Hallo,
besteht eigentlich auf den o.g. Inseln Tollwutgefahr? Ich habe jetzt schon öfters von streunenden Hunden gelesen, die dort sehr verbreitet rumlaufen.
Ist dort die Tollwut verbreitet oder muß man sich da nicht unbedingt Sorgen machen?
Danke.
Hallo,
besteht eigentlich auf den o.g. Inseln Tollwutgefahr? Ich habe jetzt schon öfters von streunenden Hunden gelesen, die dort sehr verbreitet rumlaufen.
Ist dort die Tollwut verbreitet oder muß man sich da nicht unbedingt Sorgen machen?
Danke.
Hallo Judy,
in Thailand gibt es überall streunende Hunde / Katzen und die Tollwutgefahr besteht im ganzen asiatischen Raum.
Man kann sich hier in Deutschland impfen lassen, es sind 4 Impfungen, 3 Inj. an den Tagen 0, 7, 28 (od. 21). Für langfristigen Impfschutz sind Auffrischimpfungen 1 J. nach der 1. Impfung, danach alle 5 J. notwendig.
In Thailand ist die medizinische Lage aber so gut, dass man sich dies nach meiner Meinung sparen kann und nach Exposition sich impfen lassen kann, dass heißt, nach Biss oder blutiger Verletzung mit einem Tier !! sofort !! in den nächsten Stunden ins Krankenhaus und den Arzt aufsuchen.Man kann nach Biss noch geimpft werden und/ oder man bekommt auch Immunglobuline ( Antikörper ) gespritzt.
Aber das ist nur meine Meinung, suche bitte deswegen Deinen Hausarzt auf der Dich berät. Haftungsausschluß!
Ich selbst arbeite beim Tierarzt und bin auch nicht geimpft, viele unserer Patienten haben auch keinen Impfschutz, da es keine Impfpflicht gibt.
Der beste Weg ist immer noch streunenden Hunden und Katzen aus dem Weg gehen und sie nicht anfassen. Sowie bei Höhlenexpeditionen die Fledermäuse an der Decke zulassen
Gruß
Wir haben uns vor einem Jahr auch gegen Tollwut impfen lassen (Rabipur). Da sind es nur 3 Injektionen. (die o. a. 4te nach einem Jahr ist nur bei bestimmten Impfstoffen erforderlich) Kostet alles so um die 150 Euro p. P. und die KK zahlt das im Normalfall nur bei Risikopersonen.
Man kann darüber denken, was man will und viele mögen es für überflüssig und überzogen halten, was eine Impfquote von unter 2 % der deutschen Bevölkerung zeigt. Es bedarf m. E. dazu ebenfalls keiner Fernreise. Auch in Spanien, Tunesien, Griechenland oder der Türkei gibt es massig Strandhunde, deren Gesundheitszustand ich nicht einzuschätzen vermag.
Natürlich gibt es in Ländern mit guter medizinischer Versorgung die Möglichkeit, sich nach dem Biss impfen zu lassen. Aber sind wir mal ehrlich. Wer geht schon gern im Ausland zum Arzt und wenn es dann "nur eine kleine Schramme" ist, doch erst recht nicht (alles schon erlebt). Wer mal eine wenig im Netz über diese Möglichkeit nachliest, der wird auch feststellen, daß das Nachimpfen dann eine absolute Radikaltherapie ist, wogegen die 3 Präventivinjektionen eher einem Tag in einer Wellnessfarm gleichen.
Nach wie vor halte ich die Tollwutprophylaxe -neben den Standards Diphterie/Tetanus, Hep A/B, Typhus, Malaria - für eine der wichtigsten, wenn man öfter im Ausland Urlaub macht. Ich denke auch, daß das Problembewußtsein in den deutschen Köpfen nach und nach mit der Ausrottung der Tollwut in Deutschland verschwunden ist. Nur leider ist die Krankheit außerhalb unserer Grenzen (insbes. in Indien und Thailand) dann wieder präsent.
Gruß
coral741
Die Tollwut ist auch nicht ganz in Deutschland verschwunden, in Hessen gibt es einige Fälle jedes Jahr ( Füchse ), vor ein paar Jahren sah das alles noch anders aus bevor die Impfköteraktion in Deutschland lief.Dies wird aber auch schon seit einiger Zeit nicht mehr gemacht und irgendwann ist die Tollwut auch hier wieder verstärkt präsent. Es gibt aber keinen Grund zur Sorge oder Prophylaxe.Das Nutzen / Risiko einer Impfung ist dann immer in Erwägung zu ziehen aber das ist wie bei jeder anderen Angelegenheit eine Ansichts- und Einstellungssache.
Natürlich geht man nicht bei jedem kleinen Kratzer zum Doc, es kommt immer auf die Intensität der Wunde an und von wem / was sie stammt. Der Speichel des Tieres mit den Erregern muß in die blutende Wunde des Menschen gelangen,meist durch Biss aber auch leichte unblutige Kratzer und Bisse von tollwutverdächtigen Tieren sind Infektionsquelle, das ist der Übertragungsweg der Tollwut.
