• Zeppelina29
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    geschrieben 1391067555000

    Hallo,

    wir würden gerne heuer im August (ist leider nicht anders möglich) 2 Wochen in Sri Lanka verbringen.

    Haben aufgrund des günstigen Preises die Südküste ins Auge gefasst (Kogalla), jedoch soll dort die Meer-Unterströmung so stark sein das man nicht mal bis zum Knöchel ins Wasser gehen sollte, was natürlich sehr schade für uns wäre.

    Angeblich ist im August die Ostküste besser.

    Warum ist die Südküste um sovieles günstiger zu bereisen als die Ostküste ?

    Wie ist es im August generell mit dem Wasser, ist die Stömung wirklich so stark ?

    Vielen Dank

  • Mam62
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    geschrieben 1391068576000

    Die West- und ist halt während der Monsunzeit günstiger, eben weil das Wetter nicht stabil ist und volle Nebensaison ist. Der bayrische Wald oder Mallorca oder die Türkei sind ja in den unattraktiven regnerischen kühlen Monaten auch vom Preis her niedriger. Sri Lanka ist halt mal kein Ganzjahres-immer-schönes-Wetter-Pauschalbadeziel.

    Wenn die Unterströmungen nicht so stark wären, würde keiner davor warnen. Sie sind auch in der Hauptsaison bei ruhigem Wetter vorhanden, aber nicht so stark.

    An der Ostküste gibts ausserdem noch nicht so viele Hotels und auch wenige kleine Guesthouses, weil sie ja für viele Jahre während des Bürgerkriegs nicht zu bereisen war, weite Teile sogar gesperrt und sich der Tourismus erst wieder entwickeln muss.

    Wenn Ihr von der Reise im August was haben wollt und wirklich was sehen wollt, dann sucht Euch was für ein paar Tage an der Ostküste, geht für die Esala Perhera nach Kandy, verbringt ein, zwei Nächte in Anuradhapura, besucht Polonnaruwa, unweit von dort ist der Minneriya Nationalpark, ein kleinerer aber dennoch sehr sehenswerter Park.

    Wenn Ihr nur baden wollt und Euch eine Malediveninsel nur mit Hinterland vorstellt, seid Ihr sicher falsch. Das kann Sri Lanka nicht bieten.

  • kohphangan
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    geschrieben 1391071587000

    Hallo @Mam62, würdest du an der Ostküste eher zu Trincomalee oder Passikudah tendieren? Gibt es vom Strand/Meer/Infrastruktur wesentliche Unterschiede?

  • Mam62
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    geschrieben 1391075407000

    Ich persönlich würde zu Trinco tendieren. Aber ich bin ja auch kein reiner Strandurlauber der Resorts der Oberklasse bevorzugt, die genausogut irgendwo sonst in den Tropen stehen könnten. Nicht dass ich nicht gegebenenfalls ein schönes Hotel mit gutem Service und vielleicht sogar Geschichte zu schätzen weiß und durchaus buche und nutze.

    Passikudah soll als Touristenzone "National Holiday Resort" entwickelt werden, mit teuren Resorts. Ein alter Plan von Anfang der 80er. Infrastruktur, mit Restaurants, Garküchen, Kneipen etc. wie Du sie aus Thailand kennst ist in ganz Sri Lanka kaum bis gar nicht vorhanden, dort sehe ich sie auch nicht entstehen, das ist meiner Meinung nach gar nicht gewollt, die Resorts wollen und müssen Geld verdienen.

    Unterschiede vom Meer kann ich Dir nicht sagen, ich war noch nicht in Passikudah, vermute aber, dass es da nicht soo viele Unterschiede gibt, der indische Ozean wird auf den ca. 80 km sich nicht so großartig verändern.

