November ist gerade der Umbruch von der Regen- auf die Trockenzeit. Je später im November, desto besser. Aber allgemein dürfte der November schon ganz gut sein. Auf jeden Fall ist alles schön grün.
Zu den Flügen wurde ja schon einiges gesagt. Generell kann man sich im Land ganz gut mit Bussen bewegen, zumindest im Dreieck Phnoh Penh-Sien-Reap-Sinhanoukville sind die Entfernungen einigermassen überschaubar (z.B. Sihanoukville-Phnomh Penh: 4-5 Stunden).
Den Königspalast und die Silberpagode fanden wir ausgesprochen öde. Phnom Penh ist für diejenigen, die eine Ader für Morbidität, krasse Gegensätze und Städte im Umbruch haben. Die Stadt ist dreckig, hart, und des Nachts finster in jeder Hinsicht (ausserhalb der grossen Boulevards gibt es noch wenig Strassenbleuchtung bzw sie fällt gern mal aus). Nur das Rotlichtviertel ist bunt erleuchtet. Überall fahren dicke Autos und schwere SUVs - es gibt keine alten oder kaputten Autos in Phnom Penh. Die korrupten Beamten und Geschäftsleute zeigen gern, was sie haben.
Für einen Cappucino und ein Eis bei der schicken "Blue Pumpkin"-Kette zahlt die Jeunesse Doree gern 8 Dollar, während vor der Tür Minenopfer und Strassenkinder betteln. Und der schmierige weisse Typ Mitte Fünfzig, der da mit den beiden maximal 14jährigen Jungs am Tisch sitzt, der hat genau das vor was Ihr denkt (und nein, Ihr könnt da gar nichts machen - die gesamte Polizei ist hochkorrupt).
Will sagen: Phnom Penh muss man aushalten können.
Ein paar Tage Strandurlaub lassen sich gut in Sihanoukville einlegen. Wenn Ihr es Euch leisten könnte, nehmt das etwas ausserhalb gelegene, tradiotionsreiche Independence Hotel, es ist das beste Haus am Platz, mit einem sehr schönen Privatstrand. Ein TukTuk in den Ort und insbesondere zurück kostet je nach Verhandlungsgeschick und Tageszeit 5-8 Dollar, allerdings ist Sihanoukville jetzt auch nicht so lohnend.
Wenn in Sihanoukville, dann am besten an den Serendipitybeach, das ist der Backpackerstrand. Ist zwar sehr schmal und Baden kann man da nicht, dafür ist die Atmosphäre aus aneinandergereihten Hostels und Geusthouses sehr nett, besonders abends wenn alles beleuchtet ist (jedenfalls, solange der Strom funktioniert. Letztes Jahr fiel der sehr regelmässig aus). Die anderen Beaches fanden wir vollgestellt mit Restaurantstühlen und -tischen, und leider scheint sich der Ort zu einem Zentrum der Kinderprostitution zu entwickeln, da siet man dann teilweise unschönes.
Generell rate ich Euch dazu, einen Reiseführer zu kaufen (am besten den Loose). Kambodscha ist ein großartiges Land, mit einer faszinierenden Historie und freundlichen Menschen, aber mit einer sehr traurigen jüngeren Geschichte und einer ungewissen Zukunft.
Es ist auf jeden Fall ein sehr armes Land mit viel krasseren Gegensätzen als in Thailand (das kein Entwicklungsland mehr ist) oder Laos (wo so ziemlich alle gleich arm sind).