

Reisetippbewertung Festung Königstein
1 von 2 User (50%) findet diese Bewertung hilfreich.
Alter: 31-35
Reisezeit: im August 09
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 5.0
Auf der Festung Königstein
hollohie! hollaho!
Wer kennt nicht dieses lustige Lied mit unzähligen Strophen? Die Wirklichkeit sieht allerdings etwas anders aus: Oberhalb des gleichnamigen Ortes, nicht weit von Dresden entfernt, auf einem der markantesten Tafelberge der Sächsischen Schweiz, erhebt sich düster die „Festung Königstein“. Wer körperlich dazu in der Lage ist, sollte zu Fuß hinaufsteigen und das Gelände durch den unheimlich wirkenden Haupteingang betreten. Hier bekommt man eine Vorstellung davon, was die Gefangenen früherer Jahrhunderte bei ihrer Ankunft empfunden haben mögen. Als die mittelalterliche Trutzburg im Jahr 1408 an die Wettiner fiel, die Markgrafen von Meißen und späteren Kurfürsten von Sachsen, begann ihr Ausbau zur heutigen Größe. August der Starke, ein Inbegriff des absolutistischen Barockherrschers, feierte auf dem 360 m hohen Burgberg üppige Gelage, nutzte die Festung in kriegerischen Zeiten aber auch als Tresor für die Dresdner Kunstsammlung. Das taten übrigens auch die Nationalsozialisten. Niemand weiß bis heute genau, wie viele Kisten die Sowjetarmee 1945 von hier abtransportierte. Interessant sind das Brunnenhaus mit dem 152,5 Meter tiefen Schacht und die Riesenfässer im Keller der „Magdalenenburg“. Reichlich Zeit einplanen sollte man für den 1,7 Kilometer langen Rundweg an der Festungsmauer und die herrlichen Ausblicke. In der Adventszeit verliert die Festung ein Stück ihres militärischen Ambientes und gibt die Kulisse für einen viel besuchten historisch-romantischen Weihnachtsmarkt ab. Unter dem Motto "Königstein - ein Wintermärchen" führen Spielleute und Handwerker ihre Künste vor, werden typisch sächsische Erzeugnisse feilgeboten, sind Märchenspiele und Musik zu erleben.