    Man sollte auch die Mentalität der Singhalesen nicht unterschätzen. Eine Dienstleistungskultur wie in Thailand ist es eher nicht. Kann sein, dass an der Ostküste viele Einwohner noch nicht so ganz von scheinwerfenden Touris verdorben sind, dafür gibts dort, wenn man westliche Ansrpüche an 4 und 5 Sterne anlegt, auch noch weniger gut geschultes Personal als im Westen

     Aber es gibt einige Geschäftsleute, die ihre Lokale, Läden etc. an der Westküste über die Nebensaison schliessen und sich jetzt auch an der Ostküste betätigen.

    Sri Lanka ist schon ein anderes Kaliber als Südostasien, sowohl Mentalität, die Geschichte, als auch die Politik der letzten Jahrzehnte haben die Entwicklung doch stark behindert bzw. teilweise auch zerstört.

    Das macht sicher auch teils die Einzigartigkeit aus, aber als Ziel für einen wirklich hochwertigen Pauschalbadetourismus wo die Gäste doch bitte im Resort viel Geld ausgeben sollen, sehe ich es eher nicht, auch wenn das Land wohl derzeit so von der Regierung, einigen Veranstaltern und Investoren beworben wird.

    Ein nachhaltiger Kultur- und Naturtourismus, der ja nicht auf Backpackerniveau stattfinden muss und auch keineswegs sollte, wäre sicher sehr viel förderlicher fürs Land und könnte genauso Geld einbringen, sogar sehr viel nachhaltiger, aber langfristiges Denken ist auch keine srilankische Haupteigenschaft.

    Allen, die einen Aufenthalt wie auf den Malediven oder auf Bali, oder in den Tourismushochburgen Thailands erwarten, mit den selben Annehmlichkeiten und der Infrastruktur kann ich derzeit nur abraten, Asien ist eben nicht überall gleich.

    Wer sich jedoch auf ein interessantes, spannendes Land mit viel Kultur, Naturschönheiten und ein wenig Abenteuer abseits ausgetretener Pfade und gleichgemachter und weichgespülter Touriherrlichkeit einlassen möchte, für den könnte es mit etwas Vorbereitung das richtige Ziel sein.

  • chriwi
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    geschrieben 1391079063000

    Mam62:

    Ein nachhaltiger Kultur- und Naturtourismus, der ja nicht auf Backpackerniveau stattfinden muss und auch keineswegs sollte, wäre sicher sehr viel förderlicher fürs Land und könnte genauso Geld einbringen, sogar sehr viel nachhaltiger, aber langfristiges Denken ist auch keine srilankische Haupteigenschaft.

    Was wäre denn Deiner Meinung nach ein gutes Beispiel, dem Sri Lanka nacheifern könnte? Oder anders forumuliert (kein Tippfehler): Welches asiatische Land baut auf "nachhaltigen Kultur- und Naturtourismus"?

    Forenregeln... <--- Das war ich nicht, das war ein Admin!!! Vorher hatte ich da meine Homepage stehen und den Hinweis auf eine sehr coole Vietnam-Gruppe, die ich leite.
  • Mam62
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    geschrieben 1391081033000

    Keines, das stimmt. Das ist ja auch nur meine Meinung und ich weiß ja auch, warum das nicht klappen wird, das habe ich ja auch geschrieben. Schade finde ich es trotzdem, weil es eine großartige Chance wäre, mal aus den Fehlern der Anderen zu lernen.

    Aber die infrastrukturellen Voraussetzungen für einen Tourismus wie z.B. in Thailand sind meines Erachtens in Sri Lanka auch nicht gegeben.

    Ich befürchte, dass es langfristig so wie an den Küsten in der dominikanischen Republik aussehen wird. Evtl ergänzt durch wohlhabende Einheimische aus Colombo, die die Wochenenden oder auch Ferien in den Resorts verbringen, was ja auch in all den Jahren vorher so war.

