Spanien - nur wohin?!

Würde Cadiz nicht wählen als "Basis" für deinen Urlaub, eher für einen Tagesauflug o.ä.. Natürlich ist es gut sich unters Volk zu mischen, aber Urlaub soll ja doch auch ein wenig ausspannen bedeuten und dies kannst du in einer großen, geschäftigen Stadt nur bedingt. Dann lieber Conil und einen Mietwagen für Ausflüge, die sich in Andalusien ja geradezu aufdrängen.

Mal grundsätzlich zu deiner Wahl des richtigen Urlaubsortes in Spanien, natürlich nur aus meiner Sicht (jeder sucht was anderes..). Die Costa de la Luz ist wahrlich noch ein Juwel, alleine weil der Masentourismus noch nicht so vorgedrungen ist wie an den Küsten des Mittelmeeres. Allerdings finde ich den Atlantik und vorallem das Hinterland weniger reizvoll wie am Mittelmeer. Dort ist halt alles ziemlich flach, es gibt keine verträumten Buchten, keine hohen Berge die eine grandiose Aussicht ermöglichen, wenig Abwechslung in Vegetation und Landschaft, nicht so interessante Wandermöglichkeiten, und und und.

Da uns die Costa del Sol auch nicht sonderlich gefällt, ziehen wir auf dem spanischen Festland immer die Costa Blanca vor. Dem Nachteile der starken Bebauung an den Küsten (dem gröbsten kann man aber gut ausweichen wenn man einige Orte meidet) steht der Vorteil einer abwechlsungsreicheren, interessanteren Landschaft als an der Costa de la Luz entgegen. Andalusien ist natürlich kulturhistorisch spannender. Du siehst, es gibt keinen ultimativen Tipp, jeder entdeckt für sich das richtige.

@winnie1178 sagte:

Allerdings finde ich den Atlantik und vorallem das Hinterland weniger reizvoll wie am Mittelmeer. Dort ist halt alles ziemlich flach, es gibt keine verträumten Buchten, keine hohen Berge die eine grandiose Aussicht ermöglichen, wenig Abwechslung in Vegetation und Landschaft, nicht so interessante Wandermöglichkeiten, und und und.

Wie bitte? Wo warst du denn? Wenn man von Conil landeinwärts fährt kommt man in den fantastischen Naturpark Alcornocales, der bis auf über 800m hoch geht und dem sich die Sierra de Grazalema anschliesst, wo man überall ganz tolle Wanderwege findet! Dann findet man da die "weissen Dörfer" (diesen Ausdruck haben die Orte der Costa del Sol "geklaut", ursprünglich waren die Orte im Hinterland der Costa de la Luz gemeint). Da gibt es so aussergewöhnliche Orte wie Arcos de la Frontera, hoch oben auf einem Felsabbruch gelegen. Oder Medina Sidonia, wo man römische Abwasserkanäle besichtigen kann. Oder Ubrique (Lederstadt!) und Grazalema in den Bergen, bekannt für Käse und feinste Wolldecken.Alle Orte mit über 3000jähriger Geschichte!

In dem Dreieck Conil - Alcalá - Jerez ist es zwar flacher, aber die sind die grossen Stierweiden. Die Strasse Alcalá - Jerez heisst dann auch "Ruta del toro"

Die Costa Brava ist zwar sehr schön - hat nur einen Nachteil - sie liegt in Katalonien und nicht in Spanien

Sidona

Sehe ich genauso wie sidona! Die Landschaft im Hinterland ist absolut beeindruckend und total authentisch und abwechselungsreich. Gerade die Naturparks bieten neben schönen Orten reizvolle Ausblicke, die Flora und Fauna sucht in Europa ihresgleichen. Bei meinen Wanderungen oer Fahrten mit dem Motorrad in dieser Gegend habe ich so viele Tiere beobachten können, die man sonst höchstens mal im Zoo zu Gesicht bekommt.

