Weiß-Ferdl-Brunnen

München/Bayern

Neueste Bewertungen (3 Bewertungen)

Harro(66-70)
Oktober 2019

Der Weiss-Ferdl-Brunnen, ein zweifelhaftes Denkmal

1,0 / 6

Auf dem Viktualienmarkt stehen 6 Brunnen für Münchner Volksschauspieler_innen und Volkssänger_innen. Einer dieser Brunnen wurde für Weiß Ferdl errichtet. Weiß Ferdl (geboren 1883 in Altötting, gestorben 1949 in München) war ein bayerischer Humorist, Volksschauspieler und Volkssänger. Am bekanntesten dürft wohl sein gesanglicher Vortrag „Ein Wagen von der Linie 8“ sein, ein ironisches Lied über die Münchner Tram / Straßenbahn. Aber der Weiß Ferdl war nicht nur dieser Künstler, er war auch schon sehr früh ein Sympathisant Hitlers und der NAZIs. Zudem war er ein Antisemit - viele seiner Gstanzl beinhalten antisemitische Äußerungen bzw. sind völlig antisemitisch ausgerichtet. Bereits ab 1922 trat er bei Veranstaltungen der NSDAP als „Unterhalter“ auf. Er war ein willkommenes Aushängeschild der NAZIs, da Weiß Ferdl sehr bekannt und beliebt war. Diesem Menschen – einem NAZI und Antisemiten - hat man also am 18. Oktober 1953 mit diesem Brunnen ein Denkmal gesetzt – für mich ist dies mehr als zweifelhaft.

Der Weiss-Ferdl-Brunnen, ein zweifelhaftes Denkmal
Der Weiss-Ferdl-Brunnen, ein zweifelhaftes Denkmal
von Harro • Oktober 2019
Enelore(66-70)
Oktober 2019

Der Weiß-Ferdl-Brunnen am Viktualienmarkt

3,0 / 6

Der Weiß-Ferdl-Brunnen ist einer von 6 Brunnen für bekannte Volksschauspieler und Volkssänger auf dem Viktualienmarkt. Der Weiß Ferdl war ein äußerst bekannter Volkssänger, sein wohl bekanntestes Stück war sein Tram-Bahn-Lied vom „Wagen von der Linie 8“. Aber der Weiß Ferdl hatte auch eine unrühmliche Seite - er war bereits sehr bald ein Anhänger Hitlers und der NSDAP und so manches seiner Lieder und Gstanzl hatten antisemitische Inhalte. Da sei doch die Frage erlaubt, warum er 1953 dieses Brunnen-Denkmal auf dem Viktualienmarkt bekommen hat.

Der Weiß-Ferdl-Brunnen am Viktualienmarkt
Der Weiß-Ferdl-Brunnen am Viktualienmarkt
von Enelore • Oktober 2019
Manfred(71+)
November 2018

Weiß Ferdl hat die Menschen zum Lachen gebracht

5,0 / 6

Gleich neben dem Eingang zum Biergarten am Viktualienmarkt steht das Brunnendenkmal für den Volkssänger Weiß Ferdl. Einen besseren Standplatz hätte es für den Volkssänger Weiß Ferdl (1883 – 1949) nicht geben können. Der Weiß Ferdl Brunnen gehört auch zu den sechs Brunnendenkmäler der unvergessenen Münchner Originale am Viktualienmarkt. Gegenüber von seinem Brunnen befindet sich der Liesl Karlstadt Brunnen. Der Brunnen wurde bereits am 18.Oktober 1953 eingeweiht. Der Weiß-Ferdl-Brunnen wurde von seiner Witwe, Bertl Weiß, aufgedreht. Seit dieser Zeit schaut Weiß Ferdl mit strengem Blick über den weltberühmten Viktualienmarkt und überwacht zugleich den bei Touristen so beliebten Biergarten. Bei der Eröffnung war fast der gesamte Münchner Stadtrat anwesend. Es wurde kurz vorher noch im Rathaus ein Dringlichkeitsantrag abgelehnt, nicht hinzugehen, weil Weiß Ferdl ein Mitglied der NSDAP war. Das berühmte Münchner Platzl gewährte Weiß Ferdl bereits 1907 sein erstes Engagement. Ab Mitte 1916 fungierte er als Leiter der Singspieltruppe des Regiments, dem »Platzl im Felde«, zu dem auch Wastl Witt und Kiem Pauli gehörten und deren Mitglieder vom Frontdienst befreit waren. Weiß Ferdl wurde einige Jahre später auch Direktor vom Platzl. Aufgrund seiner immer größeren Erfolge beim Publikum blieb Weiß Ferdl dem Platzl bis zum Ende seiner Bühnentätigkeit treu. Das Theater am Platzl bot von 1901 bis zu seiner Schließung im Jahr 1999 vor allem Volkssängern eine Bühne. Direktoren in der 98-jährigen Geschichte waren neben Weiß Ferdl auch noch andere bekannte Münchner Originale wie Michl Lang und danach Ludwig Schmid-Wildy. In den 1930er Jahren spielte Weiß Ferdl in rund 20 (Heimat-)Filmen mit. Hierdurch wurde er in Deutschland sehr berühmt. Bekannte Filme waren u.a. Der unsterbliche Lump (1930), Der Meisterboxer (1934) und Der müde Theodor (1936). Neben seinen Filmprojekten bewältigte er zeitweilig bis zu neun Vorstellungen pro Woche auf der Theaterbühne des Platzl. Auch während des Zweiten Weltkriegs stand er auf der Bühne des Platzl, bis 1943 ein Herzleiden eine regelmäßige Bühnentätigkeit nicht mehr zuließ. Weiß Ferdl verfügte eine sehr spitze Zunge und war in der Denk- und Gefühlswelt der kleinen Leute bestens bewandert. Viele seiner Sketche und Lieder wurden über Bayern hinaus bekannt. Sein bekanntestes Stück war der Sketch vom Jahr 1946 „Ein Wagen von der Linie 8“, in dem er eine chaotische Trambahnfahrt durch München beschrieb. Der Weiß Ferdl wohnte lange Zeit in Solln und stieg regelmäßig an der Boschetsriederstraße in die weiß-blaue Linie acht und tingelte in die Stadt. Mit kleineren Änderungen und kriegsbedingten Unterbrechungen verkehrte die Straßenbahn mit der Nummer 8 ab 1935 im Bereich zwischen dem Schwabinger Kurfürstenplatz und der Hofmannstraße in Sendling. Die letzte Tram mit der Nummer acht rollte am 22. November 1975 aufs Abstellgleis. Mit dieser unvergessenen ironischen Straßenbahnhymne hat sich Weiß Ferdl unsterblich bei der Münchner Bevölkerung gemacht.

Weiß-Ferdl-Brunnen
Weiß-Ferdl-Brunnen
von Manfred • November 2018
Weiß-Ferdl-Brunnen
Weiß-Ferdl-Brunnen
von Manfred • November 2018
Weiß-Ferdl-Brunnen
Weiß-Ferdl-Brunnen
von Manfred • November 2018
Weiß-Ferdl-Brunnen
Weiß-Ferdl-Brunnen
von Manfred • November 2018
Weiß-Ferdl-Brunnen
Weiß-Ferdl-Brunnen
von Manfred • November 2018
Weiß-Ferdl-Brunnen
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