Reisetippbewertung Gasthaus Broyhan Haus
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Alter: 66-70
Reisezeit: im Februar 15
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 4.8
Eine gastronomische Rarität in der Altstadt
Im Schatten der altehrwürdigen Marktkirche von Hannover liegt in der historischen Kramergasse das 1985 restaurierte Fachwerkhaus des ehemaligen Braumeisters Cord Broyhan aus Hamburg. Es ist das zweitälteste erhaltene Fachwerkgebäude von Hannover. Die Ursprünge dieses Gasthauses stammen aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Im Jahre 1537 wurde es von dem Cord Broyhan erworben und eine Braustätte eingerichtet. Dieser Tradition fühlt sich der neue Inhaber verpflichtet und heute wird das Gebäude auf den beiden unteren Geschossen sowie im Gewölbekeller als Gaststätte und in den oberen als Wohnhaus genutzt. Es ist eine Gaststätte, die von ihrer Ausstattung und Ambiente in Hannover ihresgleichen sucht.
Nach einem Einkaufsbummel in der Innenstadt kehrten wir in das Broyhan Haus ein. Man betritt die Gaststätte ebenerdig und befindet sich in der „Schänke“. Eine richtige Bierkneipe, in der man das muntere Treiben in der Kramergasse bei einem Einbecker Bier beobachten kann. Es schließt sich im hinteren Teil „Omas gute Stube“ an. In der niedlich ausgestatteten Räumlichkeit fühlt man sich in alte Zeiten versetzt. Urig und deftig geht es im „Urbock-Keller“ zu. In dem Gewölbekeller aus roten Ziegelsteinen kann man sich bei einer Tafelrunde wie im Mittelalter vorkommen.
Wir nahmen in der ersten Etage in dem rustikalen „Deele-Restaurant“ Platz, wo wir von dem Fensterplatz einen schönen Blick auf die Straße hatten.
Aber zunächst ein Blick in die Speisekarte. Die Küche bleibt dem Fluidum des Hauses treu: gutbürgerliche, niedersächsische, hannöversche bodenständige Speisen der deftigeren Art (zum Beispiel: Kartoffelsuppe, Haxe, Spanferkel, Fisch, Ente, Grünkohl, Bratkartoffeln usw.). Für ein Hauptmenü zur Mittagszeit (12 – 15 Uhr) ist man mit 8,50 bis 11,50 EUR dabei. Das Angebot in der normalen Speisekarte bewegt sich von 12,50 bis 19,50 EUR. Ein kleine Karte mit deutscher Küche enthält Harzer Roller, Eichsfelder Stracke, Bauernschinken, Zwiebel-Sauerfleisch, Nürnberger auf Kraut und Heringsfilet „Hausfrauen Art“ zu Preisen von 6,00 bis 9,50 EUR. Für eine Großstadt wie Hannover sind das Preise, die sich in einem angemessenen Rahmen bewegen.
Wir entschieden uns für das „Cordon Bleu“ vom Schwein (14,50 EUR), gefülltes Schweineschnitzel mit gekochtem Schinken und Käse, dazu Bratkartoffeln und Salat sowie für das Goldbarschfilet (15,50 EUR) in Senfkornsauce mit Salzkartoffeln und Salat.
Nach einer angemessenen Wartezeit wurden die Speisen von dem freundlichen Servicepersonal an den Tisch gebracht. Die Portionen waren reichlich bemessen und schmeckten uns ausgezeichnet.
Für diejenigen, die ein rustikales Ambiente und gutbürgerliche deutsche Küche schätzen, ein insgesamt empfehlenswertes Restaurant im Herzen von Hannover.
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