Flugangst (Platzangst, Panikattacken)

Ich habe mich schon durch viele Beiträge gelesen, aber teilweise sind diese schon 20 Jahre alt oder treffen nicht auf meine eigenen Probleme zu. Ich dachte, vielleicht hilft es mir selbst einfach mal meine Probleme runterzuschreiben und vielleicht kann mir ja jemand etwas Mut machen oder einen guten Tipp geben

Ich habe keine Angst davor, dass das Flugzeug abstürzen könnte. Ich habe hauptsächlich Platzangst und ein Problem damit, nicht einfach jederzeit aussteigen zu können. Ich sitze schon meistens am Notausgang, damit ich mehr Beinfreiheit habe. Ablenkung funktioniert nur bedingt. Die Panik kommt einfach zwischendurch hoch, auch wenn ich gerade nicht darüber nachdenke. Pflanzliche Beruhigungsmittel habe ich schon probiert, aber wenn ich mich wirklich in die Panik reinsteiger nützt mir das auch nichts. Habe für den nächsten Flug über verschreibungspflichtige Medikamente nachgedacht, damit ich endlich mal etwas habe was mir ganz sicher hilft und ich direkt entspannter an die Sache rangehen kann. Aber da ich das noch nicht probiert habe, habe ich Angst dass das bei mir nicht wirkt. Aber dazu scheinen die Meinungen hier ja auch sehr auseinander zu gehen.

Vielleicht hat jemand dem es ähnlich geht einen nützlichen Tipp? 

Ich würde einen Fachmann *Frau konsultieren. Psychologe, Hypnose etc. Da gibt es evtl. auch was zum hören während des Fluges, was dich entspannt und ruhiger werden lässt.

Danke für den Tipp!

Flugangst ist wirklich ätzend aber es gibt individuelle Lösungen. So sieht meine aus:

Ich habe vor über 20 Jahren Beruhigungstabletten vom Arzt verschrieben bekommen. Meine Panik beginnt, sobald Turbulenzen angekündigt werden und die Kiste wackelt. Zuhause habe ich dann eine Tablette „getestet“ (die entsprechende Dosis besprach ich mit meinem Hausarzt)und mir war dann innerhalb kürzester Zeit schlagartig alles egal. In Laufe der Jahre hat es sich bei mir gebessert. Mittlerweile habe ich immer 2 Tabletten auf Flügen in der Hosentasche. Gebraucht habe ich sie tatsächlich nur auf den ersten 2 Flügen. Mir hilft nun einfach die Gewissheit, dass ich mich im schlimmsten Falle innerhalb von 3 Minuten „abschließen kann“. Dadurch fühle ich mich nicht mehr so hilflos. Gleichzeitig höre ich laute Musik über Kopfhörer. Zuerst habe ich es mit klassischer Musik versucht, dass verschlimmert es bei mir aber nur. Ich brauche dann „krachende, aggressive Musik. Wenn der Sänger mir dann quasi in die Ohren brüllt und kreischt, beruhigt mich das witzigerweise.

Sich abschiessen können, ist keine gute Idee bei evtl. Notfällen. Da sollte man wach und aufmerksam sein, um den Anweisungen der Crew folgen zu können.

Ich würde das Thema mit einem Coach angehen und wegen Medikamenten mit deinem Hausarzt sprechen. Flugangst ist gar nicht selten, aber man kann oft was dagegen tun. Ein paar Coaching-Einheiten (oder auch ein Seminar, wenn man ein Typ für sowas ist) können schon richtig viel bringen.

Bei mir war es zwar keine Flug-, sondern Prüfungs- beziehungsweise Versagensangst. Aber mit ein paar Strategien zur Selbstberuhigung bin ich dann viel besser durchs Leben gekommen. Es ist wirklich hilfreich, wenn man das mal mit jemandem vom Fach übt. Und je öfter man dann in die vorherige Angst-Situation kommt und erfährt, dass nichts schlimmes passiert, desto besser kann man es in der Regel in der Zukunft aushalten. Bis man das Gehirn erfolgreich umprogrammieren kann, dauert es halt eine Weile.

Und was ich mir beim Fliegen immer sage: Statistisch gesehen ist Fliegen deutlich sicherer als Autofahren. Beim Autofahren fühlen wir uns nur deshalb sicherer, weil wir das Gefühl haben selbst die Kontrolle zu haben. Beim Fliegen gibt man zwar die Kontrolle ab, aber man ist trotzdem sicherer unterwegs als mit dem Auto.