Reisetippbewertung Kirche St. Johannis
Alter: 56-60
Reisezeit: im April 16
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Kirche mit der ältesten Bausubstanz der Stadt
Die Johanniskirche (St. Johannis) ist die evangelische Hauptkirche von Schweinfurt. Sie liegt etwas oberhalb (nördlich) des Marktplatzes am Martin-Luther-Patz. Die Geschichte der Kirche geht in etwa auf / um das Jahr 1200 zurück, als mit dem Bau einer Kirche begonnen wurde (und damit finden sich hier die wohl ältesten Bausubstanzen der Stadt). Gegen 1360 war der erste Kirchenbau an dieser Stelle vollendet. Es folgten diverse Um- und Erweiterungsbauten.
1532 wurde in der Freien Reichsstadt Schweinfurt die Reformation eingeführt. Die Johanniskirche wurde, wie auch die übrigen Kirchen Schweinfurts, eine evangelische Kirche. Im „Marktgräflerkrieg“ wurde die Kirche im Jahr 1554 starkt beschädigt, jedoch bereits 1555 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen.
Auch in den folgenden Jahrhunderten wurde immer wieder umgebaut, renoviert und erweitert.
Starke Beschädigungen erlitt die Johanniskirche im 2. Weltkrieg. Kurz nach Kriegsende wurde aber schon mit den Wiederaufbauarbeiten begonnen.
Durch die vielen Um-, Erweiterungs- und Wiederaufbaumaßnahmen ist kein echter, durchgehender Baustil an der Kirche mehr erkennbar und eine Einordung in eine Stilepoche ist kaum möglich.
Die wohl schönste Außenansicht ist die Südseite mit Giebelwand und reich verziertem „Brautportal“ am Querbau (leider ist die Sicht vom Platz her teilweise etwas verstellt). Die Nordseite mit dem Turm wirkt wie eine Festung. An der Ostseite ragt der Chorabschluß in den Martin-Luther-Platz hinein. Der Haupteingang ist heute die Westseite (die nicht so prachtvoll ist wie die Südseite), die Eingangstür führt zwischen den beiden Treppentürmen ins Innere der Kirche.
Betritt man St. Johannis durch den Haupteingang, kann man auch in der Kirche die unterschiedlichen Baustile sehen. Beachtenswert sind die vielen Figuren und Grabplatten, die sich an den Wänden befinden.
Zentral befindet sich die prächtige Kanzel. Rechts, hinter der Kanzel ist die Taufkapelle mit dem 8-eckigem Taufstein, an der Wand ein altes Fresken.
Auf der linken Seite der Kirche ist der sogenannte Herrenchor, in dem sich das wohl älteste Konfessionsbild Süddeutschlands befindet (Übergabe der Augsburger Konfession an Kaiser Karl V, umringt von Szenen aus dem kirchlichem Leben wie z.B. Taufe, Abendmahl, Beichte, Hochzeit).
Läuft man auf den Hauptaltar zu, findet man links den ältesten Teil der Kirche, die „Turmkapelle“ mit der „Sandstein-Madonna“. Der Chor / Altarraum wird links und rechts von je einer Sitzreihe gesäumt, darüber jeweils 2 Figuren (Maria und das Jesuskind, daneben der Apostel Johannes; auf der anderen Seite Johannes der Täufer und ein Bischof, der wohl Kilian sein könnte). Das Altarbild ist sehr modern (aus dem Jahr 1959); da aber in der Kirche viele Stile gemischt sind, passt das Altarbild trotzdem irgendwie. Im Chor befinden sich noch zwei ältere Bilder (Johannes in der Wüste und gegenüber Martin-Luther).
Dreht man sich hier um, blickt man zur Empore mit der großen Orgel (die Orgel stammt aus dem Jahr 1992).
Wer an einer Turmbesteigung teilnehmen kann, sollte diese nach Möglichkeit wahrnehmen. Von großen Turm hat man einen fantastischen Blick über Schweinfurt und das Umland, mit Blick bis zum Steigerwald und bei guter Sicht bis zur Rhön.
Die St. Johannis-Kirchweih ist nach der Zürch-Kirchweih die zweite, große, historische Kirchweih in Schweinfurt. Die Johannis-Kirchweih findet jährlich im Juni statt (der 24.06. ist der „Johannistag“, die Kirchweih findet immer am Wochenende vor oder nach dem Johannistag statt).
In der Johanniskirche werden immer wieder (in unregelmäßigen Abständen) unterschiedliche (meist kirchliche) Konzerte aufgeführt.
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