Reisetippbewertung Bayerisches Textil- & Industriemuseum (tim) Augsburg

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Aus: Deutschland
Alter: 66-70
Reisezeit: im Dezember 12




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Sehenswertes Textil- und Industriemuseum

Das Staatliche Textil- und Industriemuseum befindet sich im ehemaligen Augsburger Textilviertel. Das Textilmuseum ist in einem Gebäude der ehemaligen Augsburger Kammgarn-Spinnerei (AKS) untergebracht. Die Räumlichkeiten in der ehemaligen Augsburger Kammgarn-Spinnerei wurden seit 2007 umgebaut und am 20. Januar 2010 wurde das Textilmuseum vom bayerischen Wissenschaftsminister eröffnet.

Das Werksgelände liegt zwischen Prinzstraße, Schäfflerbachstraße und Provinostraße. Der Nürnberger Kaufmann Johann Anton Friedrich Merz verlegte 1836 seine Kammgarnspinnerei von Nürnberg nach Augsburg. Entscheidend für den Standortwechsel war damals, dass in Augsburg die notwendige Wasserkraft verfügbar war.

Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges produzierten 2400 Mitarbeiter 2,7 Millionen Kilogramm Garn. Im Februar 1944 wurden 90 % der Augsburger Kammgarn-Spinnerei zerstört. Der Wiederaufbau dauerte bis 1957 und im Jahr 1986 war die AKS bereits wieder Marktführer in Deutschland. Im Jahr 1986 waren 860 Kräfte bei der AKS beschäftigt und es wurden 6 Millionen Kilogramm Garn verarbeitet. Aufgrund der fortschreitenden Globalisierung in den 90ern Jahren war die AKS der Konkurrenz aus den Billiglohnländern nicht mehr gewachsen. 2002 wurde die Spinnerei und 2004 die Färberei geschlossen.

Auch ansonsten verfügt Augsburg eine reichhaltige Geschichte zur Textilindustrie. So schuf Johann Heinrich Schüle die erste Kattunfabrik in Europa in Augsburg und im Mittelalter handelten bereits die Fugger mit Barchent, Wolle und Seide. Die Textilindustrie war schon immer ein wichtiger Wirtschaftszweig in Augsburg. In die Geschichtsbücher gingen auch die Weberaustände von 1784/85 und 1794/95 ein. Beim Augsburger Weberaufstand spielte vor allem die ostindische Konkurrenz für die heimischen Weber eine Rolle.

Wir beteiligten uns bei einem etwa 2-stündigen Besichtigungsrundgang durch das Textil- und Industriemuseum. Zuerst besichtigten wir in einem abgeschlossenen Raum mehrere Webstühle aus verschiedenen Epochen. Ein ehemaliger Angestellter ( - er war 45 Jahre im Werk beschäftigt ) erklärte uns sehr ausführlich die Arbeit an den Webstühlen. Wie man bei diesem Lärm arbeiten konnte, war uns allen ein Rätsel.

Nach der Besichtigung in der Werkshalle führte uns eine nette Dame mit einen sehr großen Wissen über die Geschichte von Augsburg, durch die übrigen Räume des Textilmuseums. So besichtigten wir u.a. das weltweit einzigartige Stoffmusterarchiv. Es wurden hier die von der Neuen Augsburger Kattunfabrik über zwei Jahrhunderte hergestellten Textilstoffe dokumentiert (- 550 Musterbücher mit mehr als 1,3 Millionen Ideen zu Textilien).

In einem anderen Raum wurden auch Kleidungsstücke vom Biedermeierkleid bis zum Hosenanzug der Gegenwart ausgestellt.

Auch in den übrigen Räumen wurde über die Geschichte der Textilindustrie in Augsburg berichtet und einige alte Geräte ausgestellt.

Ein geschichtsträchtiges Museum, das man auf jeden Fall besuchen sollte.

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Reisetipp Bayerisches Textil- & Industriemuseum (tim) Augsburg - Textilmuseum
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