

Reisetippbewertung Altstadt Oia
6 von 6 User (100%) finden diese Bewertung hilfreich.
Alter: 31-35
Reisezeit: im Juli 10
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Blaue Dächer, karges Land
Hierbei handelt es sich um das größte Dorf auf der Insel. Es liegt im Norden, hat etwa 450 Einwohn er und ist das eigentliche Touristenziel - und das völlig zu Recht, denn wir sind mehr oder minder die ganze Insel abgefahren und Oia, das übrigens IA ausgesprochen wird, das O wird weggelassen, ist das schönste Dorf auf der Insel. Viele alte Höhlenwohnungen wurden restauriert und zu Pensionen und Hotels umfunktioniert. Die Häuser sehen so aus, als ob sie richtig am Steilhang kleben würden, viele davon sind vermietet.
Das Ortsbild wird beherrscht von den schönen Kuppelbauten, obwohl man sagen muss, dass das typische Blau hier bald einen Kunterbunt weichen wird. Vor allem der kubanisch-kykladische Baustiel ist hier zu finden, früher war der Klassizismus vorherrschend, dieser wurde aber durch ein Erdbeben zerstört und in dieser Art und Weise nicht mehr aufgebaut. Nur noch einige Ruinen erinnern an die Zeit vor dem großen Beben 1956.
Oia liegt etwa 10 Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Wir halten an einem großen Busparkplatz und sind Bericht, Oia zu erobern. Bereits am Beginn der Ortschaft riecht es nach gebrannten Nüssen und Pistazien, die uns auch sofort angeboten werden. Hier werden die Kunden zum Kauf verlockt und auch wir ließen uns überreden, Sesamnüsse, die einfach nur lecker schmeckten, und Pistazien zu kaufen. Neben dem kulturellen Zentrum locken zahlreiche Galerien mit volkstümlicher Kunst. Zu kaufen gibt es Kunsthandwerk, Schmuck und handgewebte Teppiche z.B. aus dem Kloster der Dominikanerinnen. Vor allem die Fischtavernen in Oia überzeugen mit maritimer Küche. Vom Hafen aus werden Inselrundfahrten angeboten. Mehrere Bars und Diskotheken sorgen für abendliche Unterhaltung. Phantasievoll sind die zu Ferienwohnungen umgestalteten Grotten in kubischen Formen.
Das Flair hier ist einzigartig und erinnert irgendwie an ein Künstlervierte. Wir schlendern durch viele kleine Gassen, immer auf der Suche nach dem perfekten Bild. Überall finden wir kleine Souvenirgeschäfte oder welche, die Kunstdrucke der Region verkaufen. Unterwegs sind wir allerdings zu einem Aussichtspunkt, der über die Weiten des Meeres blicken lässt, doch bis wir dorthin kommen, dauert es ein wenig, denn überal sind Fotomotive zu entdecken. Die Position des Dorfes ist sehr günstig, denn von hier aus haben wir einen atemberaubenden Blick über den Golf von Santorini.
Jetzt heißt es dann aber doch, sich auf den Weg zum Kastell zu machen, damit wir es rechtzeitig wieder zurück zum Schiff schaffen. Von hier aus führen 200 Stufen hinunter zu den verschiedenen Badeplätzen. Am äußersten Nordwestende der Caldera-Klippen, unterhalb von Oia, liegt der dunkle Kiesstrand Amoudi (auch Ammoudi). Zu diesem 3 km entfernten, recht großen und beliebten Strand fahren regelmäßig Busse.
Die Kirche Agios Nikolaos im Ortsteil Armeni ist dem Schutzpatron der Seefahrer gewidmet. Im Schifffahrtsmuseum gibt es Relikte aus der Seefahrtsgeschichte Santorins: neben Fotos auch Modelle und alte Schiffsteile.
Zum Glück können wir hier alleine unser Tempo bestimmen, die Reiseleiterin treffen wir dann erst nach etwa eineinhalb Stunden direkt am Busparkplatz wieder.
Diese erklärt uns viel von der Region, sie selbst ist Deutsche, doch schon seit Jahren in Santorini verheiratet. Oia hieß früher Apano und wurde erst später umbenannt. Es war bis zum zweiten Weltkrieg das Handelszentrum der Insel.
Sie erzählt uns auch über die aufwendige Wasserversorgung der Insel, die mittels Tankkraftwagen gesteuert wird, was vor allem für das Duschen und das Gießen. Trinkwasser hingegen bekommt man vor allem in Wasserflaschen. Grundwasser ist leider mit Salzwasser vermischt und daher ungenießbar. Derzeit ist der Betrieb einer Anlage zur Meerwasserentsalzung geplant, aber das Projekt wurde noch nicht realisiert.
Wir verlassen das Dorf Oia nur sehr ungern, weil klar ist, dass es hier noch einiges zu entdecken gäbe, aber für den ersten Eindruck hat es gereicht und schließlich wollen wir ja auch noch weiteres auf der Insel zu entdecken.
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