Gerade gestern ist mir ein Schwarm Störche begegnet, und letzte Woche ein grosse Menge Geier (war wohl irgendwo ein verendetes Tier). Sogar über unserem Haus sieht man oft Adler kreisen und in der Lagune von Medina, kurz vor Jerez Flamingos. Auch Chamäleone habe ich schon gesichtet (gibt es wohl vor allem in der Gegend von Puerto Real).

Soviel zum Thema uninteressantes Hinterland...

Leute, bitte genau lesen, dann meckern.. Ich habe ausdrücklich dazugeschrieben: Jeder sieht es etwas anders. Das direkte Küstenumfeld und das Hinterland der Costa de la Luz weist nicht die hohen Berge wie zB die Sierra Nevada mit Berghöhen bis 3.482 m oder wie die Sierra Aitana mit Höhen von 1.558 m auf, sondern ist im Abschnitt von Huelva bis Cadiz eben atlantisch geprägt, d.h. für spanische Verhältnisse sehr flach. Deshalb ist die Gegend lange noch nicht unattraktiv, nur haben mir bei meinem Besuch die typischen Klippen und Tiefblicke vom Mittelmeer schon etwas gefehlt. Die Sierra de Grazalema ist wirklich wunderschön, nur eben gute 50 km landeinwärts. Das direkte Küstenumfeld bleibt flach, was eben manchmal etwas schade ist für tolle Wanderungen auf Bergen und Klippen mit direktem Meerblick.

Dieser Fakt ändert natürlich nichts an der sonstigen Schönheit und Interessantheit der weißen Dörfer und der Gegend allgemein, sollte nur erwähnt werden da es leider etwas zur Mode geworden ist, die spanische Mittelmeerküste nur mit der Häme des Masentourismus zu überschütten und dabei etwas zu vergessen, dass gerade die Küsten am Mittelmeer landschaftlich immernoch zum schönsten gehört, was Europa zu bieten hat.

Ist ja auch OK - finde ich gut wenn weniger Leute an die Costa de la Luz kommen...

Übrigens gibt es diesen Namen erst seit ca. 15 Jahren, vorher gab es an dieser Küste absolut keinen Tourismus,  folglich hatte sie auch keinen Namen.

Also die Costa de la Luz als Urlaubsort steht definitiv schon mal fest. Costa Brava vielleicht mal wann anders.

Abgesehen davon, dass ich keine großen Wanderungen vor hatte, sondern wirklich nur Tagesausflüge in Städte, brauch ich auch keine großen Berge.

Trotzdem danke für die Geographiestunde.   

Als Urlaubsort wird es jetzt wohl doch Conil de la Frontera werden. Ich denke, dass ist ein schöner Ort, was ich bisher gelesen habe!  

Das ist ja lustig, genau das gleiche Proble haben wir auch gehabt, daher werden wir jetzt eine Woche an der Costa de la Luz in Conil de la Frontera verbringen, mit den Ausflügen nach Sevilla, Cadiz und Tarifa. Danach eine Woche in Nerja an der Costa del Sol mit Ausflügen nach Granada....kann jemand noch ein absolutes Muss empfehlen, was man vll. mit Granada verbinden kann? Danke!

Uns hat die Costa de la Luz schon 1975 ganz besondes gut gefallen. Wir waren damals und auch 10 Jahre später nochmal in Matalascanas. Wunderschöner breiter Sandstrand. Aber für die Region empfiehlt sich absolut ein Mietwagen.Die Ausflüge nach Sevilla, Granada und Cadiz sind ebenso schön wie die Fahrt nach Huelva bis an die portugiesische Grenze. Und das hat sich bestimmt auch in den vergangenen Jahren nicht verändert.

Wir haben schon die Veränderung und Entwicklung zwischen 1975 und 1985 mit Schrecken verfolgt, und damals war die Costa de la Luz wirklich noch ein absoluter Geheimtipp.