So, nun bin ich aber für meine Bemerkung zurechtgestutzt worden!
Was ich meinte ist, dass diese Zuckermühle selbst bei hunderten Pauschaltouristen bekannt ist. Und wenn schon dem so ist, sollte es doch auch unter den Kuba-Insidern im anderen Forum ein paar Leute geben, die diese Zuckermühle kennen und ein paar Informationen preisgeben können! Oder?
Zu der Antwort, dass sich die meisten User im anderen Forum um ihre Familien sorgen (die betroffenen Familien haben mein allergrößtes Mitgefühl - das muss ich klarstellen) und nicht um den Wiederaufbau oder Erhalt von touristischen Einrichtungen muss ich entgegnen: Wieviel Prozent der Menschen in der Gegend von Guardalavaca, Banes oder auch Rafael Freyre leben direkt oder indirekt vom Tourismus. Hat also der Erhalt und Wiederaufbau dieser Einrichtungen nicht die oberste Priorität für die Existenzsicherung der Menschen in dieser Region?? Die Zuckerindustrie (als ehemaliger Hauptarbeitgeber) ist in der Provinz Holguin nahezu zum Erliegen gekommen (und daran war übrigens kein Hurrican schuld). Wovon leben diese Menschen jetzt? Die inoffizielle Arbeitslosenrate soll bei über 30% liegen (offiziell gibt es natürlich keine Arbeitslosen - wie damals in der DDR). Eine Vielzahl der Menschen auf Kuba lebt direkt vom Tourismus; durch Zahlungen von Familienangehörigen, die in diesem Bereich arbeiten und durch Transferzahlungen der Exilkubaner in Florida und sonstwo! Die Zahlungen der Exilkubaner an ihre Familienangehörigen sind nach dem Tourismus das zweitwichtigste wirtschaftliche Standbein des kubanischen Staates. Das ist Realität! Das haben mir auch Kubaner vor Ort - in Rafael Freyre (!) - im Jahr 2006 versichert ... und jetzt wird es nicht besser sein!
Also sollten die Leute, die sich um ihre Familien und alle anderen Kubaner sorgen, alles dafür tun, dass der Tourismus wieder angekurbelt wird!!!! Und dazu gehört auch die touristische Infrastruktur zum Kennenlernen des Landes - wie zum Beispiel die Schmalspurbahn von Rafael Freyre! Dampfloks ziehen (geldbringende) Touristen an, ob es die Eisenbahnverrückten Briten, Schweizer sind, oder auch die Deutschen! Das sieht man bei uns in Deutschland am Besten bei der dampfbetriebenen Schmalspurbahn im Harz!
Fazit: Ohne touristische Infrastruktur kein Tourismus; Ohne Tourismus keine Devisen; Ohne Devisen keine Existenzsicherung!
Und ob es nun passt oder nicht - Ich behaupte: Wer für sich in Anspruch nimmt, ein "Insider" zu sein und diese Zusammenhänge ausblendet, der verhält sich schlich und ergreifend ignorant!
Denn Menschen wie ich, die keine Angehörigen auf Kuba haben, aber sich halt für eine kleine Eisenbahn (und somit auch für die Menschen) dort interessieren, verhalten sich nicht interessen- oder teilnahmslos gegenüber dem Schicksal der Menschen vor Ort. Denn auch dieses Interesse für die Eisenbahn schlägt eine Brücke! Auch wenn vielleicht andere Menschen dies als Nebensächlichkeit abtun. Ich kann (auch aus familiären Gründen) momentan nicht nach Kuba in den Urlaub fliegen, habe keine Angehörigen vor Ort und interessiere mich trotzdem für Kuba, seine Menschen ... und die Eisenbahn - bin also nicht ignorant! Das sollte unbedingt klar sein!
VG René