich das Schiff im Hafenbetrieb befand. Außerdem wären im Fall eines
Schwerölbetriebs entsprechende Spuren nachweisbar gewesen, diese fehlen aber.
Betrachtet man das gesamte Schadensbild, kann der Ort der Brennstoffleckage nur im
Bereich der achteren Stirnseite des DG2 liegen. Für diese Annahme spricht auch, dass
in diesem Bereich potenzielle Zündquellen vorhanden sind. Dazu zählen u.a. Teile der
Abgasleitung sowie die Indizierventile
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. Gerade leichtes Dieselöl kann bei den
Temperaturen, die an den entsprechenden Stellen vorhanden sind, zünden. Konkret zu
sagen, welche Stelle im Brennstoffsystem
zur Leckage führte und
was der Grund dafür
war, ist aus den bereits erwähnten Gründen schwer. Denkbar wäre beispielsweise der
Bruch einer Manometerleitung am Steuerpaneel oder einer Leitung am Misch-
/Entlüftungsbehälter. Inwieweit sich eine Verbindung mit den kurz vor dem
Brandausbruch statt gefundenen Wartungsarbeiten am DG2 (17.05., 6000h Durchsicht,
Wechsel der Einspritzventile von Zylinder 1-4 sowie 6 und herstellen lässt, bleibt
fraglich.