Wichtig ist das sofortige Spülen mit Seifenlauge und die Behandlung mit Jod dieser Wunden.Je näher die Verletzung am Kopf desdo gefährlicher ist sie wenn das Tier Tollwutüberträger ist.
@'wiesenwanze' sagte:
Es gibt aber keinen Grund zur Sorge oder Prophylaxe.
Wer es nicht weiß: Thailand gehört zu den Ländern mit einer der höchsten jährlichen Tollwut-Todesraten weltweit (bis zu 1000 Fälle). Hier ein kleiner Auszug aus dem Net:
"In Bangkok's Chatuchak Park hat jetzt ein einziger tollwütiger Hund 52 Menschen infiziert. Insgesamt herrscht hier durch die große Zahl streunender Hunde ein hohes Tollwutrisiko, in Thailand bisher 29 Tote in diesem Jahr, im letzten Jahr 50 Tote. 1999 wurden in Bangkok in nur einer Woche 4 Fälle gemeldet."
Zugegeben, der Beitrag ist aus 2001. Aber wer behaupten kann, daß sich die Situation seitdem deutlich verbessert hat, möge sich hier melden und mich korrigieren.
Etwas aktueller aus März 2005 und aus anerkannter Quelle (ADAC):
"Während in den meisten europäischen Ländern Tollwut eine sehr seltene Erkrankung ist, kommt die lebensbedrohliche Virusinfektion in vielen Fernreiseländern jedoch häufig vor. Südostasien-Urlauber sind besonders gefährdet. Als Gebiete mit hohem Infektionsrisiko gelten aber auch Teile Brasiliens, Bolivien, Kolumbien, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Mexiko, Nepal, Peru, Philippinen, Sri Lanka, Thailand und Vietnam."
Eine andere Meldung aus dem Net; "Thailand hat die höchste Todesrate an Tollwut der Welt!" möchte ich jedoch nicht so akzeptieren. Meiner Kenntnis nach "verursacht" Indien allein 30.000 aller weltweit 50.000 Tollwut-Toten.
Also wen es nach Indien zieht.....
Für mich gibt es da schon einen Grund zur Sorge!
@'wiesenwanze' sagte:
aber das ist wie bei jeder anderen Angelegenheit eine Ansichts- und Einstellungssache.
Eben, ich hab ja auch nur "meine" Meinung geschildert. Ich möchte hier auch niemanden bekehren.
@'wiesenwanze' sagte:
Der Speichel des Tieres mit den Erregern muß in die blutende Wunde des Menschen gelangen,meist durch Biss aber auch leichte unblutige Kratzer und Bisse von tollwutverdächtigen Tieren sind Infektionsquelle, das ist der Übertragungsweg der Tollwut.
Da liegst Du nur fast richtig. Bei der Fledermaustollwut erfolgt die Infektion -außer durch Bißwunden - durch Aerosole, die sich in den Höhlen befinden. Soweit ich weiß sind das kleinste Kotpartikel, die über die Atemluft aufgenommen werden.
Mal zurück zur Ausgangsfrage:
Samui International Hospital schreibt dazu daß "Die jenigen die es vorziehen im Urlaub sich in lokale Gebiete aufzuhalten,sollten das Impfbuch mit sich tragen.Drei Intramuskulaere Injektionen,Zell-kultur -Tollwutimpfstoffe werden angefordert.Falls Sie sich einer ansteckung durch Tiere ohne Schutzimpfung zugezogen hatten,sollten Sie sich sofort eine Tollwutimpfung unterziehen,um eine wirkungsvolle Krankheitsvorsorge zuunterstuetzten.Die jenigen die eine Tollwut-imfpung hatten und trotzallem gebissen worden,sollten zur sicherheit den Arzt aufsuchen um die Bissstelle genauer zuuntersuchen und eventuell eine Zusatzimpfung zuerhalten."
Es bleibt, wie es ist. Tollwut ist nur solange toll, bis man sie ganz doll hat.
Gruß
coral741
PS: Hab noch vergessen zu fragen, warum Du als Angestellte eines Tierarztes nicht gegen Tollwut geimpft bist? In der Risikogruppe wäre das doch sicher umsonst.
Hallo coral,
es gibt keinen Grund zur Sorge und Prophylaxe habe ich auf Deutschland bezogen ,habe ja auch von Deutschland geschrieben, dass es hier auch Fälle gibt. Der Übertragungsweg mit den Fledermäusen, die Aufnahme über Kotpartikel wäre mir Neu.Die Fledermaustollwut ist in Mittel und Südamerika von großer Bedeutung.
Hier auch der Auzug vom RKI ( Robert Koch Institut )
Infektionsweg
Nach der Infektion beim Tier kommt es am Ende der Inkubationszeit zur Virusvermehrung im ZNS und von dort zur Erregerstreuung, wobei das Virus massenhaft im Speichel ausgeschieden wird. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt in der Regel durch einen Biss, ist jedoch auch über Hautverletzungen oder direkten Kontakt des infektiösen Materials (z. B. Speichel) mit der Schleimhaut möglich.
