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Klaus (71+)
Verreist als Paar • April 2024 • 3-5 Tage • Wandern und WellnessWellness und Kulinarik auf historischem Grund
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Das Hotel Kloster Nimbschen liegt landschaftlich wunderschön wenige Minuten hinter dem Ortsausgang auf der B107 Richtung Colditz nahe der Mulde. Es punktet mit der Historie des Klosters bis 1251, besonders aber dem Aufenthalt Katharina von Boras, der späteren Ehefrau Martin Luthers im Kloster ab 1509. Nach Zeiten als Volkseigenes Gut/Rindermast eröffnete das Hotel im Jahre 1991. Geführt wird es besonders als Tagungshotel unter der Woche und Beherbergung größer Gesellschaften an Wochenenden, wie z.B. Hochzeiten, Jubiläen, Konfirmationen oder Jugendweihen. Auch während unseres Aufenthaltes fanden solche Veranstaltungen mit größeren Gruppen statt, Einzelreisende Urlauber und Familien waren in der deutlichen Minderzahl.


Zimmer
  • Gut
  • Wir hatten die "Maisonette Komfort Suite" Nr. 49 im an die Rezeption angrenzenden Gebäude gebucht. Es gibt 2 dieser mit eigener Sauna ausgestatteten Suiten im Hotel. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass ein Raum im 1. Stock mit einer Wendeltreppe in den Dachstuhl erweitert wurde, wo im ersten offenen Bereich ein Doppelbett samt künstlichem Kamin und TV-Gerät den Schlafbereich darstellt, an den sich abgetrennt der geschlossene Sauna- und Jacuzzi-Bereich anschließt. Der darunter liegende (Eingangs-)Bereich der Suite wird von der nach oben führenden großen Treppe dominiert und ist mit einer Sitzgruppe, Couchtisch, TV-Gerät und 2 Schränken ausgestattet. Eine Tür führt in ein Bad mit Duschkabine und Toilette. Der Saunabereich oben ist mit einer zweiten Toilette und einer Jacuzzi-Wanne sowie 2 Ruheliegen bestückt. Eine weitere Duschkabine und die Sauna wurden als Fertigmodule hineingesetzt. In der Duschkabine fühlen sich aufgrund beengten Raumes besonders Gäste mit "Garde-Maß" wohl. Die Infrarot-Sauna lässt sich bis auf max. +70°C regeln. Diese Temperatur wird im Inneren etwa nach knapp 45 Minuten Aufheizzeit erreicht. 2 Gäste finden sitzend (!) Platz. Kurios ist ein von außen zugänglicher, ins Innere der Sauna hineinragender CD-Spieler im Stile eines klassischen Autoradios, mit dem sich der Gast auf mitgebrachten CDs beim Saunagang akustisch in Stimmung bringen kann. Aufgüsse sind bei Infrarot-Saunen unüblich, da hierzu auch Temperaturen der Dampfsaunen um +95°C nicht erreicht werden. Was fiel uns in der Suite auf? - im unteren Bereich der Suite gibt es mit dem Couchtisch nur wenige Stell- oder Arbeitsmöglichkeiten. - alle Steckdosen werden über einen normalen Wandschalter an- oder abgeschaltet. Das wird mit einer hell strahlenden Wandleuchte signalisiert. Wer nachts sein Smartphone laden muss, muss das Licht der Leuchte zähneknirschend akzeptieren. - Außer dieser Signalleuchte existiert nur eine schwachbrüstige Stehlampe. Zum abendlichen Lesen auf der Couch reicht das nicht aus. - Unter der Treppe an einem Schrankteil wartet eine Garderobenstange auf Kleidung. Für viele Teile ist sie allerdings zu kurz - Kleiderbügel findet man demzufolge auch nur wenige. - Die bodengleiche Duschkabine im untere Raum ist lediglich mit einer Regendusche bestückt. Das erfreut Gäste, die sich täglich die Haare pflegen. Alle anderen werden die modulare Kabine im Maisonette-Bereich vorziehen. Diese ist mit einer Handbrause ausgestattet. - In den offenen Schlafbereich der Maisonette-Suite steigt tagsüber die Wärme des unteren Wohnbereichs auf. Zum Lüften steht nur ein kleines Dachfenster oder das Fenster im Saunabereich zur Verfügung. Das reicht schon bei unserer kühlen April-Witterung nicht aus. Daher ist oberhalb des Doppelbettes in der Decke eine Klimaanlage eingebaut, die auf +18°C als tiefste Temperatur herunter geregelt werden kann. Ihren Betrieb merkt man allerdings auch im Bett: Es zieht, je nach Lüfterdrehzahl mehr oder weniger! - Unser Gebäude war vom direkt dahinter liegenden großzügigen Parkplatz oder der Rezeption aus barrierefrei zu erreichen. Die Maisonette-Suite oder alle anderen Zimmer im 1. Stock sind es hingegen nicht. Es gibt keinen Fahrstuhl. - Der Zimmerschlüssel kommt -wie in klassischer Ausführung üblich- an einem schweren, großen Metallteil. Das bewahrt vor Verlust, für Zweibettzimmer wären Schlüssel oder Schließkärtchen für beide Gäste u.U. praktischer.


