Wir (meine Tocher, 22 und ich, 51) haben vom 22.2.2013 bis 11.3.2013 eine Rundreise mit Tourvital/Tchibo durch Rajasthan gemacht. Ich muss vorausschicken, dass wir eigentlich überhaupt keine Pauschalreisen und schon gar nicht welche im Bus machen, aber bei Indien (1. Mal) haben wir uns einfach nicht getraut!
Unsere Erfahrung war durchweg positiv. Wir waren zwar etwas überrascht, dass entgegen der Werbung von Tourvital überhaupt kein Arzt bei der Reise dabei war, allerdings hatten wir auch vorher nicht gefragt.
Der Reiseverlauf war unserer Meinung nach sehr gut geplant, die Reise begann in etwas ruhigeren, kleineren Orten und steigerte sich nach und nach bis hin zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten.
Die Gruppe war zwar recht groß (30 Personen), aber die gute Organisation erlaubte es, größere Wartezeiten, etwa bei der Zimmeraufteilung, zu vermeiden. Die Gruppe war durchweg nett, die Altersmischung war auch gut (von 22 bis Mitte 70).
Der Erfolg dieser Reise beruht mit Sicherheit zum großen Teil auf der Qualität des Reiseleiters. Anurak war ein toller Reiseleiter! Stets gut gelaunt, nichts war ihm zuviel, alles gekonnt organisiert. Zum Beispiel: Bus war ohne WC, Anurak hat es geschafft, stets angenehme Pausen einzuplanen, mit der Möglichkeit ein wenig Verpflegung zu erstehen, Tee, saubere WCs. Wer noch nicht in Indien war kann vielleicht nicht nachvollziehen, wie wichtig solche Dinge dort sein können, wer hinfährt wird es verstehen ... Anurak sorgt für einen kleinen Aperitif im Bus. Er organisiert die Versorgung mit kühlem Wasser auf den langen Fahrstrecken, und dies den ganzen Tag. Er kauft für die ganze Gruppe Bananen ein. Er sammelt für Hotelpersonal Trinkgelder für die ganze Reise ein, sodass man sich vor Ort um nichts mehr kümmern muss. Er versorgt uns mit vielen Tipps und Erklärungen und bringt uns viele Aspekte des indischen Alltags näher. Und man könnte noch sehr viel mehr zu seiner Tätigkeit sagen. Bravo!
Die Besichtigungen fanden alle wie angekündigt statt. Für Menschen, die Indien individuell erleben wollen, bleibt relativ wenig Raum, was auch mit den großen Strecken, die es zu überwinden gilt, zusammenhängt. Die Straßen sind oft sehr schlecht, sodass man für 300 km ca. 7 Stunden braucht.
Die Hotels waren größtenteils gut bis sehr gut. Uns hat gefallen, dass sie alle sehr unterschiedlich waren, Favoriten für uns das Castle Mandawa (wunderschöne Atmosphäre), Clarks Shiraz in Agra (sehr gute Küche, sehr gepflegt), aber auch die anderen Hotels waren recht nett.
Was die Küche angeht, viel Gutes, manchmal etwas zu europäisch, sprich lasch, gewürzt, guter Tee zum Essen, Fleisch ist allgmein nicht der Hit, für Vegetarier aber toll.
Das einzige was an der Reise für uns nicht so gut war: die Besichtigungen von Handwerksbetrieben. Es waren zum Glück nur 2. Da wäre es unserer Meinung nach besser gewesen, Gelegenheit zu einem ausgiebigen Basarbesuch zu bieten. Aber verständlicherweise möchte der Reiseleiter als Freiberufler sein Gehalt ein wenig aufbessern. Es war auch nicht uninteressant, aber für diejenigen, die keine Teppiche oder teueren Schmuck kaufen wollen, nicht so sinnvoll.
Fazit: Für ein Land wie Indien, das man entdecken möchte, in wenig Zeit viel sehen, mit guter Organisation und völlig korrekten Hotels ist eine solche Reise sehr zu empfehlen!