

Reisetippbewertung Hofzuckerbäcker Demel
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Alter: 46-50
Reisezeit: im Mai 12
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 5.5
Die Vielfalt macht den Reiz aus
Das „Café Demel“ in Wien ist so variantenreich, dass es sich nur schwer fassen lässt. Wer hier ein echtes „Wiener Kaffeehaus“ sucht, wird zwar nicht enttäuscht, hat aber dabei nicht den Charme eines „Café Central“ oder „Café Sperl“ gefunden. Auf drei Etagen gibt es plüschige Ecken, in denen man sich hinter einer Zeitung verschanzen kann, um bei exzellenter Konditorei und einem „großen Braunen“ die Welt zu vergessen. Aber das „Demel“ spielt auf vielen Hochzeiten: Im vorderen Teil des Ladens ist eine große Kuchentheke für den Straßenverkauf, ebenso wie ein kleiner Verkaufsraum mit verführerischen Angeboten aus dem Bereich Gebäck und Schokolade, die als Mitbringsel einfach großartig sind.
Dahinter kommt direkt ein schummeriger Barbereich, den man auch in Venedig oder Neapel finden könnte. Egal ob Kaffee oder ein alkoholisches Erfrischungsgetränk – die Auswahl ist groß und der Service einfach perfekt! Zur Abrundung stehen in einer Vitrine noch herzhafte Kleinigkeiten bereit, die man in einer Konditorei eigentlich nicht erwarten würde.
Im weiteren Gang kommt eine Show-Bäckerei, die durch Glaswände vom Treppenhaus getrennt, einen tollen Einblick in die aufwändige Kunst des Tortenverzierens und der Strudelherstellung bietet. Hier stehe ich manchmal ewig lange und kann einfach nicht weitergehen, bis ein Kunstwerk fertig geworden ist. In der zweiten Etage ist dann eigentlich nur noch Kaffeehaus-Atmosphäre, die zwar charmant daher kommt, aber eben nicht mit anderen Locations mithalten kann. Sachertorte empfehle ich im „Sacher“ zu ordern. Für eine kleine Auszeit ist das „Demel“ jedoch unübertroffen und gehört zwanghaft zu meiner „to-do“-Liste. Auch wer hier nur „staunt“, dem sei vor dem Verlassen des Cafes wenigstens die Mitnahme von „Miniaturen“ der Torten und Strudel empfohlen – sie lassen sich prima als „mundgerechte Happen“ zwischendurch genießen.
Das „Demel“ betreibt übrigens auch noch eine Filiale in New York und ist seit 1786 im Geschäft – der Zusatz „K.u.K. Hofzuckerbäcker“ unterstreicht die lange Tradition.
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