Zu den Entfernungen im Yellowstone:
Als ich meinen Besuch im Yellowstone NP plante, habe ich von der offiziellen Nationalpark-Karte zu der Karte von Google Maps hin und her geschaut und war ziemlich verwirrt. Ich ließ mir die Entfernungen anzeigen und die Fahrzeiten. Und ich las, dass der NP etwa so groß wie das Saarland ist. Das half mir alles nicht weiter, weil ich mir nicht vorstellen konnte, wie es wohl real vor Ort sein würde.
Aus meiner Erfahrung vom Juni 2015 kann ich nun sagen, dass man von West Yellowstone aus je einen Tag benötigt, um die Hauptattraktionen eines der beiden "Loops" zu sehen. Besser sind natürlich drei volle Tage. Die Straßen sind gut ausgebaut. Man kommt mit dem Auto flott voran, muss aber stets aufpassen, da jedes Auto bei Sichtung eines Tieres anhält. Und man sieht mit Sicherheit viele Tiere in freier Wildbahn. Die Fotos von Bisons auf der Straße sind nicht übertrieben.
Der Yellowstone NP hat im wesentlichen zwei ringförmige Straßen, die wie eine „8“ aussehen, den nördlichen und den südlichen Loop. Am südlichen Rund der „8“ liegen die meisten Hauptattraktionen. Der Park ist groß, aber nun auch nicht so riesig, dass man vom Süden in den Norden ziehen muss, um alles sehen zu können. Eben wie das Saarland...
Tag 1:
Wir sind am ersten Tag vom Eingang West Richtung Old Faithful gefahren. Im Lower Geysir Basin haben wir am Fountain Paint Pot geparkt und sind den Rundweg gelaufen. Rote kochende Schlammquellen, dampfende Thermalquellen. Gut für den Einstieg.
Im Midway Geysir Basin kann man an der Grand Prismatic Spring parken. Wir haben aber schon am Morgen keinen Parkplatz mehr bekommen. Am Old Faithful sind hingegen sehr viele Parkplätze. Wir haben die Lodge besichtigt (ein riesiges Blockhaus) und dort ein Sandwich gegessen. Dann sind wir über den asphaltierten Weg zu der bekannten, extrem farbenfrohen Morning Glory-Thermalquelle gelaufen und zurück sehr weit über die Holzstege, die an zahlreichen Geysiren und Thermalquellen vorbei führen. Insgesamt etwa drei Stunden Spaziergang.
Anschließend sind wir über den Loop weiter zum See gefahren. Zwischen Lake Village und Canyon Village sieht man sehr viele Tiere. Am Mud Vulcano sind wir vorbei gefahren. Direkt danach kommt die Sulphur Caldron, die man sich unbedingt ansehen sollte: Ein Teich aus grüner, kochender schwefligen Säure (pH 1 – 2).
Tag 2:
Am zweiten Tag sind wir den nördlichen Loop zum Grand Canyon gefahren. Erst haben wir alle leicht erreichbaren Lookouts der Southrim angesehen, dann der Northrim. Viele Viewpoints sind leicht mit dem Auto erreichbar. Im Grand Canyon befinden sich zwei donnernde Wasserfälle und unzählige herrliche Ausblicke. Danach haben wir im Canyon Village Sandwiches gegessen. Danach sind wir weiter zum Lamar-Valley gefahren. Die Fahrt über den Pass ist herrlich. Auf dem Weg haben wir zwei junge Bären gesehen. Das Lamar-Valley ist paradiesisch. Eine weite, grüne Ebene, durch die sich ein Fluss schlängelt. Dort leben Hunderte Bisons, aber auch Wölfe, Rehe und Elche. Besonders die unzähligen Bisons haben es mir angetan.
Von dort sind wir den nördlichen Loop weitergefahren bis Mammoth Hot Springs. Mammoth Hot Springs sind weiße und rötliche Sinter-Terrassen, die ganz nett sind, aber keine Hauptattraktion. Im kleinen Ort sind mitten in der Stadt große Rehe heimisch. Danach sind wir wieder zum West-Eingang gefahren.