• Dylan
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    geschrieben 1169082478000

    Frankfurt:

    Angereist bin ich schon am Vormittag des 14.12.2006 mit dem ICE in Frankfurt/Main Airport Fernbahnhof. Vor der Ankunftshalle konnte ich meinen Hotel-Shuttleservice rufen, der mich nach kurzen 10 min Wartezeit zu meinem reservierten Airport-Hotel brachte.

    Reserviert hatte ich im "Hotel Post" in Frankfurt/Main-Sindlingen. Das Hotel ist ca. 10 Autominuten vom Airport entfernt. Das Airporthotel ist ein Hotel der gehobenen Mittelklasse. Bezahlt habe ich 70,00 EURO für eine Nacht in einem Standardzimmer, inkl. Frühstück, Shuttleservice und Nutzung der Fitness-, Sauna- u. Schwimmbadeinrichtungen.

    Frankfurt nach Holguin:

    Nach entspanntem Frühstück wurde ich um 08:30 Uhr vom kostenlosen Shuttleservice vom Hotel zum Airport gefahren. Noch schnell eins, zwei Kaffee und eine kleine Zigarre und ab zum Check-in. Keine 20 min später saß ich in der Senator-Lounge hinter der Sicherheitskontrolle und gönnte mir ein Gratis-Wasser und einen Gratis-Kaffee.

    Nach fünf Zügen an meiner wunderschönen Zigarre wurde ich mit einem etwas unfreundlichen Ton vom Reinigungspersonal der Lounge darauf hingewiesen, dass auf dem Selbstbedienungstresen ein lütten-kleiner Aufsteller steht, auf dem stehe: "Das Rauchen von Pfeifen, Zigarren und Zigarillos sei – auf Rücksichtnahme der anderen Reisenden – nicht erwünscht." Keine Ahnung wer mit "anderen Reisenden" gemeint war – die "anderen Raucher" oder gar die "anderen Nichtraucher"...keine Ahnung!! Nichtraucher- und Raucherbereich waren voneinander getrennt. Mit einer Träne im Auge wurde ich mit einem leicht gewaltsamen Druck von meiner geliebten Zigarre getrennt.

    Alle waren dann pünktlich an Bord (sogar die komplette Besatzung) und es ging nach 40 min Verspätung pünktlich los. Start, Flug und Landung waren in Ordnung. Über dem Atlantik gab es einige Turbolenzen – es gab keine Panik (iss immer soo lustisch) und an Absturz hat auch keiner gedacht. Außer!!!...der ältere Herr neben mir. Dem ging es gar nicht so gut. Ich sagte zu ihm: Wir haben hier in der allerersten Reihe den allerbesten Platz. Denn, wenn die Maschine abschmiert, dann kommt bei uns der Getränkewagen als allererstes vorbei und er solle ihn festhalten. Dann gibt es nämlich keine Getränke mehr aus Gläser, sondern nur noch direkt aus der Flasche.

    Er wollte oder konnte nicht lachen.

    Ich weiß nicht – ganz eigenartig dieser Mann(?).

    Naja, macht nichts(!).

    Holguin:

    In Holguin angekommen dauerte es keine 30 min vom Ausstieg über die Imigracion und dem Zoll bis zum wartenden Taxi-Transfer nach Santiago. Das einzige was den Zoll interessierte, war mein medizinisches Therapiegerät im Handgepäck. Ich öffnete den kleinen Metallkoffer und die Dame vom Zoll warf einen Blick hinein – und das war’s. Es schien, als ob man solche Geräte kannte. In meiner Hosentasche hatte ich einen metallenen Zigarrenabschneider (Cutter), der sich der allgemeinen Beliebtheit der Zöllner erfreute und ich hinterher sein musste, wer ihn gerade in der Hand hielt, bevor er in irgendeiner Hosentasche verschwinden könnte. Man nahm im Vorfeld an, es könnte sich um einen Schlagring (?) handeln.

