Um es vorwegzunehmen: Wir können den Reiseanbieter „Indochina Travels“ leider nicht empfehlen. Unsere dreiwöchige Superior-Reise durch Laos, Vietnam und Kambodscha fand im Dezember 2018 statt. Bereits im Vorfeld gab es einige Probleme, da wir es mit verschiedenen Ansprechpartnern in Deutschland und Vietnam zu tun hatten und der eine offensichtlich nicht wusste, was der andere tat. Das führte zu Missverständnissen und Unzufriedenheit. Kurz vor Reisebeginn stellte sich heraus, dass wir aus verschiedenen Gründen Nachzahlungen leisten mussten – einmal weil für Laos die Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht war und wir pro Person 90 € drauflegen mussten, damit wir überhaupt fahren konnten, zum anderen weil zwei Positionen auf der Rechnung vergessen worden waren. Außerdem wurde uns noch eine Visabefürwortung mit 60 € in Rechnung gestellt, die wir anfangs zwar gebucht hatten, dann aber gar nicht brauchten, weil kein Visum nötig war. Neben dem Standardprogramm war die Buchung verschiedener optionaler Angebote möglich, wovon wir reichlich Gebrauch machten. Diese Angebote waren in Ordnung, jedoch stellte sich heraus, dass sie z.T. deutlich teurer als vor Ort, also mit einem Aufschlag versehen waren. Sehr gut gefallen hat uns eine abendliche Vespa-Tour in Saigon. Hier stimmte alles, von der engagierten englischsprachigen Betreuung bis zu den ausgewählten Restaurants und Speisen.
Das Reiseprogramm war vielfältig und eigentlich interessant. Allerdings versprach die Beschreibung in einigen Fällen mehr, als dann eingelöst wurde. Z.B. war der Besuch eines Früchtegartens „voller tropischer Früchte...“ angekündigt oder der Besuch eines Obstgartens, stattdessen fuhren wir nur in einem Dorf an ein paar Beeten vorbei. Mitunter kamen wir uns vor wie auf einer Kaffeefahrt, weil die Akteure vor Ort uns ständig billige Souvenirs zu verkaufen versuchten. Bei einer Bootsfahrt wurden wir in eine Grotte gefahren, wo alle Bootsführerinnen die mitgebrachten Souvenirs auspackten und uns regelrecht unter Druck setzten. Es ging erst weiter, als jemand etwas gekauft hatte. Vor allem aber waren wir enttäuscht über die angekündigte deutschsprachige Reiseleitung. Die Reiseführer waren meist sehr nett und bemüht, sprachen aber so schlecht Deutsch, dass sie kaum zu verstehen waren. Ausnahmslos alle Gruppenmitglieder bestätigten uns, dass sie so gut wie nichts verstehen und einfach „abschalten“. Dadurch hielt sich der Informationsgewinn sehr in Grenzen. Die ausgewählten Hotels entsprachen dem gebuchten Standard (vier oder fünf Sterne), waren aber in fast allen Fällen weit außerhalb der jeweiligen Städte gelegen, so dass man abends entweder im Hotel bleiben oder sich ein Taxi nehmen musste. Weitere Widrigkeiten wie das Wetter – durchgängig Regen in der ersten Vietnam-Hälfte und ein massiver „Insektenbefall“ am Meer - waren einfach Pech und sind dem Veranstalter nicht anzulasten. Alles in allem haben wir versucht, das Beste aus der Reise zu machen, und erinnern uns an das Positive.