Reisetippbewertung Berliner Mauer
Alter: >70
Reisezeit: im Juni 17
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 5.0
Berliner Mauer - Reste zur Erinnerung
Vor dem Mauerfall war es mir nicht möglich, meine Schwester in ihrem Zuhause gleich hinter der Grenze zu besuchen. Ihr Haus lag im sogenannten Sperrgürtel von 5 km (ab Grenze bis ins Hinterland), so mussten wir uns nach komplizierter Anreise meist in einer Gastwirtschaft jenseits dieser 5 km-Zone treffen. Und so bin ich glücklich, dass diese Zeiten vorbei sind und ich meine Schwester daheim besuchen kann.
Das ist nur ein kleiner Aspekt zur ehemaligen Zonengrenze / Staatsgrenze der DDR, aber für uns ein sehr wichtiger.
Erinnerungen an diese Zeit konnten wir wieder einmal bei unserem Besuch im Juni 2017 in Berlin auffrischen.
In Berlin ist „Die Mauer“ – obwohl sie glücklicherweise niedergerissen wurde – dennoch allgegenwärtig. Z.B. Am Potsdamerplatz stehen einige Elemente der Mauer, und auf den Strassen ist der Verlauf der Mauer im Asphalt nachgezeichnet. Wir gingen dann weiter – am Martin Gropius Bau vorbei – zur Topographie des Terrors, wo in einer Halle und auf dem Aussengelände der ehemaligen SS die Geschichte dieses Ortes während der Nazizeit dokumentiert wird – und dann weiter bis zum CheckPoint Charlie. Hier stehen sich immer noch an einem Kontrollpunkt „Amerikaner und Russen“ gegenüber.
Ziel für uns war aber die Ausstellung des Panoramas von Yadegar Asisi „Die Mauer“. In einem grossen Halbrund wird in einer Ausstellung mit Fotos, Zeichnungen, schriftlichen und Ton-Dokumenten die Mauer – wie sie einmal war – dokumentiert.
Am 15. Juni 1961 überträgt der Rundfunk der DDR eine Pressekonferenz mit einer Rede von Walter Ulbricht: „Ich verstehe ihre Frage so, dass es Menschen in Westdeutschland gibt, die wünschen, dass wir die Bauarbeiter der Hauptstadt der DDR dazu mobilisieren um eine Mauer aufzurichten, ja? Ähh, mir ist nicht bekannt, dass eine solche Absicht besteht. Die Bauarbeiter unserer Hauptstadt beschäftigen sich hauptsächlich mit Wohnungsbau und ihre Arbeitskraft wird voll eingesetzt. Niemand hat dieAbsicht, eine Mauer zu errichten.“
Und am 12. Dezember 1961 bedankt sich der DDR-Staatsratschef Walter Ulbricht bei den Bauarbeitern, dass sie so schnell die Mauer in Berlin errichtet haben!
Das und viele Aspekte mehr kann man in der Ausstellung erleben – und dann konnten wir über Treppen eine Plattform ersteigen – von der aus man auf ein Panorama der Mauer blickt, wie sie hier bis zum 9. November 1989 stand. Das Panorama ist 60 m lang und 15 m hoch – ein interessantes Geschichtsbuch.
Aber es gibt noch weitere Stätten, die an die Mauer erinnern – so z.B. die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Strasse oder aber das Berlin Story Museum in Berlin-Kreuzberg an der Schöneberger Strasse.
Unser Tipp: In vielen Souvenirgeschäften kann man noch ein authentisches Stück der Berliner Mauer erwerben – und an vielen Stellen liegt die kostenlose Information whereGUIDES „Berliner Mauer“ aus – nehmen Sie sich die zur Hand wenn Sie auf Mauer-Reste Entdeckungsreise gehen.
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