    Restaurant & Bars
  • Sehr gut
  • Das Frühstück im Raum neben der Rezeption ist zweckmäßig gehalten und dem Anspruch eines Tagungshotels angemessen. Man findet mitteleuropäische Kost (süß bis kräftig), an Eierzubereitungen gibt es Gekochtes und Gerührtes. Für die frische Zubereitung (Spiegeleier oder Omelettes) fehlt der nötige Raum samt Technik fürs "Show-Cooking". Unser Urteil: 4 Sonnen. Für die Abendmahlzeiten hatten wir im Hotelrestaurant und 1x in der Klosterschänke Platz reserviert. In der Klosterschänke liegt unseres Erachtens der Schwerpunkt auf "deftig" und "gut bürgerlich". Unser Urteil: 5 Sonnen. Im Hotel selbst liegt der Schwerpunkt eher auf gehobenerer Kulinarik. Zur Spargelzeit bot sich für uns das Wiener Schnitzel mit Spargel und zerlassener Butter oder Sauce Hollandaise an. Hier stimmte einfach alles, der Spargel war auf den Punkt, leicht bissfest gegart. Spargelcreme-Suppen haben wir in der Schänke und im Hotel probiert. Sie unterschieden sich komplett in der Zubereitung voneinander und waren beide lecker. Das Hotel legt Wert darauf, zu betonen, dass beide Küchen völlig getrennt voneinander arbeiten und komponieren. Auch die Kalbsleber an Chutney und Kartoffelstampf hat ganz ausgezeichnet geschmeckt. Die zu Beginn der Abendmahlzeiten gereichten Grüße aus der Küche waren winzige Häppchen, die außerordentlich gut schmeckten. Unser Urteil: 6 Sonnen.


    Service
  • Sehr gut
  • Der Service im Hotel ist in allen Bereichen, von der Rezeption über die Servierkräfte im Restaurant bis hin zum Zimmerservice sehr gut. Die Zimmer werden nur alle 2 Tage gereinigt. Man kann eine dichtere Reinigung auch bestellen, oder das Reinigungsintervall zusätzlich unterbrechen.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Die Lage des Hotels ist für Natur liebende Gäste wunderschön. Das große Areal zieht sich entlang von Muldewiesen und Überschwemmungsflächen nur wenige Minuten vom Fluß entfernt. Seine Lage ist ihm allerdings schon 2x zum Nachteil geworden, als 2002 und 2013 die über die Ufer getretene Mulde schwere Schäden anrichtete. Mittlerweile wurden umfangreiche Hochwasserschutzmaßnahmen vorgenommen. Dämme grenzen das Gelände ab und Fluttore können im Ernstfall geschlossen werden.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Bei schönem Wetter bieten sich Spaziergänge und Wanderungen im Umfeld des Hotels nahe der Mulde an, bei kühlerem Wetter die Kooperation mit dem "Muldental Fitnessclub", gleich am Rande des Hotelgeländes gelegen. Dort kann der Hotelgast z.B. auch kostenlos saunieren. Grimma als "Große Kreisstadt" ist für geschichtlich und architektonisch Interessierte ein gutes Ausflugsziel: Die sehenswerte Pöppelmann-Brücke, das Schloss, Kirchen, das Rathaus mit Wochenendsmarkt davor und im Innenbereich lassen sich zu Fuß gut erreichen. Völlig ungeplant standen wir vor einer geschichtlichen Kuriosität mit Lost Place-Charme, den Relikten der Husarenkaserne "Königin Carola". Neben dem mit viel Liebe zum geschichtlichen Detail hergerichteten Finanzamt Grimma/Borna verfallen mitten in schönster Umgebung die großflächig Raum einnehmenden Unterkünfte und Stallungen der Kaserne, ordentlich eingezäunt, wie ein verrottendes Denkmal an ins 19. Jahrhundert zurückreichende Geschichte von Militärunterkünften. Abseits der Touristenrouten sollte man dieser Grimmaischen Spezialität unbedingt Aufmerksamkeit zollen.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gut
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Kinder:Keine Kinder
    Dauer:3-5 Tage im April 2024
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Klaus
    Alter:71+
    Bewertungen:42

    Bewerter können für ihre Beitrage Miles & More Meilen sammeln oder einen 5€ HolidayCheck Reisegutschein erhalten.