Frühere Armenviertel
Lübeck/Schleswig-HolsteinNeueste Bewertungen (1 Bewertungen)
Kaufleute, Arbeiter und bedürftige Frauen
Rechts und links von der Holstenstraße gelegen finden sich viele kleine und größere Gassen / Straßen, die allein durch die imposanten Häuserfronten einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Fast alle Fassaden wurden sehr korrekt renoviert, bei manchen ist die Renovierung noch nicht abgeschlossen. Hier wohnten die reichen Kaufleute und z. B. in dem Gebäude der heutigen Musikhochschule (wir betraten sie durch den Eingang "An der Obertrave") befindet sich noch heute das frühere Kontor, die "Galerie" im ersten Stock, die ursprünglich zu den Wohnräumen führte. Zwischen diesen "Häusern der Reichen" gibt es die Häuser der Arbeiter, der Armen. Nur ein sehr kleines Tor weist auf die Existenz dieser "Wohnanlagen" hin, die liebevoll renoviert wurden, früher aber wahrscheinlich eine recht ungemütliche und auch unhygienische Wohnstätte waren: winzig und eng - wie schon das Eingangstor, das schließlich erweitert werden musste, dass zumindest Särge hindurch passten. Oder aber der Besitzer des Fronthauses zur Straße hin hatte ein Sterbezimmer zur Verfügung zu stellen. Und letztendlich die Wohnanlagen für "bedürftige Frauen" - ebenfalls heute schön renoviert. Voraussetzung für das Wohnen in der Anlage: Die Frauen durften keine zu schönen Gewänder tragen (um keinen Neid untereinander zu erregen) und natürlich keine Männer mitbringen. Unbedingt ein wenig durch die Gassen "stöbern", um all diese interessanten Gebäude zu entdecken. (Siehe auch anliegende Fotos zu den hier genannten Wohnanlagen.)