    Holguin nach Santiago de Cuba:

    Mein Gepäck wurde in den Kofferraum eines nagelneuen Peugeot 307 verladen. Da der Kofferraum voll war, verwunderte es mich, dass der Reiseleiter meinte, wir müssten noch auf zwei weitere Reisende warten, die auch nach Santiago müssten. Große Fragezeichen taten sich in meinem Kopf auf. Die zwei Mitreisenden erschienen mit 3 großen Koffern und diversem Handgepäck. Ein erstauntes Grinsen machte die Runde. Es half alles nichts, der Reiseleiter holte sein Jeep und fuhr selber die andern zwei Mitreisenden separat nach Santiago.

    Um 18:00 Uhr ging es dann los. Zum Glück hatte ich keine Zahnschmerzen. Die Taxifahrt nach Santiago war so was von genial und erinnerte mich an eine einstige Off-Road-Tour. (Daheim hätte man mich gesteinigt, wenn ich so einen Fahrstil bei solchen Straßenverhältnissen an den Tag gelegt hätte.) Einfach nur genial.

    Zum Glück waren der Taxifahrer und ich Raucher. Somit blieben die Autofenster geöffnet und die Klimaanlage verlor ihre Wirkung. Dadurch kam ich in einen seltenen, schon in Vergessenheit geratenen Genuss. Bei den herrlichen Dieselabgasen kamen alte sinnliche Erinnerungen aus der ehemaligen DDR und aus der ehemaligen Sowjetunion auf.

    Bei durchschnittlichen 90 km/h war ich in 1 h und 45 min um 19:45 Uhr im "Meliá Santiago de Cuba".

    Applaus, Applaus!!!...für den Taxifahrer.

    Santiago de Cuba:

    Der Empfang im "Meliá Santiago de Cuba" war freundlich und das Einchecken ging schnell. Das ist der Vorteil wenn man alleine anreist und nicht in einer größeren Reisegruppe. Der Kofferträger kümmerte sich um mein Gepäck und fünf Minauten später erschien ein deutschsprechender Mitarbeiter des gehobenen Hotelmanagements. Er erkundigte sich ob ich rundum zufrieden sei und kümmerte sich gleich um ein kleines Problem mit der Steckdose neben dem Bett. Sie musste repariert werden, da ich sie dringend für mein med. Therapiegerät benötigte. Ich solle in der Zwischenzeit Abendbrot essen gehen und dann wäre alles in Ordnung. So war es dann auch.

    Im Buffet-Restaurant erlebte ich auf einmal ein kleineres Erdbeben. Das Hotelgebäude schwankte in kurzen Intervallen unter meinen Füssen. "Na, das geht ja gut los" dachte ich mir. Aber es war weit gefehlt, diese Annahme. Ich war es, der mit dem Kreislauf anscheinend etwas Probleme hatte. Ich denke mal, es war der extreme Klimaumschwung der mir dieses "Erdbeben" vorgaukelte. Da ich solche Situationen nicht kannte, trank ich erst einmal in der Lobby einen Kaffe und einen Ron "Caney" und irgendwann im laufe des Abends war das "Erdbeben" verschunden. Außerdem musste ich auch aus dem Restaurant wegen der "dezenten" Klaviermusik flüchten. Mit einer gewissen Andacht schmolzen die Töne in ihrem eigene Schmalz und jeder Dackel hätte von zu Tränen gerührt mitgejault.

    Am nächsten Tag war Erkundung des näheren Umfeldes angesagt. Begeistert war ich von den ersten Eindrücken auf der Straße "Av. De las Américas“ und ihr folgend zu dem Platz (Plaza de Martinez???) wo sich auch die "Casa de la Miel" befindet und man auf die Straße "Victoriano Garzón" zur Innenstadt gelangt. Anschließend ein kühles Aqua Mineral und einen Ron im "Palmares" und die ersten Zigarren- und Damenangebote (Damen aus einer Art Katalog) wurden mir offeriert. Mit einem kurzen Handbewegung und den freundlichen aber betonenden Worten "no, no!" war die Sache geklärt und man verabschiedete sich mit einem netten Lächeln.

