Wir haben nun unsere erste Kreuzfahrt hinter uns. Mit der MSC Melody ging's vom 27.3. - 7.4.2010 durchs östliche Mittelmeer und durchs Schwarze Meer.
Grundsätzlich hat mir die Reise sehr gut gefallen. Mich interessesiert aber, ob solche organisatorischen Mängel, wie wir sie erlebt haben, ein Ausnahmefälle sind oder nicht.
Es begann schon beim Einschiffen. Unser Buschauffeur des offiziellen MSC-Zubringers sagte uns, wir müssen nur der Beschilderung folgen. In der Eincheckhalle irrten aber ganze Menschenhorden nur ziellos umher (wir auch), weil angeblich zuerst an einem Schalter ein gelbes Nümmerchen gefasst werden musste. Das war nur punktuell in Erfahrung zu bringen. OK, nach 3 Stunden waren wir mit anderen wartenden Massen dann auch drin.
Sehr schlecht funktioniert hat das Ausflugsbüro. Wir haben nach der Buchung und jedem darauffolgenden Korrekturversuch entweder nur ein Ticket erhalten oder alles doppelt. Auch die Korrekturen liefen dann meist das erste Mal schief. Die Angestellten dort stritten dann zuerst direkt hinter dem Schalter miteinander (sollten sie nicht wirklich dort machen) und schoben dann die Schuld dem Kunden zu (hä?), er habe nicht gebucht, obwohl für jeden ersichtlich war, dass sie mit ihren vielen Papierstapeln ein riesen durcheinander hatten, da jeder der Angestellten diese ein bisschen anders bearbeitete.
Der einzige Punkt, der mich auf die Palme brachte, war dann der Ausflug auf die Akropolis in Athen. Der Ausflug war zuerst angeblich ausgebucht. Plötzlich erhielten wir dann 1 statt 2 Tickets, welches dann wieder annulliert wurde. OK, gehen wir auf eigene Faust. Gem. Ausflugsbüro und Reception kein Problem: die Metro in die Stadt nehmen und dann kurzer Spaziergang. Eigentlich kein Problem für mich.
Der GAU aber für mich:
Die Akropolis ist nur bis 15.00 h geöffnet. Das stand auf der fix montierten Tafel mit den Öffnungszeiten, schien also nicht nur an diesem Tag so zu sein. Ursprünglich sollte das Schiff um 13.00 h in Athen sein, gemäss Tagesprogramm dann um 14.00 h, angelegt hat es um 14.45 h.
Müsste nicht die Reception oder das Ausflugsbüro über solche Sachen Bescheid wissen? Viele Mitreisende, welche den Ausflug nicht buchen konnten oder auf eigene Faust gehen wollten, standen vor dem verschlossenen Eingangsgitter der Akropolis. Als ich reklamieren wollte, stand ich an der Reception hinter einer langen Menschenschlange an, welche alle die gleiche Reklamation hatten. Sie wurden nicht ernst genommen und schnell abgespeist.
Generell schien keine Kommunikation unter den Angestellten des Schiffes zu herrschen. Wenn im Tagesprogramm stand, dieses oder jenes könne auf der Reception bezogen werden könne, behaupteten die Leute an der Reception das stimme nicht, bis man ihnen das Tagesprogramm auf italienisch (nicht auf deutsch) vorlegte, was dann jeweils lediglich ein Fragezeichen in ihr Gesicht trieb.
Wir haben dann mitbekommen, dass ein grosser Teil der Crew neu sei. Aber es sollte doch ein Mindestmass an standardisierten Prozessen vorhanden sein oder mindestens Einiges von Vorgesetzten geregelt werden können.
Ist es auch normal, dass es eine Stunde oder mehr dauert, bis das Ausflugsbüro vor dem Verlassen des Schiffes alle Ausflugsgruppen geordnet hat? Da haben sie allerdings schnell gelernt. Anfangs haben sie nämlich alle paar hundert Personen für verschiedene Ausflüge im selben Raum besammeln lassen.
Durch die vielen schönen Eindrücke innerhalb und ausserhalb des Schiffes bleiben die Ferien doch ein schönes Erlebnis, einzig mit dem Beigeschmack, dass ich nicht die Möglichkeit hatte in Athen die Akropolis zu beischtigen.