Hi Ihr!
Wie ich Datenberni schon per PN mitgeteilt habe: macht bei dem allerersten Norwegen-Urlaub unter keinen Umständen die lang(weilig)e Nordkap-Anreise! Es lohnt sich nicht. Es ist nur ein Felsplateau und Ihr fahrt und fahrt und fahrt... 3 Wochen sind definitiv zu knapp... ausser Ihr fahrt Nonstop von früh bis spät. Und: Ihr verpasst die schönsten Ecken Norwegens... ich würde sagen wer Fjordnorwegen nicht gesehen hat war nicht in Norwegen. Und in Fjordnorwegen kann man locker 3-4 Wochen seinen Urlaub verbringen.
@Reiselady: Wo in Norwegen warst Du bisher? Du kennst doch die Dimensionen des Landes und weißt sicherlich, dass das Nordkap in 3 Wochen ein Stressurlaub wäre. Wenn Du hoch in den Norden magst, dann empfehle ich Dir folgende Inselgruppe: die Lofoten und die Vesteraalen. Da brauchst Du mindestens 4 Wochen für. Das letzte Stück hoch zum Kap kannst Du Dir schenken. Weniger ist mehr. Die Lofoten werden Dich umhauen. Suche mal im Internet danach! Ich war leider bisher noch nicht dort. Das nördlichste war Narvik als ich per Scanrail in Skandinavien unterwegs war.
@Datenberni: Bzgl. des Jedermannsrechts (s.u!) ist es etwas komplizierter und oftmals wird auch das öffentliche nächtliche Parken der Wohnmobile mit Schildern untersagt und bei Nichtbeachtung mit empfindlichen Strafen geahndet. Schlafen müsstet Ihr also des öfteren auch auf Campingplatzen. Wenn Ihr nur zu Zweit reist empfehle ich Euch das Auto. Das ist viel günstiger: auf der Fähre (auch den Inlandsfähren), bei Mautstraßen und dem teuren Sprit - und Ihr spart die Wohnwagen/mobilmiete! Ausserdem könnt Ihr nicht alle Hochgebirgspässe mit dem Wohnmobil passieren. Auf jedem der vielen Campingplätze habt Ihr die Möglichkeit zu Zelten oder eine Hütte zu mieten. Einfach einen Schlafsack mit einpacken, dann müsst Ihr nicht die Betten immer neu be- und abziehen! In der Hauptsaison (Mitte Juni - Mitte August) solltet Ihr nur schauen gegen 16 Uhr eine Unterkunft zu suchen.
Die Anreise hängt davon ab wieviel Ihr fahren wollt und v.a. davon wo Ihr in heimischen Gefilden wohnt. Vom Süden in Deutschland muss man ja so schon ne Menge fahren, da würde ich evt. von Kiel nach Oslo übersetzen. Die Fahrerei über die Öresundbrücke oder die Vogelfluglinie über den Fehmarnbelt fand ich anstrengend und lang. Wir wohnen in NRW, da fahren wir meist bis Frederikshavn oder Hanstholm in Dänemark und dann weiter bis Oslo oder nach Egersund per Fähre. Das muss aber jeder für sich ausmachen. Es gibt unzählige Anreisemöglichkeiten.
Ja, Mücken gibt es (v.a. an Seen), aber das kommt auf das Gebiet an. An den Fjorden, im Gebirge und am Meer halten die Biester sich in Grenzen. V.a. Finnland und Lappland empfand ich mückentechnisch im Sommer als schlimm. Du weisst schon, dass Norwegen ein riesiges Land ist (über 2000KM von Oslo zum Nordkap) und auch sehr hohe Berge und tiefe Täler hat? Da sind die klimatischen Verhältnisse arg unterschiedlich. Im Sommer wachsen im Tal die Kirschen und oben auf dem Berg liegt Schnee. Die Mücken sind hauptsächlich an stehenden Gewässern, wie Reiselady schon meinte.
Auszug aus dem Jedermannsrecht:
1 Die Kernaussagen des Jedermannsrechts:
Das Jedermannsrecht ist zunächst einmal ein allgemeines Zugangsrecht zur Natur. Oberster Grundsatz dabei ist jedoch: "Nicht stören - Nichts zerstören!" Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, muss aber leider immer wieder gesagt werden: Wer Abfälle hinterlässt, Pflanzen ausreißt oder Teile davon abbricht, fremdes Eigentum beschädigt oder Ähnliches, verwirkt sein Zugangsrecht und muss mit strengen Strafen rechnen. Unter welchen Voraussetzungen dennoch z.B. Blumen und Beeren gepflückt oder Pilze gesammelt werden dürfen, wird später erläutert.
Im norwegischen Jedermannsrecht wird zwischen kultiviertem und unkultiviertem Land unterschieden: Kultiviertes Land ist dabei alles Land, das vom Menschen in irgend einer Form bebaut oder bearbeitet wird, also landwirtschaftlich genutztes Gebiet, Rasenflächen, Parks, Gärten, aber auch Weideland und Schonungen. Der Rest ist unkultiviertes Land.
1.1.2 Befahren mit Motorfahrzeugen:
Mit Motorfahrzeugen jeglicher Art darf ausschließlich auf Straßen und dafür zugelassenen Wegen gefahren und geparkt werden. Entlang öffentlicher Straßen ist überdies das Parken am Straßenrand auf unkultiviertem Land zulässig, wenn dabei nichts beschädigt und der Verkehr nicht behindert wird. Das Gleiche gilt für Anhänger von Motorfahrzeugen. Abgesehen davon darf auf kultiviertem Land lediglich mit Erlaubnis des Eigentümers, auf unkultiviertem Land überhaupt nicht - auch nicht mit Erlaubnis des Eigentümers! - gefahren oder geparkt werden.
Besitzer privater Straßen und Wege dürfen deren Benutzung durch Motorfahrzeuge generell oder für bestimmte Fahrzeugarten verbieten, solche Verbote müssen ausgeschildert oder durch Absperrungen wie Schranken oder Ketten deutlich gemacht werden.
2 Sonderfälle:
2.1 Wohnmobile und Wohnwagen:
Eigentlich gar kein Sonderfall, denn es gelten die Regeln für Motorfahrzeuge wie in 1.1.2 beschrieben. Das Befahren von oder Parken auf unkultiviertem Land ist also nicht erlaubt, und auf kultiviertem Land wird die Erlaubnis des Grundbesitzers benötigt.
Auf öffentlichen Straßen und Parkplätzen ist das Übernachten im geparkten Wohnmobil oder Wohnwagen zulässig, so lange erstens örtliche Parkvorschriften und zweitens die unter 1.2 genannten Voraussetzungen eingehalten werden. Dies wird durch ein Rundschreiben des norwegischen Umweltministeriums, Abschnitt 3.2.6) ausdrücklich klargestellt.
Auf privaten Straßen und deren Parkplätzen kann der Eigentümer das Fahren oder Parken mit Wohnmobilen oder anderen Motorfahrzeugen durch entsprechende Beschilderung untersagen. Solche Beschilderung muss beachtet werden, auch wenn sie nicht den offiziellen Verkehrszeichen entspricht.