    Abends war dann das erste Treffen in der Hotel-Lobby mit zwei kennenzulernenden Bekannten (aus einem anderen Forum). Nach telefonischen Vorab-Gesprächen sollte es nicht schwierig werden, sich an Hand der gegenseitigen Beschreibungen zu erkennen. Klappte auch tadellos. Ab ins "Palmares" zur Lagebesprechung. Wir entschieden uns, erst einmal ins "Hotel Casa Granda" zu fahren. Das hatte jedoch geschlossen (gab laut Aussagen des Personals kein Wasser). Daraufhin gingen wir zu Fuß die "Calle Heredia" Richtung "Casa de la Trova" und kamen zum "Casa Artex". Ich war sofort davon begeistert. Es musizierte eine Damen-Band meines Geschmackes. Einfach nur Wundervoll. Das "Artex" hat sich somit – bei mir und für mich – in die oberste Priorität katapultiert. An vier von sieben Abenden wurde das "Artex" also zu meiner Stamm-Casa und die Herren-Band, die dort auch spielte, hatte es mir total angetan. Ich hatte dann auch persönlichen Kontakt mit den Herren und sinnierte mit ihnen über allgemeine Musikthemen. Sie nannten sich: "Portela y su Típico Oriental".

    Dank der fleißigen und netten Zaun-Händler am "Palmares" kam ich auch zu meinen gewünschten Zigarren. "El Credito": 25 Stück für 25 CUP oder 1 CUC. Was will man mehr! Es waren ganz legale Zigarren, da es sie in den Pesoläden gibt.

    Am Montag sind wir zu zweit nach Siboney gefahren. Wir wollten mal ans Meer. Für mich war es ganz toll. Keine Touristen, einfachste Begebenheiten und wiederum alles nette Menschen. Sofort wurden uns heimlich frische Langusten und Krabben angeboten und man könnten sie auch gleich zubereiten. Wir lehnten dankend ab tranken etwas Rum und eine Kokosnuss und gingen ins Meer baden. Am Strand machte neben uns eine junge Familie ihr Revier auf und wir kamen schnell zu einem netten kleinen Gespräch. Da mein kennengelernter Bekannter der spanischen Sprache mächtig ist, hatte ich auch kein Problem, den Gesprächen zu folgen und konnte mich mit unterhalten. Durch solche kleinen Begebenheiten hatte ich das Glück, ein bisschen in die Gepflogenheiten und in die Mentalität der kubanischen Menschen Einblick zu gewinnen.

    Der folgende Tag war geprägt von einem Ganztagesausflug. Ich hatte Glück, dass der Taxifahrer sehr gut deutsch sprach. Es ging am Vormittag los in Richtung "El Cobre" durch eine faszinierende Landschaft zur "Basilika de Virgen de la Caridad del Cobre" der "Kapelle der barmherzigen Jungfrau von Cobre", die Papst Johannes Paul II im Januar 1998 während seiner Kuba-Reise besuchte. Eingebettet in volles saftiges Grün war der Anblick der Basilika aus der Ferne eine reine Augenweide. Ich war begeistert. Und es war richtig schön heiß an diesem Tag (wie an all den anderen Tagen auch).

    Weiter ging es zum Friedhof von Santiago. Pünktlich zur Wachablösung am Mausoleum von Jose Marti stand ein Fettnäpfchen für mich bereit. Da ich die Absperrmarkierung vor dem Mausoleum nicht erkannte, hätte ich beinahe die Wachablösung gestört. Aber von weiten riefen nervöse Zivilangestellte und fuchtelten hektisch mit ihren Händen in der Luft herum – ich wusste nicht was sie wollten. Letztendlich kam einer angerannt und zog mich freundlich beiseite. Seit diesem Moment hatte ich einen stillen Begleiter hinter mir. Irgendwann klärte mein Taxifahrer den stillen Begleiter auf und er hielt sich daraufhin etwas mehr zurück. Es gab einige interessante Grabstätten zu erkunden.

