Geschichtspark Ehemaliges Zellengefängnis Moabit

Berlin-Mitte/Berlin
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Infos Geschichtspark Ehemaliges Zellengefängnis Moabit

Der "Geschichtspark Zellengefängnis Moabit" wurde am 26. Oktober 2006 auf dem Gelände der ehemaligen politischen Haftanstalt an der Lehrter Straße im Berliner Stadtteil Moabit gegenüber dem neuen Hauptbahnhof eröffnet. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurden in diesem Gefängnis Verhöre und Exekutionen durch die Gestapo durchgeführt. In den Jahren 1957/1958 wurden große Teile des Gefängnisses abgerissen. Anschließend diente das Gelände u.a. als Lagerstätte des Tiefbauamts. Zwischen 2003 und 2006 entstand auf dem etwa 28.000 Quadratmeter großen Areal, auf dem nur noch die ehemalige Gefängnismauer und drei Beamtenwohnhäuser vorhanden sind, eine Parkanlage, die zugleich als Gedenkort gestaltet wurde. Auf dem gesamten Parkgelände sind Relikte der früheren Nutzungen, darunter die moderne Replik einer ehemaligen Gefängniszelle, zu entdecken. Auf Informationstafeln wird die Geschichte des Zellengefängnisses erläutert. Homepage: https://www.berlin.de/tourismus/parks-und-gaerten/4216129-1740419-geschichtspark-zellengefaengnis-moabit.html

Neueste Bewertungen (3 Bewertungen)

Klaus66-70
März 2021

Heute ist es eine Ruheoase

5,0 / 6

Auf dem Gelände einer ehemaligen Haftanstalt, liegt heute der Geschichtspark Zellengefängnis Moabit. Das Zellengefängniss Moabit, lag außerhalb der Stadtmauern, wurde von 1842 bis 1849 erbaut. Der Berliner Komplex besaß zudem eine Kirche, eine Schule, Wohngebäude für die Vollzugsbeamten, Gärten, zwei Friedhöfe sowie eine Hinrichtungsstätte. 1958 wurde der Komplex bis auf wenige Reste abgerissen. Heute ist es eine Ruheoase mitten in Berlin, in Nachbarschaft zum Hauptbahnhof. Entstanden ist eine schöne Grünfläche, zur Erholung und Erinnerung. Eine fünf Meter hohe Backsteinwand schirmt den 2006 eingeweihten Park von der Hektik ab.

Zibebe61-65
März 2020

Zellengefängnis: Unterbringung in Einzelhaft

5,0 / 6

Der „Geschichtspark Ehemaliges Zellengefängnis Moabit“ ist eine Art Mischung aus Parkanlage und Gedenkstätte. Zwischen den Grünanlagen sind die Erinnerungen an das ehemalige Zellengefängnis Moabit sehr informativ und teils erschütternd dargestellt. Das Zellengefängnis bestand aus Einzelzellen, in denen die Gefangenen in Einzelhaft untergebracht waren. Das Gefängnis wurde zwischen 1849 und 1955 als solches genutzt und 1957 teilweise abgerissen. Der Geschichtspark sollte durchaus einen Besuch wert sein, zudem er gut erreichbar ist und sich nur ca. 200 Meter vom Europaplatz vor dem Hauptbahnhof entfernt befindet.

Grape61-65
März 2020

„Von allem Leid, das diesen Bau erfüllt, ist...“

6,0 / 6

Der „Geschichtspark Ehemaliges Zellengefängnis Moabit“ wird unter der Anschrift Lehrter Str. 5B geführt, jedoch verfügt der Geschichtspark über drei Eingänge. Diese drei Eingänge befinden sich jeweils in folgender Entfernung vom Europaplatz / Hauptbahnhof: Eingang Invalidenstraße ca. 200 Meter Eingang Lehrter Straße ca. 500 Meter Eingang Bundesstraße 96 ca. 300 Meter Auf dem Gelände des Geschichtsparks befand sich einst das „Zellengefängnis Moabit“ (auch Zellengefängnis Lehrter Straße, Untersuchungshaftanstalt Lehrter Straße oder Strafanstalt Moabit genannt). Der Besuch dieses Geschichtsparks ist sicherlich beeindruckend und bedrückend, aber unbedingt empfehlenswert. An diversen Beispielen wird die Haftsituation und die Unmenschlichkeit der Einzelhaft / Isolationshaft nähergebracht, so befindet sich u.a. eine aus grauen Betonwänden nachgebildete Haftzelle (zur Verdeutlichung der Enge, Isolation, Unerträglichkeit und Unmenschlichkeit die bei der Einzelhaft herrschte). An der einen Wand des Geschichtsparks ist nachstehender Teil eines Gedichtes von Albrecht Haushofer angebracht, der hier inhaftiert war und nach einer „Scheinentlassung“ von Nazi-Schergen hinterrücks erschossen wurde: „Von allem Leid, das diesen Bau erfüllt, ist unter Mauerwerk und Eisengittern ein Hauch lebendig, ein geheimes Zittern …“ Kurz-INFO zur Geschichte des Zellengefängnisses Moabit: Der Bau des Gefängnisses stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde 1849 fertiggestellt und offiziell eröffnet. Die Anlage verfügte über fünf sternförmig angeordnete Flügel, in denen sich zentral überwachbare Einzelzellen (Einzelhaft / Isolationshaft) befanden. Außerdem gehörte zu dem Gefängnis-Gelände der Gefängnishof, eine Kirche, diverse Gebäude mit Beamtenwohnungen und zwei Friedhöfe (ein Beamtenfriedhof und ein Gefangenfriedhof). Es war damals eines der modernsten Gefängnisse die es gab (obwohl aus heutiger Sicht Einzelhaft / Isolationshaft als Folter angesehen wird, besonders wenn sich diese über viele Monate oder Jahre hinzieht). Bereits zwei Jahre vor der Fertigstellung wurde in der Gefängnisanlage bereits ein Prozess gegen 256 „polnische Separatisten“ abgehalten. Dieser Prozess fand in der Gefängniskirche statt und ging als „Polenprozess“ in die Geschichte ein (die verhängten Freiheitsstrafen und Todesstrafen wurden jedoch nie vollstreckt, die Verurteilten wurden nach zwei Monaten Haft im Zellengefängnis Moabit aus der Haft entlassen). Ab 1940 wurde das Gefängnis von den NAZIs als Untersuchungshaftanstalt genutzt (sowohl von der Polizei, als auch von der Wehrmacht). Nach dem Attentat vom 20.Juli 1944 wurden hier von der GESTAPO Mitglieder, Unterstützer und Sympathisanten des „Widerstands gegen den Nationalsozialismus“ inhaftiert. Viele dieser Personen wurden von den NAZIs ermordet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gefängnis zwischen Oktober 1945 und März 1955 von den Alliierten als Haftanstalt genutzt. Ende 1946 wurde hier eine Hinrichtungsstätte eingerichtet (es war die einzige Hinrichtungsstätte im Westsektor Berlins - zwischen Januar 1947 und Mai 1949 wurden hier mindestens zwölf Hinrichtungen durchgeführt). Zwischen 1957 und 1958 wurde das Gefängnis weitgehend abgerissen, nur drei Beamtenwohnhäuser, der Beamtenfriedhof und Teile der Gefängnismauer blieben erhalten. Auf dem Gelände des einstigen Gefängnises wurde ab 2003 mit dem Aufbau des „Geschichtspark Ehemaliges Zellengefängnis Moabit“ begonnen, welcher im Oktober 2006 eröffnet wurde.