Beobachte bereits bei der Einfahrt auf die Autobahn die Beschilderung zur Rettungsgasse. In vielen Ländern wird durch Piktogramme angezeigt, wie sie zu bilden ist.
Die Rettungsgasse in Deutschland und den direkten Nachbarländern
In Deutschland gilt die klare Regel: Fahrzeuge auf der linken Spur weichen nach links aus, alle anderen nach rechts. Diese systematische Vorgehensweise ermöglicht Rettungsfahrzeugen eine zügige Durchfahrt zwischen der äußerst linken und den übrigen Fahrspuren.
Unsere österreichischen Nachbarn haben diese Systematik nicht nur übernommen, sondern noch verfeinert. Seit 2012 gilt hier eine besonders vorausschauende Regelung: Die Rettungsgasse muss bereits bei stockendem Verkehr gebildet werden, noch bevor ein Stau entsteht. Diese präventive Maßnahme reduziert die Reaktionszeit im Notfall erheblich.
Die Schweiz und andere mitteleuropäische Länder orientieren sich weitgehend am deutschen und österreichischen System der Rettungsgasse.
In Tschechien wurde 2021 das deutsche System der Rettungsgasse eingeführt. Die Implementierung erfolgte im Rahmen einer umfassenden Verkehrsreform und orientiert sich an den bewährten Standards der Nachbarländer.
Stelle Dein Lenkrad bei stehendem Verkehr in die entsprechende Richtung ein. So signalisierst Du anderen Verkehrsteilnehmern Deine Absicht und bist für plötzliche Bewegungen vorbereitet.
Besonderheiten in beliebten Urlaubsländern
In beliebten Urlaubsländern wie Italien, Spanien und Kroatien gestaltet sich die Situation etwas anders.
In Italien beispielsweise existiert kein einheitliches System zur Rettungsgassenbildung. Stattdessen verlässt man sich hier auf das spontane Ausweichen der Verkehrsteilnehmer, wenn Einsatzfahrzeuge nahen. Die charakteristisch schmalen Straßen in historischen Stadtzentren haben zu dieser flexiblen Lösung beigetragen.
In Spanien wurde in den letzten Jahren verstärkt an der Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmer gearbeitet. Besonders auf den vielbefahrenen Küstenautobahnen, wo sich in der Hochsaison Urlauber aus ganz Europa mischen, wird zunehmend auf die Bedeutung des koordinierten Ausweichens hingewiesen. Während es noch keine gesetzliche Regelung zur präventiven Rettungsgassenbildung gibt, hat sich in der Praxis oft eine Mischung aus spontanem Ausweichen und vorausschauender Gassenbildung etabliert.
Kroatien hat als beliebtes Reiseziel vieler mitteleuropäischer Urlauber in den vergangenen Jahren begonnen, sich stärker am österreichischen und deutschen System zu orientieren. Besonders während der Hauptreisezeit findest Du hier eine zunehmend systematischere Herangehensweise an die Rettungsgassenbildung.

“Informiere Dich vor Fahrten ins europäische Ausland über die jeweiligen Verkehrsregeln. Achte in südeuropäischen Ländern besonders auf die Signale der Rettungsfahrzeuge, da die Ausweichmanöver oft spontaner erfolgen als in Mitteleuropa.“
Sorgenfreies Fahren – ohne finanzielle Überraschungen
Bei einer Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung (durch Erstattung) gehst Du kein Risiko ein: Im Schadensfall zahlst Du die Selbstbeteiligung vor Ort – der Vermieter erstattet Dir den Betrag vollständig zurück.
Internationale Perspektiven
In den USA existiert ein alternatives System namens "Move Over Law" oder "Slow Down, Move Over". Statt präventiv eine Gasse zu bilden, sind Autofahrer hier verpflichtet, erst beim Herannahen eines Einsatzfahrzeugs nach rechts auszuweichen und die Geschwindigkeit zu reduzieren.
Japan setzt auf das FAST-System (Fast Emergency Vehicle Preemption Systems), das Rettungsfahrzeugen durch intelligente Verkehrssteuerung den Weg bahnt. Eine klassische Rettungsgasse nach europäischem Vorbild gibt es hier nicht.
In Australien ähnelt das System dem nordamerikanischen Ansatz. Auch hier gilt die Regel, beim Herannahen von Rettungsfahrzeugen zur Seite zu fahren, aber es gibt keine vorausschauende Gassenbildung wie in Europa.

“ Bei Reisen außerhalb Europas stelle Dich auf grundlegend andere Systeme ein. Beobachte das Verhalten der lokalen Verkehrsteilnehmer und folge deren Beispiel.“
Praktische Hinweise für Reisende
Für Reisende bedeutet diese Vielfalt an Regelungen eine besondere Herausforderung. Du solltest Dich vorab über die jeweiligen Bestimmungen informieren, wenn Du durch Europa tourst. Die Bußgelder für Missachtung können erheblich sein – in Deutschland beispielsweise bis zu 320 Euro.
Speichere Dir die Notfallnummern der Länder, die Du bereits, im Handy. Die europaweit gültige Notrufnummer 112 funktioniert auch bei gesperrter Tastatur.