    Anschließend machten wir eine Bootsfahrt zur "Cayo Granma", einer kleinen Insel in der Bucht von Santiago. Die interessante Architektur der verfallenen Häuser dieser Insel, versprühte einen besonderen Charme. Das Mittagessen (eine große Fischplatte) in einer der restaurierten Häuser auf dieser Insel, hatte schon seinen gewissen Reiz und Preis. Der Taxifahrer aß nur die Beilage und fragte mich, ob ich was dagegen hätte; er möchte gerne den Fisch mit nach Hause nehmen, da er ihn mit seiner Familie zum Abendbrot teilen wolle. Natürlich! Gerne!

    Nach dem Insel-Trip ging es auf zur Festung "El Morro". Geschichtlich interessant und mit einer herrlichen Aussicht auf Santiago und auf das Meer wurde ich von einer Mitarbeiterin durch die Festung geführt. An einer einsamen Stelle wurde ich von ihr in die Enge gedrückt und es kam die Frage und zwei Hände nach 5 CUC Trinkgeld. Na hoppla, wer war denn da auf einmal noch erschienen? Und siehe da, aus zwei wurde vier. Noch einmal die Frage nach Geld. Ich gab den Händen eins bis zwei 10 CUC und gab zu verstehen, es sei das Trinkgeld für die Hände eins bis vier. Die Hände eins und zwei gaben mir wiederum mit einem angedeuteten "Vogelzeigen" zu verstehen, dass sie eigentlich 15 CUC haben wollten und mit den Händen drei und vier nicht teile. Und Tschüß! Und weg war die Dame. Aber Hände zwei und drei waren ja noch da. Ich gab nochmals 5 CUC, obwohl ich mit dieser Damen gar nichts zu tun hatte. Es war eine Tragödie – die eine bekommt 10 CUC und die andere, die nichts gemacht hat, bekommt nur 5 CUC. Frechheit aber auch! Aber weit gefehlt: Auf einmal waren da noch die Hände fünf und sechs zu sehen. So langsam wurde es mir aber zu blöd. Hände fünf und sechs wollten auch noch Geld für die getätigte Führung. Nur welche Führung war gemeint...? Im Endeffekt hielten die Hände fünf und sechs alles Kleingeld (ca. 7 CUC) in der Hand, welches sich vorher noch in meinem Portemonnaie befunden hat. Etwas enttäuscht von so wenig Geld, bekam ich endlich wieder freie Fahrt. Zum Glück war dies ein Einzelfall in meinem Urlaub.

    Eine unschöne Sache habe ich noch im "Atrex" erlebt – aber damit hätte ich rechnen müssen:

    Nach vier Besuchen, wovon auch das Bedienungspersonal persönlich profitiert hat, bot mir der Barkeeper 25 "Cohiba Lanceros" für 40 CUC an. Ich habe sie gekauft und ihm gesagt, dass ich wiederkomme, wenn die Zigarren nicht sein sollten. Am nächsten Abend wollte ich eine der Cohibas im "Palmares" rauchen, als ein fremder freundlicher "Jinetero" mich bat, die Zigarre fachmännisch untersuchen zu dürfen. Er bog sie zu einem "U" und siehe da, das Deckblatt klaffte auseinander und die kleingehäckselten Einlagen kamen zum Vorschein. Die Zigarren waren Mist und keine 40 CUC wert. Ich fuhr ins "Artex", gab dem Barkeeper die Zigarren und bat um mein Geld. Anstandslos und ohne Kommentar gab er mir mein Geld zurück.

    Somit blieb ich bei "El Credito" und bei "Guantanamera", denn auch die gehobenen Zigarren aus den Zigarrenshops haben mich nicht in der gewohnten Qualität überzeugt und waren meines Erachtens den Preis nicht wert.

    Preislich sind kaum Unterschiede zu verzeichnen. Zum Beispiel kostet die "Cohiba Lanceros" in Deutschland knapp 22 EURO, in Cuba, im Hotel-Shop 19 CUC. Nur wie gesagt, auch für 19 CUC hatten sie nicht ihren Wert.

    Leider hatten die Zigarrenfabrik und die Rumfabrik geschlossen. Schade!

