Hallo
Eine allgemeine Frage zur Anzahlung bei Pauschalreisen:
Mal angenommen:
Herr A. habe über ein Reisebüro eine 2-wöchige Ägyptenreise im September gebucht. 861€ pro Person. Also komplett 1722€. Er hatte die Reise über einen Online-Katalog des Reisebüros ausgesucht und dann telefonisch gebucht.
Da im Online-Katalog vom Reiseveranstalter keine Angaben über die Anzahlung zu finden waren, ging Herr A. davon aus, dass es die üblichen 20% sein werden. Zur Sicherheit hat er beim Reisebüro vor der Buchung nochmals nachgefragt. (Es war ihm sehr wichtig, da er Student ist und die Anzahlung eben nicht mehr sein sollte). Der nette Herr im Reisebüro bestätigte Hernn A. die 20% dann, weil ja nichts anderes angegeben war.
Einige Tage später kam auch schon die Buchungsbestätigung/Rechnung vom Reiseveranstalter inkl. 2 Sicherungsscheine. Herr A. war allerdings erstmal verdutzt, da sich in der Rechnung nur der Gesamtbetrag - also 1722€ - stand, der in den nächsten Werktagen zu zahlen ist. Daraufhin hat Herr A. eine Mailanfrage an den Reiseveranstalter geschickt, mit der Frage, ob die 20% nun einfach selbst ausrechnet und diese dann überwiesen werden sollten.
Ein Tag später kam dann die Mail vom Reiseveranstalter:
"Leider kann ich Ihnen das So nicht bestätigen. Die Anzahlung ist wie in der Buchungsbestätigung aufgeführt, 960 € hoch und ist sofort fällig.
Das liegt daran, dass hier ein Low Coast Flug gebucht wurde, der von uns als Veranstalter auch sofort komplett bezahlt werden muss."
... Wow.. erst einmal war Herr A. geschockt... danach die Frage: Wie kommt dieser Herr nun auf 960€?? In der Rechnung steht weder ein Prozentsatz noch irgendetwas von 960€! Zudem war Herrn A. bis dahin nicht klar, dass er ein "Low Cost Flug" geplant hätte. Dies stand nämlich nirgends beschrieben, wie gesagt.
Das wollte Herr A. so natürlich nicht akzeptieren. Er hatte darauf selbst ein bisschen gestöbert und dann einiges herausgefunden:
Nach Abschnitt 3, §4,1 der „Verordnung über die Informationspflichten nach Bürgerlichem Rechtes“ ist es die Pflicht des Reiseveranstalters im Angebot die Höhe der Anzahlung zu nennen. Dies hat dieser Reiseveranstalter wohl versäumt.
Herr A. schreibt dem Veranstaler dies also zurück und weist dabei auch nochmal auf die EU-Pauschalreise-Richtlinien hin, in der 20% Anzahlung verordnet sind. Außerdem nahm er auch noch Kontakt zum Reisebüro auf und erklärte das alles.
1-2 Wochen später meldet sich der Reiseveranstalter beim Reisebüro:
"bitte teilen Sie dem Kunden mit, dass wir uns ausnahmsweise mit einer Anzahlung von 500 € anstatt 960 begnügen.
Diese sollte dann aber innerhalb der nächsten zwei Banktage bei uns eingehen."
Wie der Reiseveranstalter auf diese Anzahlungspreise kommt, weiß Herr A. nicht. Auf jedenfall wurde es ihm dann zu bunt. Herr A. soll sich mit 30% begnügen... Jetzt spielte für ihn zusätzlich noch das "Prinzip" eine Rolle. Er hat sich also wiederrum hingesetzt und über ca. 2 Wochen einige Mails an den Reiseveranstalter geschrieben. Doch keine einzige Mail wurde beantwortet.
Bis sich dann der Reiseveranstalter mal wieder beim Reisebüro meldete:
"unser gemeinsamer Kunde, Herr A., hat uns erneut eine Mail geschrieben, bitte teilen Sie dem Kunden mit, dass wir die Anzahlungshöhe von 500.-€ jedoch nicht noch weiter reduzieren können.
Bitte informieren Sie den Kunden mit dem Hinweis auf unsere AGB, dass die Anzahlung von 500.-€ nun bis zum 28.4.2008 auf das Konto der **** **** GmbH eingehen muss, andernfalls müssen wir die Reise gemäß unserer allgemeinen Geschäftsbedingungen zu Lasten des Kunden stornieren."
Herr A. hat danach nochmals die AGB durchforscht, aber nichts von irgendeinem anderen Prozentsatz o.ä. gefunden, weder eine erhöhte Anzahlung bei "Low Cost Flügen", etc. Es steht über die Anzahlung nur Folgendes in den AGB: "Mit Vertragsschluss kann eine Anzahlung gefordert werden" Mehr nicht.
Wie sollte Herr A. weiter vorgehen? Is er überhaupt im Recht? Muss er die 500€ zahlen und kann er im Falle einer Nichtzahlung zu den Stornierungskosten gezwungen werden?
Wie ist die Rechtslage?
Danke für die Antworten.