• emdebo
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    geschrieben 1162486129000

    @holginho

    Jürgen ist auch nicht schlecht, bleiben wir aber mal bei Manfred :D

    Kleine Studie:

    Da geht man wohl davon aus, alle Böden neu zu verlegen?

    Aber - und das ist Stand der Technik - können gleiche Effekte relativ günstig durch praxisbewährte chemische Aufrauungen erzielt werden. Mit dem entsprechenden Know-How bleibt die Optik der Böden weitgehendst erhalten. Der Unterschied fällt Laien nicht mal auf.

    So werden vorhandene Hochglanz-Keramik- und Natursteinböden

    (z.B. edler Granit ) nachträglich trittsicher.

    Das wird vom Edel-Supermarkt über Banken und Versicherungen bis hin zu Flughäfen (z.B. Düsseldorf), auf Kreuzfahrtschiffen und in Hotelfoyers ( auch in Spanien und der Türkei), in Duschen und Freizeitbädern praktisch über Nacht durchgeführt. Ja selbst in

    privaten Bereichen wie Bädern und Küchen braucht man sich

    heutzutage nicht auf sein Glück zu verlassen und jedem

    "Hals und Beinbruch" zu wünschen.

    Verantwortliche haben längst erkannt, daß die Folgekosten nach einem Unfall ( Krankenhausaufenthalt, Verrentung, Haftpflicht ) deutlich teurer kommen als Prävention. Mal ganz abgesehen von strafrechtlichen Konsequenzen.

    Es gibt in der heutigen Zeit für Alles geeignete und durchaus günstige

    Produkte. Man muß nur den einfachsten Weg - das Nichtstun - verlassen und die Initiative ergreifen. Prävention kostet nur einen Bruchteil und rechnet sich schnell. Natürlich werden nur mit gewissem Druck Änderungen stattfinden.

    Mir ist klar, daß die Umsetzung in fernen Landen problematisch sein kann. Alleine das Bewußtsein sollte verstärkt geschärft werden. Das ist schon ein längerer Prozess. Aber Vertrauen alleine wird nicht ausreichen - Kontrolle ist (leider immer noch) besser.

    Andersherum: Wenn die "Reiseveranstalter" eine Zukunft haben wollen, dann müssen sie aus meiner Sicht dem Kunden nicht nur das Gefühl geben, Sicherheit und Service im Urlaub gleich mitzukaufen, sondern dies auch umsetzen. Das wird nicht überall von heute auf morgen funktionieren, aber "die Augen zu und durch" kann es

    auch nicht sein.

    Gruß Manfred

  • Holginho
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    geschrieben 1162487970000

    Hallo Manfred(!)...SORRY...!

    Keine Frage, natürlich hast Du recht - und ich denke, wir sind im Prinzip gar nicht soooooo weit auseinander...

    ...aber mal eine Gegenfrage:

    Was würde wohl passieren (auch eine Studie ;) ) wenn die RVs ehrlicherweise nach vorne preschen und die "Wahrheit", die Realität sagen/benennen würden.

    Würden die Konsumenten dann wirklich auch noch jubeln, wenn sie erfahren, was das für sie kostet?

    Keine Frage, das es für viele Probleme auch relativ kostengünstige Lösungen gibt (in meinen Augen wird eh vieles viel zu kompliziert gehandhabt) - aber das alles summiert sich.

    Mal abgesehen von der größtenteils (nach unseren Standards) maroden Bausubstanz - willst Du diese Hotels wirklich alle aus dem Programm nehmen. Hier ist meist definitiv keine günstige Lösung in Sicht.

    Und, wo willst Du dann Grenzen ziehen? Pools und Kabel müssen technisch einwandfrei sein - Gebäude aber nicht? Sollte das der neue Standard werden. Und, was ist (juristisch betrachtet!), wenn dann wirklich mal ein solches Hotel einstürzt?

    Zu den chemischen Rutschstoppern - die sind mittlerweile übrigens in den Fokus deutscher Umweltbehörden geraten. Das Zeug ist zwar anscheinend nicht nur recht günstig und wirksam, sondern hat leider auch ein paar "Nebenwirkungen".