    Mit meinem deutschsprechenden Taxifahrer ging ich noch auf Einkaufstour. Im Rumgeschäft neben der Rumfabrik kaufte ich meinen Ron "Caney" und verkosteten zusammen noch einige andere Rumsorten. Aber ich sollte dort keine Zigarren kaufen – meinte mein Taxifahrer. Als ich mich nach dem Einkauf und der Gratisverkostung in das Taxi setzte, sagte der Taxifahrer zu mir, er müsse noch einmal in den Laden gehen, denn er bekäme noch einen "Bussi" von der netten Verkäuferin, die seine Freundin sei.

    Weiter ging es dann zum Zigarrengeschäft neben der Zigarrenfabrik. Dort habe ich dann die Zigarren "Guantanamera" gekauft und noch einen Mojito in der drüber liegenden Bar getrunken.

    Als wir das Geschäft verlassen wollten, gab mir der Taxifahrer den Autoschlüssel und sagte, ich solle schon mal einsteigen er käme gleich nach. Denn in dem Zigarrengeschäft arbeitende Dame sei auch eine gute Freundin von ihm und er bekäme noch einen "Bussi" von ihr. Als er dann neben mir im Taxi saß, sah ich den "Bussi" durch seine Hemdtasche schimmern. Es war seine Provision. Das gönne ich ihm doch!

    Am letzen Abend ging ich noch mit ins "Casa de la Musica". Ich blieb nur kurz dort. Es war nicht mein Ding. Die Musik war zwar super aber es war ein Nichtraucher-Lokal. Für mich als Zigarrenraucher also nicht so gut geeignet.

    Santiago de Cuba nach Guardalavaca:

    Wieder war es eine geniale Fahrt, die ich erleben durfte. Wieder war eine wunderschöne Landschaft vor meinen Augen.

    Irgendwo zwischen Santiago und Holguin ging dann gar nichts mehr. Schlaglöcher – die einfach nur Klüfte waren – taten sich vor uns auf. Der Fahrer musste drehen und einen größeren Umweg fahren. Keine Ahnung wo wir waren. Aber schließlich kamen wir in Guardalavaca an.

    Guardalavaca:

    Nun betrete ich das allererste Mal in meinem Leben eine All-Inklusive-Anlage. Es ist das "Paradisus Rio de Oro". Ich bin gespannt!

    Der Empfang war freundlich und es ging beim Check-In wieder schnell. Mit einer Art Golf-Caddy wurde ich dann zu meinem Wunsch-Bungalow gefahren.

    Es ist eine großzügige und weitläufige Anlage. Man fühlt sich nicht zusammengefärcht und es gab somit keinen Massenauflauf. Überall gab es guten Service und die Speisen und Getränke sowie die Dienstleistungen waren gehobener Standard. Es kam in mir auch ein bisschen Peinlichkeit auf, als ich den Kontrast zwischen Santiago mit seien Menschen und den Urlauber in so einer AI-Anlage sah, mit all den leckeren und verschwenderischen Verwöhn-Speisebuffets und dem übermäßigen Getränkeangeboten.

    Das Personal ist zwar überaus freundlich, aber für meinen Geschmack schon wieder zu überfreundlich, dass es zum Teil aufdringlich wirkte. Ob dadurch auf ein Trinkgeld spekuliert wurde(?)...ich weiß es nicht.

    Da ich in und mit der Musik lebe, waren die Live-Musikeinlagen in der Lobby auf dem Flügel und im Restaurant mit Geige und Keyboard ein Graus für meine Ohren. Die Applikationen von Oldies und anderen Ohrwürmern, sowie die Applikationen von europäischen und westlichen Weihnachtsliedern waren grauenvoll. Genauso diese Art von "Kaufhaus-Beschallungsmusik" (es gab wohl nur zwei CD’s in diesem Hotel) die Tag und Nacht durch die Lobby schwirrte, war mit der Zeit einfach nur nervig. Permanent solche Titel wie "Jingle Bells" mit Mickey-Mouse-Stimmen gesungen ist was ganz, ganz grausames. Zum Glück hatte ich meine eigene Musik mit und konnte somit abtauchen.