    Die Gefahr sehe ich hauptsächlich darin, dass das Land derzeit teilweise wie sagen wir mal die türkische Riviera, nur eben auf der Fernstrecke verkauft wird. Schöne Badeferien, neue Hotels, tropisches Klima, fertig. Und das wird bei vielen Touristen, die sich - was ihr gutes Recht ist - nicht großartig mit dem Ziel auseinandersetzen wollen, einfach schiefgehen. Denn auch wenn man das Hotel nicht verläßt ist da eben ein Unterschied nicht nur bei Mentalität und Servicebereitschaft und der dürfte für Enttäuschungen sorgen und den Ruf des Landes nicht grade positiv festigen. Davor möchte ich einfach auch die Urlauber warnen, die zwar schöne Bilder gezeigt bekommen, aber keine Hintergrundinfos haben.

    Was man ja teilweise an Anfragen sieht. Das Mittelmeer ist für viele mittlerweile zu "abgedroschen", Thailand macht im Kollegenkreis nix mehr her, die Malediven sind zu teuer, Indonesien zu weit. Viele gehen wegen der hübschen Hotelbilder davon aus, dass ja alles passt, vermuten, dass es ja wie überall in den Pauschalzielen ist und fallen aus allen Wolken, wenn sie feststellen, dass es eben nicht die vielgerühmten asiatischen (was immer das sein soll) Garküchen und Einheimischenlokale gibt, dass die Infrastruktur anderen Ländern kräftig hinterherhinkt, dass die Menschen halt doch ne andere Mentalität haben und größtenteils in einfachsten Verhältnissen leben.

    Ich mag das Land sehr und wünsche ihm von ganzem Herzen eine gute Entwicklung, die kann es aber nur nehmen, wenn es sich als schönes und gutes, interessantes Ziel positionieren kann.

  • chriwi
    Dabei seit: 1125446400000
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    geschrieben 1391086597000

    Ich finde, die Frage ist, was man durch zentrale Steuerung erreichen kann. Schließlich sind es viele Einzelpersonen, die am boomenden Tourismus verdienen wollen. Und da kocht jeder sein Süppchen.

    Nicht einmal Staaten mit einer eher autokratischen Regierung (z.B. Vietnam) schaffen es, einen sanften, nachhaltigen Eco-Tourismus zu etablieren und das landestypische Flair zu schützen.  Mal abgesehen von Bhutan, wo das Bruttosozialglück der Einwohner in der Verfassung festgeschrieben steht, Touristenzahlen limitiert sind und ein Mindestumtausch von West- in Landeswährung verpflichtend ist. ;)

    Forenregeln... <--- Das war ich nicht, das war ein Admin!!! Vorher hatte ich da meine Homepage stehen und den Hinweis auf eine sehr coole Vietnam-Gruppe, die ich leite.
  • kohphangan
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    geschrieben 1391086601000

    Hey @Mam62, ich danke dir für dein sehr interessantes und ausführliches Statement ;) . Beschäftige mich gerade intensiv mit diesem Land und je länger und mehr ich lese desto neugieriger werde ich...

    Edit: natürlich danke ich auch dir, lieber Chriwi, für die "Befeuerung" dieser interessanten Diskussion ;)

  • schokohoernchen
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    geschrieben 1391087536000

    hallo zusammen!

    ich muss Mam62 absolut zustimmen, was infrastruktur, mentalität und urlaubererwartungen betrifft.

    das deckt sich mit unserer erfahrung.

    und es zeigt sich eben, dass man die asiatischen länder nicht über einen kamm scheren kann - zum glück haben alle ihre eigenheiten :D

    **Die Hitze kann für die deutschen Spieler sogar ein Vorteil sein. An einem Urlaubsort sieht man in der Mittagshitze auch immer nur Deutsche draußen, also kommen wir mit der Temperatur sogar besser zurecht. (Erich Ribbeck)**
  • Zeppelina29
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    geschrieben 1391095319000

    Möchten selbstverständlich viel vom Land erkunden, nicht nur Baden gehen, aber es sollte auch ein Teil der Reise sein...

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