    Kleines "spaßiges" Konstrukt meinerseits:

    RV "A" wird verurteilt weil ein Urlauber am Pool eines seiner Vertragshotels ausgerutscht ist und sich verletzt hat. Daraufhin läßt "A" den chemischen Rutschstopp aufbringen und wird monate später erneut verklagt, weil sich barfuss laufende Urlauber Hauterkrankungen zugezogen haben, die nachweislich von dem Rutschstopp stammen. Daraufhin läßt er das komplette Hotel (inkl. Außengelände) mit neuen Böden versehen und gibt diese Preise in der nächsten Saison an die Kunden weiter - rate mal was passiert! ;)

    “Mit dummen Menschen streiten ist wie mit einer Taube Schach zu spielen...“ Rest bei Bedarf googeln!
  • emdebo
    Dabei seit: 1093392000000
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    geschrieben 1162490414000

    Wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, war ja vor wenigen

    Jahren in Can Picafort die Decke über dem Speisesaal eines Hotels

    mal eben so ohne Ankündigung eingestürzt und es war glücklichen

    Umständen zu verdanken, dass es nicht Dutzende Urlauber das

    Leben gekostet hat.

    Aber gibt es einen Unterschied zwischen dem Dach der Eislaufhalle in Bayern oder einem Beherbungsbetrieb irgendwo auf der Welt?

    Wenn wirklich etwas passiert, wird man die Schuldigen benennen.

    Und dann ist das Geschrei wie immer groß.

    Nun, die Entscheidungen können wir Beide den Großen dieser

    Branche nicht abnehmen. Aber im Zweifelsfalle täten sie

    gut daran, sich den Rücken freizuhalten und auch mal

    "Sicherheit vor Profit" gelten zu lassen.

    PS:

    Zum Thema Rutschstoppern, Nebenwirkungen, Hauterkrankungen, Umweltbehörden - Umweltverträglichkeit usw.

    Falls nähere Infos bekannt, bitte melden.

    Schicke zur Übermittlung gerne meine Email.

  • mosaik
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    geschrieben 1162550960000

    Auszug aus Prof. Führich "Reiserecht" 2005:

    Deliktische Verkehrsichungspflicht

    Der Veranstalter hat eine eigene Verkehrssicherungspflicht aus unerlaubter Handlung nach §§ 8231 I, 249 ff; 253 II und §§ 842-845 für die unter Vertrag genommenen Leistungsträger wie Hotels, Ferienunterkünfte, Flugzeuge oder Kreuzfahrtschiffe. Diese unternehmerische Pflicht.... Hierbei handelt es sich um Überwachungspflichten...

    ...eine Haftungsbeschränkung ist bei Körperschäden nicht zulässig...

    Zitat Ende.

    Wenn man sich zur Reiseveranstaltungstätigkeit entschließt, muss man von den Risken wissen und sie entweder aktzeptieren und so weit wie möglich minimieren, aussschließen oder versichern - oder man lässt das Reiseveranstalten...

    Es kann nicht sein, dass Unternehmen aus verständlichen wirtschaftlichen Gewinnabsichten oder -optimierungen einfach irgendwelche Unterkünfte anbieten und im Falle eines Unfalls wegschauen.

    Wenn sich andere Länder weigern, mitteleuropäische Sicherheitsstandards einzuführen oder anzuwenden, bleibt einem Veranstalter eben nur übrig, dafür zu haften.

    Niemand wird gezwungen, Reiseveranstalter zu werden. Aber wer einem "Club" beitritt, hat die "Clubregeln" einzuhalten.

    meint

    Peter

  • Bakterie
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    geschrieben 1162908503000

    @'mosaik' sagte:

    ....

    Wenn sich andere Länder weigern, mitteleuropäische Sicherheitsstandards einzuführen oder anzuwenden, bleibt einem Veranstalter eben nur übrig, dafür zu haften.

    Niemand wird gezwungen, Reiseveranstalter zu werden. Aber wer einem "Club" beitritt, hat die "Clubregeln" einzuhalten.

    meint

    Peter

    oder man bleibt zu Hause. Dann ist man selber dran Schuld, wenn man auf der nassen Balkonfliese ausrutscht. Egal. Vielleicht endet es dann so wie bei vielen Reise-/Ausflugsveranstalter in Amerika, Asien und Afrika. Man unterschreibt vorher(!) ein Formular, dass man den Veranstalter von jeder Haftung befreit.

    Nächste Reise: ??? Im Hinterkopf schwebt Brasilien (Pantanal und Iguazu) rum.
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