    Aber es gibt auch erfreuliches zu berichten.

    Die Strände sind schon toll. Mir gefällt diese Art von Meeresbuchten besser als die kilometerlangen weißen Sandstrände anderswo.

    Am schönsten haben mir die kleinen "Caletica-Strände" gefallen. Kaum Menschen dort und absolute Ruhe. Jedoch ist zu empfehlen, an diesen kleinen Stränden Badeschuhe anzuziehen und wenn möglich bei Ebbe baden zu gehen. Bei steigender Flut wird der Sand aufgewühlt und man erkennt nicht die Felsplatten und man stürzt und schneidet sich an den Korallen.

    Am Hauptstrand kann man zum Teil bequem ins Wasser laufen. Da gibt es einige Stellen wo man gut rein und raus kommt – egal zu welchen Gezeiten.

    Eines Tages erhielt ich vom General-Manager eine Einladung zum Stranddinner. Eigentlich ist dies gedacht für Urlauber, die schon öfters in diesem Hotel waren. Warum ich eine bekam ist mir nicht bekannt.

    Im Vorfeld mussten einige Urlauber einen Fragebogen (eigentlich mehr ein Befragungsbogen) ausfüllen. Es wurde abgefragt der Name, die Wohnanschrift, das Geburtsdatum, die ausübende Tätigkeit, die Reisepassnummer und was einem an diesem Hotel gefällt. Ich äußerte anderen Gästen gegenüber, dass ich mich weigern würde so einen Fragebogen auszufüllen. Aber ich bekam erst gar keinen – was ich natürlich auch wiederum ungerecht fand. Ich wollte mich doch verweigern!

    Die Weihnachtsgeschichte:

    Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt...

    Und Kuba öffnete seine Tore und sie kamen, die Engländer und die Kanadier und die bösen, bösen kleinen, blutsaugenden Tierchen.

    Aber die Engländer und die Kanadier waren passable Menschen. Sie waren lustig und gut drauf. Und das ist schon in Ordnung!

    Jedoch diese bösen kleinen Tierchen (egal welcher Gattung) wurden von Weihnachten an Tag für Tag immer schlimmer. Es half kein "Autan Active" und auch kein "Anti Brumm Forte". Jedenfalls bei mir half es nicht. Das einzige was den Tierchen nicht gefiel, war, wenn ich mich mit Ron eingerieben hatte. Ich habe es aber überlebt!

    Einen interessanten Menschen habe ich aber noch kennen gelernt:

    Es war ein US-Bürger mit indischer Abstammung.

    Es war vier Uhr früh (also kurz vor dem Schlafengehen) als jener besagte US-Bürger an die Lobby-Bar kam und mitbekam, dass wir Deutsche sind. Er fing an zu reden und zu reden, und das alles auf amerikanisch. Wir verstanden nur ein paar Fetzen, wie: "fuck germany" oder "fuckin' german men". Ich hab nur gelacht, weil der Typ sich so schön zum Affen gemacht hat. Ein junger Mann aus Deutschland, der in Kanada studiert und englische Sprache perfekt beherrscht, hat uns dann das Anliegen dieses US-Bürgers übersetzt. Wir Deutschen sind einer Gehirnwäsche unterzogen worden und wir wären alle Nazis und Faschisten. Na Prima!!!

    Der junge Mann ging total frustriert auf sein Zimmer und ich blieb sitzen, denn ich hab den Typen sowieso nicht verstanden und habe ihn mehr oder weniger ausgelacht.

    Ich hoffe, wir beide konnten damit leben!

    Und jetzt noch was zum Schluss:

    Das Schlusswort:

    Fazit ist, es ist ein sehr interessantes Land. Das letzte Mal war es hoffentlich nicht, dass ich in Kuba war. Jedoch werde ich nicht mehr zwei Wochen in eine AI-Anlage gehen. Es ist mir dann in der letzen Woche zu langweilig geworden. Ich hätte lieber zwei Wochen in Santiago was unternehmen sollen und eine Woche AI, statt eine Woche Santiago und zwei Wochen AI. Das nächste Mal wird es anders geplant.

