Calmonter Klettersteig
Bremm/Rheinland-PfalzNeueste Bewertungen (11 Bewertungen)
Klettersteig durch Europas steilsten Weinberg
Nie wirklich gefährlich - aber super spannend bis zum Gipfelkreuz über der Moselsschleife zwischen Bremm und Eller. Wir parkten den Wagen hinter der kleinen Kirche in Bremm und gingen von der aus der guten Beschilderung des Klettersteiges nach. Der Anstieg erfolgte direkt über kurze, steile Treppen und der schmale Pfad windet sich durch die Rebenpflanzen. Man taucht ein in die steile Welt des Calmonter Weinanbaus. Es geht über Trockenmauern und Stufen immer weiter steil nach oben. Man hat schon jetzt einen fantastischen Ausblick auf die Moselschleif und die gegenüb erliegende Ruine der "Klosters Stuben" als Ausblick christlichen Glaubens und Zeugnisse hoher Baukultur. Zum Teil glaubt man die steilen Felsnasen sind das Ende des Weges, bis man die Haltegriffe, Seile und Stufen zum Teil aus Eisenbeschlägen sieht und den nächsten Etappenbereich des Klettersteiges erkennt. Dreht man sich um und schaut auf die Wanderer die nachfolgen, erkennt man erst die Steigung die man bereits zurück gelegt hat. Die gesamt Höhe muß mühsam erklommen werden und man sollte die Gelegenheit der Stufen und Bänke zu einer zwischenzeitlichen Pause nutzen um den Blick über die Mosel schweifen zu lassen. Die Temp. um 22 Grad waren uns schon genug, denn die Schiefplatten in der Wand reflektieren die Sonne und bei höheren Temp. kommen hier leicht Reflektion auf die einem noch mehr den Schweiß in die Augen treibt. Über schmale Stufen geht es zu "Bremmer Todesangst" etwas hinab, weicht aber vor dem Steilhang seitlich ab und windet sich dann weiter entlang an Büschen bis man zum Abzweig der "Eller Todesangst" wieder steil hinaus muß. Der Blick von der "Fahne" auf der Felsnase über Eller ist nichts für Ängstliche, gibt aber einen grandiosen Blick frei. Es folgt der Aufstieg über 3 steile Leitern und den Rest der hohen Trockenmauer, zum Schluß geht es über Stahlstifte die helfen die Höhe der Trockenmauern zu überwinden. Man hat dort die Hütte Galgenlay oberhalb von Eller erreicht. Nach einer weiteren kurzen Pause geht der doch ziemlich steile Anstieg, dem wir bis hoch zum Gipfelkreuz aus 378 m folgten. Direkt unter dem Gipfelkreuz bietet ein ortsansäßiger Winzer den Calmonter Wein und Sekt zu ganz kleinen Preisen mit großem Geschmack an. Die Tische und Stühle direkt am Gipfel mit dem traumhaften Blick machen es einem schwer weiter zu gehen, aber der Abstieg nach Bremm liegt ja noch vor uns. Also schauen wir neidisch denen zu, die ein weiteres Fläschen Moselwein bestellen und noch dort verweilen. Wir schnappen unsere Rücksäcke und Stöcke und machen uns auf den ca. 2, 5 km langen Abstiegsweg nach Bremm. Zuerst beginnt er noch steil und teils rutschig über die losen Schieferbeläge und windet sich dann durch die Reben über eine kleine Asfaltstraße, bevor es kleine Abkürzungen über die bewirtschafteten Winzerwege gibt. angekommen an der Kirche un somit an unserem Auto, waren wir nach ca. 3, 5 Std. müde aber sehr glücklich das wir es geschafft hatten und bei dem schönen Wetter genießen konnten. Wir fuhren noch mit dem Wagen weiter die ca. 28 km nach Bernkastel-Kues, wobei uns der troubelige Sonntagstourismus zu schnell aus den Natureindrücken des "Steilsten Weinberges Europas" zurück holte. Wir ließen den Tag mit einem leckeren Moselriesling ausklingen bevor wir uns auf den Heimweg machten. Wir laufen viel und in der Schweiz auch auf anderen Höhenmetern. Aber die Erfahrung des steilsten Weinbergs Europas war sehr schön und es sollten sich, wie auch auf den Schildern beschrieben nur geübte und konditionierte Wanderer daran waren. Trittsicherheit und gutes Schuhwerk sind eine Grundvoraussetzung für diesen wunderschönen Ausflug.