Hallo,
wir planen eine 3 wöchige Rucksack-Reise für Montenegro im Juli. Wir übernachten da zwar immer in festen Unterkünften, sind aber tagsüber natürlich auf den Wanderwegen unterwegs. Ein wildlife-camping oder sowas ist allerdings nicht geplant. Vielleicht mal ein bischen Rafting, das wars.
Ich setze mich seit einigen Wochen mit den Thema Impfungen auseinander und habe neben meiner Tetanus Impfung nun auch eine Hepatitis A/B im Schnell-Impfschema begonnen. Alle anderen Standardimpfungen habe ich noch.
Offen bleibt für mich eigentlich nur die Frage nach FSME + Tollwut, bei der ich mit jeder neuen Info hin mehr und her-gerissen bin.
Dazu mal meine Gedanken:
FSME: Damit man "ernsthaft" an einer Enziphalitis erkrankt, muss ja nun doch schon einiges zusammen kommen -> Die Zecke muss den FSME Virus in sich tragen + der Virus muss im Körper "ausbrechen" (viele bekommen ja nicht mal mit, dass sie es haben/hatten) + der Virus muss eine aktive Hirnhautentzündung auslösen + der Körper muss mit dieser Entzündung überfordert sein. Rechnet man die Wahscheinlichkeiten aneinander, dürfte das Risiko für FSME doch eigentlich überschaubar sein (?). Meine (wenn auch provokante) These stützt sich auf Deutschland, wo ein "Hochrisikogebiet" bedeutet, dass bis zu 5% der Zecken den FSME Virus in sich tragen ... also jede zwangzigste
Dazu meine Frage: ist ein "Hochrisikogebiet" in Montenegro mit einem Hochrisikogebiet wie Bayern in Deutschland zu vergleichen? Oder heisst dort Hochrisiko "sogut wie jede".
Tollwut: Davor habe ich ehrlich gesagt Panik, weil die Krankheit ja immer zum Tod führt, solange man keinen Impfstoff rasch erhält.
Dazu meine Frage: Weiss jemand wie es sich mit Krankenhäusern und vorhandenem Impfstoff im Fall der Fälle in Montenegro verhält? So richtig weit weg vom Schuss kann man ja in dem kleinen Land eigentlich nicht sein meiner Meinung nach. Wenn es aber keine Impfstoffe gibt, ist man ja quasi tot.
Auf der anderen Seite: Wenn Tollwut dort so ein Thema wäre und die Krankenhäuser keine entsprechend medizinische Versorgung hätten, müssten ja dort die Leute wie die Fleigen sterben ... davon lese ich aber irgendwie nichts. Allgemein ist die Informationslage zu diesem Thema sehr dünn wie ich finde.
Dazu sei gesagt: In Italien letztes Jahr hatte ich unschöne Erfahrunge mit streunenden Hunden, die uns relativ lange verfolgt haben und teilweise doch recht nah kamen und trotz "drohgebärden" nicht abließen ... auch, dass Hunde einfach so ihr Grundstück durchs offene Tor verlassen und alles auf der Straße beißen möchten, kenne ich so aus Deutschland nicht. In Italien ist das scheinbar normnal gewesen. So eine Situation im Montenegro Urlaub wäre sicher nicht so schön, da seh ich mich jetzt schon im Panik Modus. Vielleicht stelle ich mir Montenegro aber auch etwas zu sehr wie Fernost vor ...
Was mir auch total sauer aufstößt sind diese komischen Infos auf der RKI Seite, die eigentlich niemanden helfen wie ich finde ...
Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A,
Okay, verstanden, macht Sinn. Hepatits kommt übers Essen und kann man überall bekommen. Die Impfung nehm ich. Aber dann ...
bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B und Tollwut empfohlen.
Was soll diese Aussage? Was ist ein Langzeitaufenthalt und warum bin ich bei einem längeren Aufenthalt plötzlich mehr gefährdet als bei einem kurzen? Erkennen tollwütige Tiere einen Kurzurlauber und lassen den lieber in ruhe? Oder sagt das Hepatitis B Virus sich "Oh, der da! Der ist schon 3 Wochen da! Auf ihn mir Gebrüll!"
Was ist eine "besondere" Exposition? Ich bin weder Fledermausforscher noch will ich mit wilden Tieren anbandeln ... aber eine Situation wie in Italien, bei der ein freilaufender Hund und/oder Katze aus dem Gebüsch kommt und meint zubeißen zu müssen, kann ich aber auch nicht ausschließen ..
Eine Beratung durch einen Arzt habe nach diesem Satz des RKI hier auch durch
Alle Angaben sind stets auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden und erfordern ggf. eine medizinische Beratung.
Der entsprechende "beratenden Arzt" hat die RKI Seite aufgeschlagen und genau das gesagt, was ich selber bereits weiß. Das kostete allerdings 20 EUR, vielen Dank. Schlauer bin ich trotzdem nicht.
Deshalb nochmal meine Frage hier:
Wie sind eure Erfahrungen in dem Land? Ist mit solchen Situationen zu rechnen oder eher nicht?
Wie ihr seht: Ich bin total verunsichert ob ich mir die Impfungen holen soll oder nicht ... unabhängig von den Kosten. Daran soll es nicht liegen, aber ich will halt auch nicht meinen Körper unnötigen Risiken der Impfung aussetzen, gerade jetzt als ich nach derr Corona Impfung so viele Schwierigkeiten hatte. 3 Krankenschwestern und 3 Ärztinnen sind unterschiedlicherr Meinung. Die hälfte rollt mit den Augen und sagt "man ist doch in Europa" und die andere Hälfte sagt "naja, der Impfstoff ist doch gute verträglich" ... weiß nicht, was ich von beiden Pauschalisierungen halten soll ..
Hat jemand Erfahrungen?
Viele Grüße