Alte Synagoge
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Infos Alte Synagoge
Adresse Schweinfurter Str. 23 97464 Niederwerrn Deutschland Webseite www.niederwerrn.de/sehenswertes/Alte-Synagoge.html
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Die 1938 geschändete Synagoge, heute Bücherei
In Niederwerrn befindet sich in der Schweinfurter Straße 23 am Löb-Kent-Platz die ehemalige Synagoge aus dem Jahr 1786. SS- und SA-Angehörige aus dem nahegelegenen Schweinfurt zogen am 10.November 1938 nach Niederwerrn, verwüsteten zahlreiche jüdische Häuser / Wohnungen, bevor sie weiter zur Synagoge gingen und diese schändeten und verwüsteten. Dabei wurde die Synagoge auch in Brand gesetzt. Da man jedoch Bedenken hatte, dass das Feuer auch auf andere Gebäude übergreifen könnte, wurde das Feuer gelöscht. Die Gemeinde Niederwerrn kaufte danach die Synagoge für einen Spottpreis. Seit dem Jahr 2001 befindet sich nun in der ehemaligen Synagoge die Dorfbücherei von Niederwerrn. Im Hof / Garten vor der ehemaligen Synagoge findet man die Nachbildung eines Koffers aus Holz, der ein Teil des Denkmals „DenkOrt Deportationen 1941-1944“ ist. Dieser Koffer erinnert an die Deportationen von 11 Juden und Jüdinnen aus Niederwerrn, die über den Bahnhof Würzburg in das Ghetto Theresienstadt und in das Ghetto Kraśniczyn verschleppt wurden (alle 11 fanden den Tod).
Die 1938 von den NAZIs geschändete Synagoge
Am 10. November 1938 kamen zur Mittagszeit ca. 50 mit Beilen und Hämmern bewaffnete SA-Männer aus Schweinfurt. Erst wurden jüdische Häuser verwüstet, danach stürmten sie die Synagoge, die ebenfalls verwüstet wurde, das Mobiliar und die religiösen Gegenstände wurden zerstört, so auch die Tora-Rollen und die Vorhänge vom Tora-Schrein aus dem 18. Jahrhundert. Die zerstörte Inneneinrichtung wurde in der Synagoge in Brand gesetzt. Da das Feuer auf die Nachbargebäude hätte übergreifen können, schritt die Feuerwehr ein und löschte das Feuer. Später wurde die Synagoge, sowie das jüdische Schulgebäude und das jüdische Gemeindehaus von der Gemeinde Niederwerrn „gekauft“. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude der ehemaligen Synagoge für unterschiedliche Zwecke genutzt. 1999 / 2000 wurde die Synagoge schließlich zur Gemeindebücherei umgebaut. Anfang 2001 konnte die Gemeindebücherei hier ihre Tore öffnen. Wenn Sie in Niederwerrn sind, so schauen Sie sich doch einmal die einstige Synagoge in der Schweinfurter Straße 23 an.
Synagoge von 1786, 1938 von NAZIs geschändet
Die jüdische Gemeinde in Niederwerrn errichtete 1786 eine Synagoge in Niederwerrn. Das repräsentative Bauwerk der Synagoge wurde mit Unterstützung des aus Niederwerrn stammenden Bankiers Löb Kent erbaut. In der NAZI-Zeit wurde auch in Niederwerrn die jüdische Gemeinde ausgelöscht. Bereits in den Jahren 1934 und 1935 gab es in Niederwerrn Übergriffe auf jüdischen Mitbürger und Mitbürgerinnen. Im Novemberpogrom von 1938 verwüsteten und plünderten SS- und SA-Angehörige aus Schweinfurt die Häuser von jüdischen Familien, die in Niederwerrn eine Heimat gefunden hatten. Auch die Synagoge wurde geschändet, die Inneneinrichtung mit den alten, wertvollen Ritualgegenstände wurde komplette zerstört. Auch viele brave Bürger und Bürgerinnen aus Niederwerrn waren dabei und unterstützten dies in unterschiedlicher Art und Weise. Kurz nach dem Novemberpogrom von 1938 „kaufte“ der Ort die Synagoge, sowie das jüdische Gemeindehaus und Schulhaus. Viele jüdische Bewohner und Bewohnerinnen verließen zwischen 1934 und 1940 Niederwerrn. Die noch verbliebenen jüdischen Mitmenschen wurden im April 1942 über Würzburg in das Vernichtungslager Izbica (bei Lublin/Polen) beziehungsweise im September 1942 über Würzburg in das Ghetto Theresienstadt deportiert und ermordet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die ehemalige Synagoge als Kino, später auch als Lagerhalle einer Fabrik und als Schulungsraum der Handelskammer genutzt. Ab 1999 wurde die ehemalige Synagoge zur Gemeindebibliothek umgebaut, welche hier seit 2001 ihren Sitz hat. Die ehemalige Synagoge (die heutige Gemeindebibliothek) befindet sich in Niederwerrn in der Schweinfurter Straße 23 am Löb-Kent-Platz. ANMERKUNG: Es klingt wie ein Hohn: zwischen 1950 und 1951 mussten sich lediglich zwölf der in Niederwerrn an den Ausschreitungen beim Novemberpogrom 1938 Beteiligten vor Gericht verantworten - vier davon wurden mit acht Monaten bis zu einem Jahr Gefängnis belegt, die anderen acht wurden freigesprochen.
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