Reisetippbewertung Kirche St. Marien
3 von 3 User (100%) finden diese Bewertung hilfreich.
Alter: 66-70
Reisezeit: im Juli 14
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
St. Marien in norddeutscher Backstein-Gotik
Die gotische Kirche St. Marien in Flensburg ist ein Gotteshaus im Stil der norddeutschen Backstein-Architektur mitten im Zentrum der Altstadt von Flensburg.
Sie ist am südlichen Beginn der 1 km langen Fußgängerzone Norderende gelegen. Der dreischiffige Steinbau ist im Jahre 1284 in einem Ablassbrief des dänischen Bischofs Tycho von Aarhus erwähnt worden. Die Kirche, der Gottesmutter Maria geweiht, gehört zu den größten und bedeutendsten Sakralbauten in Flensburg. Eine romanische Vorgängerkirche, erbaut unter dem dänischen König Knut VI., ist im Jahre 1248 zerstört worden. Der Wiederaufbau begann Ende des 13. Jahrhunderts zunächst ohne Turm mit einem Dachreiter. Der Westturm wurde im Jahre 1731 errichtet aber schon 1880 durch den Turm ersetzt, wie er heute zu sehen ist.
Sehenswert sind die vielen spätmittelalterlichen Deckenmalereien, die Bronzetaufe von Michael Dibler aus dem Jahre 1591. Vier Figuren, die die Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes darstellen, tragen das Taufbecken. Der prächtige, von Heinrich Ringerink geschaffene und von dem holländischen Maler Jan van Einum ausgestaltete Renaissance-Altar von 1598 ist ein Kleinod. In der Marien Kirche fallen die vielen Epitaphien wohlhabender verstorbener Bürger Flensburgs auf. Die reich verzierte Kanzel aus dem Jahre 1579 ist eine Stiftung der Familie Nacke. Auf den Tafeln des Kanzelkorbes sind Szenen aus der Bibel dargestellt. Die Mondsichelmadonna mit Kind steht in der Fensterblende der westlichen Front des Turmes.
Die Orgel der Marienkirche wurde 1983 von dem dänischen Orgelbauunternehmen Marcussen & Søn erbaut. Das Instrument verfügt über 41 Register, die auf drei Manuale und Pedal verteilt sind. Eine Orgel dieser Firma steht auch im Lübecker Dom.
Beachtenswert ist die Gedenktafel der Familie Beyer (1591) mit der damaligen Stadtansicht. Die eindrucksvollen Glasfenster aus den Jahren von 1947 bis 1956 stammen von der Flensburger Künstlerin Käte Lassen.
Bilder/Videos zum Reisetipp (Zur Vergrößerung einfach auf die Bilder klicken!)