    Wenn man schon das "Meliá" in Santiago bucht oder bevorzugt, sollte man sich die Halb-Pension gönnen. Das Abendbrotessen lohnt und rechnet sich. Jedoch sind beim Abendbrot die Getränke nicht im HP-Preis mit inbegriffen. Eine Flasche Wasser (500ml) koste 2 CUC. Bier – keine Ahnung – trinke ich nicht. Und der Wein hat mir persönlich auch nicht zugesagt. Ein Mojito – 3 CUC.

    Wenn möglich, nimmt man ein Zimmer ab dem 12. Stockwerk. Man hat eine wunderschöne Aussicht.

    Wenn das Abendbrot nicht im Buffet-Restaurant angeboten wird, weil zu wenig Gäste im Hause wohnen, bloß nicht in die "Pizza Nova" abwimmeln lassen. Man kann auch sein Abendbrot bei HP im Gourmet-Restaurant "La Isabelica" einnehmen.

    Und schlagt es Euch aus dem Kopf, wenn Ihr denkt, Ihr könntet sieben Minuten nach zehn Uhr noch Frühstücken gehen. Nada! Obwohl noch Gäste saßen und haben gefrühstückt, hat mich einfach rausgescheucht.

    Ein positiver Effekt war noch, dass es in Santiago keine Moskitos oder ähnliches gab.

    Für den Strandurlaub empfehle ich Juckreizstillende Medikamente für die Insektenstiche und -bisse mit zu nehmen. Da ich Bedenken hatte wegen meinem Heuschnupfen (hatte jedoch keine Probleme damit) war ich froh, dass ich meine Heuschnupfen-Tabletten dabei hatte. Sie halfen sehr gut gegen den Juckreiz. Und bloß nicht nachts auf der Terrasse oder generell im Freien einschlafen. Man spielt dann das lebende Buffet für die kleinen bösen Tierchen.

    Verwundert hat mich, dass noch einige deutsch Reisebüros US-$ zur Mitnahme empfehlen.

    Seit 01. November 2006 müssen alle Reisende die bei "Meier’s Weltreisen" gebucht haben und mit CONDOR fliegen, 25 CUC bei der Ausreise aus eigener Tasche bezahlen.

    Bei der Ausreise in Holguin ging alles schnell und Reibungslos und in Frankfurt gab es auch keine Probleme bei der Einreise und es ging schnell.

    So und das war’s!

    Gruß

    Hefe

    (Dies sind meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen und müssen nicht mit den Eindrücken und Erfahrungen anderer übereinstimmen.)

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  • meinungsfreiheit
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    geschrieben 1169113139000

    schöner Bericht, hefe!

    Abends weggehen in Santiago ist schon toll, aber sag nicht, dass dir die Kaufhausatmosphäre im Melia besser gefallen hat als das Paradisus. :(

    Ja, die Aussicht vom 14.Stock war genial, aber wir amüsierten uns immer über die Eingangshalle im Melia.

    Entweder Kaufhaus mit Rolltreppe zum 1.Stock, Damenabteilung :D,

    oder Flughafenterminal mit Hinweisschildern.

    Essen war aber im Melia echt gut und den Flaschenwein fand ich auch ganz akzeptabel (ab ca. 17-18 EUR pro Flasche).

    Das Klimbim im Speisesaal wär abends ja noch ertragbar gewesen, aber morgens hätte ich die Dame auch am liebsten rausgeschickt :D

    Klar, Livemusik auf der Rundreise war klasse, keine Frage!

    Auch abends in Santiago. Als ich in der casa de la musica die Leinwand sah, bin ich wieder raus und ab in die casa de la trova.

    (der jinetero, der uns in die casa de la musica lotste, war dann halt etwas angefressen, aber der hatte sowieso schon genug Rum an diesem Abend, roch zumindest so)

    Beim Friedhof Jose Marti ist bei uns auch jemand in die Parade gelatscht.