Ob es nach einer Exposition bei nicht geimpften Personen zu einer Erkrankung kommt, hängt wesentlich von der Lokalisation der Verletzung sowie Art und Ausmaß der Exposition ab. So erkranken beim Vorliegen mehrerer tiefer Bissstellen im Gesicht bis zu 60% der betroffenen Personen, während bei oberflächlichen Bissverletzungen im Gesicht nur bis zu 10% und bei oberflächlichen Bissverletzungen an der Hand nur bis zu 5% erkranken.
Tollwütige, wildlebende Tiere verlieren nicht selten zu Beginn der Erkrankung ihre Scheu vor den Menschen. Bei diesem Verhalten von sonst scheuen Tieren ist besonders auf Distanz zu achten.
Inkubationszeit
In der Regel 3–8 Wochen, selten kürzer als 9 Tage, in Einzelfällen bis zu einem oder sogar mehreren Jahren. Die Zeit bis zum Ausbruch der klinischen Symptomatik ist abhängig von der Lokalisation der Bissstelle. Bei ZNS-nahen Eintrittspforten werden kürzere Inkubationszeiten beschrieben.
Dauer der Ansteckungsfähigkeit
Die vorhandenen Kenntnisse stützen sich auf Ergebnisse epizootiologischer Studien. So wurde festgestellt, dass Füchse, Hunde und Katzen gewöhnlich 3–7 Tage vor Auftreten von klinischen Symptomen sowie während der gesamten Dauer der Erkrankung das Virus im Speichel ausscheiden und damit ansteckend sind.
oder hier
Gemeinsam mit der WHO empfiehlt die BFAV: Alle Personen, die Umgang mit Fledermäusen haben, sollten sich vorbeugend gegen Tollwut impfen lassen. Nach Biss oder direktem Kontakt ist eine nachträgliche Impfung möglich bzw. erforderlich. Die heute verfügbaren Tollwutimpfstoffe sind sehr gut verträglich und schützen auch vor Fledermaustollwut.
oder Wikipedia
Das Virus ist im Speichel eines tollwütigen Tieres vorhanden und der Infektionsweg kann über Kontakt der gesunden Haut mit dem Sekret (Tröpfcheninfektion) über kleine Verletzungen der Haut und Schleimhäute übertragen werden. Jedoch ist für eine Übertragung durch Tröpfcheninfektion eine viel höhere Viruslast nötig, als bei der Übertragung durch Wunden.
Eine Übertragung durch Schleimhäute ist beobachtet worden. Möglicherweise geschah eine Übertragung in dieser Form bei Menschen, die von Fledermäusen bevölkerte Höhlen erforschten. Außer bei der Organtransplantation (drei Fälle in den Vereinigte Staaten|USA zu Beginn des Jahres 2004 und drei Fälle in Deutschland Anfang 2005), ist die Übertragung von einer Person zur anderen in der Westlichen Welt in den letzten Jahren nicht beobachtet worden. Dies wurde durch aktive Impfprogramme an Tieren und dem Abschuß von erkrankten Tieren möglich. In anderen Ländern, vor allem Asien und Afrika kommt es immer wieder zu lokalen Ausbrüchen.
Der Hauptübertragungsweg ist jedoch der direkte Konktakt mit Tieren, beziehungsweise die Übertragung durch Bisse.
Kann jeder machen was er will, in meinen Augen immer noch eine Ansichtssache. In Deiner Statistik wird aber nicht aufgeführt wie es dazu kam und wie die Lebensumstände der jenigen Personen war die erkrankten.Hier werden auch Fragen von normalen Urlaubsreisenden gestellt und nicht von Extremreisenden die in den abgelegensten Winkeln sich aufhalten oder tagelang in irgendwelchen Höhlen rum kriechen.
Zu Deiner persönlichen Frage sage ich nur, dass hat Dich nicht zu interessieren und geht Dir einen S......an .
Wenn Du der Meinung bist, dass man sich gegen alles was keucht und fleucht impfen lassen soll,dann bitte aber wenn Jemand anderer Meinung ist mußt du das auch akzeptieren und brauchst einen dann nicht lächerlich machen und persönlich werden!Das Thailand und der asiatische Raum tollwutgefährdet sind ist wohl jedem hier wohl klar.Da braucht es keine Statistiken.
Ende der Diskussion !
Auch wenn es mir jetzt in den Fingern juckt und ich gerne auf einige Dinge in Deinem letzen Beitrag eingehen würde (insbesondere den letzten Absatz); einverstanden: Ende der Diskussion! Es würde nur eskalieren und nichts zum Thema beitragen.
Ich meine Meinung, Du Deine.
Gruß
coral741
Ups! Scheint als wäre etwas schief gelaufen!