    Der Weg von Santiago nach Guardalavaca ist echt klasse. Dacht auch manchmal, jetzt gehts nicht mehr weiter. Dann Stop an einer Blechbude und Zuckerrohrgetränk intus und weiter gehts. Bandscheibentest bestanden ;)

    Die Moskitos haben uns und unseren Rum in Ruhe gelassen, da haben wir wohl Glück gehabt :D

    Zum Schluß meine Meinung zu der heimlichen Hauptstadt Santiago. Wir empfanden Havanna tagsüber schöner, abends war Santiago genial, da die Bars alle günstig zu Fuß zu erreichen sind.

    Hefe, ich setz mal deinen Schlußsatz drunter, den ich sehr gut finde!

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  • Dylan
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    geschrieben 1169115974000

    @'meinungsfreiheit' sagte:

    ...aber sag nicht, dass dir die Kaufhausatmosphäre im Melia besser gefallen hat als das Paradisus. :(...

    Hallo meinungsfreiheit,

    oh je, ich hoffe das kam nicht so rüber. Natürlich war die hoteleigene Atmosphäre im "Paradisus" bei weitem besser als im "Melia".

    Das "Melia" war für mich das Zweckentsprechende und somit total egal, wie das mit dem Kaufhauslook auch sein mag. Architektonisch fand ich das Gebäude schon recht interessant.

    Gruß

    Hefe

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  • meinungsfreiheit
    Dabei seit: 1151971200000
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    geschrieben 1169117970000

    @'Hefe' sagte:

    [

    Das "Melia" war für mich das Zweckentsprechende und somit total egal, wie das mit dem Kaufhauslook auch sein mag.

    Gruß

    Hefe

    so haben wir das auch gesehen, siehe meine Hotelbewertung.

    LG

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  • openwater1
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    Zielexperte/in für: Nordosten Kubas
    geschrieben 1169118234000

    Hola Hefe ; Da hast Du Dir aber echt Mühe gegeben. Toller Bericht :D

    Cuándo tiene el médico consulta ? Mi corazón quiere, pero ahora yo no puedo ir a Cuba
  • diddi
    Dabei seit: 1042588800000
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    geschrieben 1169131585000

    Hola Hefe,

    Respekt - toller Bericht.

    Diddi

  • puschellotte
    Dabei seit: 1108425600000
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    geschrieben 1169134588000

    [quote="meinungsfreiheit"]schöner Bericht, hefe!

    Ja, die Aussicht vom 14.Stock war genial, aber wir amüsierten uns immer über die Eingangshalle im Melia.

    Entweder Kaufhaus mit Rolltreppe zum 1.Stock, Damenabteilung :D,

    oder Flughafenterminal mit Hinweisschildern.

    kurze anmerkung dazu:

    wisst ihr eigentlich dass dieses hotelgebilde im kub. volksmund

    "Zuckerfabrik" heisst ;)

    wegen der aussenansicht.

    das war allerdings vor der übernahme durch "Melia"

    früher "Hotel Santiage de Cuba".

    puschellotte

  • Reiselady
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    geschrieben 1169162138000

    Hefe, ein gelungener Bericht, super! War das deine erste Kuba-Reise? Wir sind 2 x in Kuba gewesen, jeweils eine Woche Rundreise "Höhepunkte Kubas", danach eine Woche Verlängerung in einem Badehotel (Santa Lucia bzw. Playa Pesquero, also auch im Osten Kubas) und fanden diese Kombination ideal.

  • Dylan
    Dabei seit: 1184630400000
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    geschrieben 1169193254000

    @'Reiselady' sagte:

    ...War das deine erste Kuba-Reise?...

    Hallo Reiselady,

    ja, es war meine erste Kuba-Reise.

    Einen schönen Tag noch und ein schönes Wochenende.

    Gruß

    Hefe

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  • Belinda
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    geschrieben 1169323999000

    Hallo Hefe,

    auch ich hab grad mit Vergnügen deinen Reisebericht gelesen, super!!!! Also wirst du wohl demnächst wieder mal nach Cuba reisen nehm ich an????

    Mouth open, story jump out. (Grenadian Proverb)
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