Reisetippbewertung Mausoleum

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Aus: Deutschland
Alter: 66-70
Reisezeit: im März 14




Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0

Begräbnisstätte des Fürstenhauses Schaumburg-Lippe

Im März 2014 hatten wir uns nach der Schlossbesichtigung in der Alten Schlossküche bei einem vorzüglichen Mal gestärkt und die Schlossleitung hatte sich bereit erklärt, für unsere Reisegruppe das Mausoleum zu öffnen. So kamen wir nicht nur zu einer Führung durch den ausladendenden Schlosspark, sondern es wurde uns auch die Begräbnisstätte des Fürstenhauses Schaumburg-Lippe näher erklärt.

Auch Ende März hat der Schlosspark seine Reize und es wurde dann ein halbstündiger Verdauungsspaziergang durch die langsam sich grün färbende Schlossanlage zum Mausoleum.

Schon von weitem wirkt das Gebäude mit seiner 43 Meter hohen Kuppel auf den Betrachter, ist es doch das Größte dieser Art in Europa. Erbauer war der Fürst Adolf zu Schaumburg-Lippe (1883-1936).

Die Fronseite ist aus dem harten Travertin - Gestein gestaltet, während für die Seiten der Obernkirchener Sandstein Verwendung fand. Die Kuppel ist aus Kupfer, darüber befindet sich ein vergoldetes schmiedeeisernes Kreuz.

Die Bauzeit war von 1911 bis 1915 und kostete damals 1 Million Reichsmark.

Wenn man die Treppenstufen zum Portal hoch schreitet, fällt einem das reich gegliederte Relief über dem Portal auf. Es zeigt auf der linken Seite die Huldigung der Krieger, Jäger und Reiter während die rechte Seite den Künsten, des Gewerbes und der Landwirtschaft vorbehalten ist. In der Mitte ehrt der Fürst mit einem Lorbeerkranz die Wettstreitsieger. Über dem Relief sieht man das Wappen der Fürsten zu Schaumburg-Lippe.

Das aus Bronze gefertigte Portal hat ein Gewicht von 6.000 kg und zeigt die Attribute der vier Evangelisten (Matthäus - Engel, Johannes - Adler, Markus - Löwe, Lukas - Stier.

Durch die Vorhalle mit Gemälden betritt man die Kuppelhalle durch eine schmiedeeiserne Gittertür. Der Chorgang mit Sängerempore ist über die Treppen links und rechts in der Vorhalle erreichbar.

Gewaltig wirkt auf einen die mächtige Kuppel mit einer Goldmosaikfläche von 500 m². In der Kuppelhalle sind bei einer Trauerfeier 300 Sitzplätze vorhanden. In der Altarnische steht ein Kruzifix aus dem 13. Jahrhundert. Die Bibel wurde 1628 in Frankfurt / Main gedruckt und den barocken Kandelaber neben dem Altar wurde 1763 von Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe in Portugal erworben. Die rechteckige Fläche vor dem Altar wird am Schluss einer Trauerfeier mit dem darauf stehenden Katafalk in die Gruft gesenkt. Der Fußboden ist mit rotem italienischem und grünem griechischem Marmor belegt.

Akut gefährdet war das Mausoleum in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges. Davon zeugt das Einschussloch einer Panzergranate in der Kuppel. In der Wandnische hinter der schmiedeeisernen Gittertür befinden sich die Reste der Granate.

Nach dem Kriege wurden hier Mobiliar und Bücher aus dem Schloss gelagert, denn die Schlossgebäude waren bis 1953 von der britischen Rheinarmee beschlagnahmt.

Für den Betrachter ist die gewaltige Begräbnisstätte des Hauses Schaumburg-Lippe ein beeindruckendes Monument und man sollte die Gelegenheit zu einer Besichtigung nutzen.

Bilder/Videos zum Reisetipp (Zur Vergrößerung einfach auf die Bilder klicken!)

Reisetipp Mausoleum - Wegweiser zum Mausoleum
Reisetipp Mausoleum - Portaltüre
Reisetipp Mausoleum - Eingangsbereich
Reisetipp Mausoleum - Das Mausoleum
Reisetipp Mausoleum - Das Mausoleum
Reisetipp Mausoleum - Das Mausoleum
Reisetipp Mausoleum - Das Mausoleum vom Schlosspark
Reisetipp Mausoleum - Schlosspark auf dem Weg zum Mausoleum
Reisetipp Mausoleum - Schlosspark auf dem Weg zum Mausoleum
Reisetipp Mausoleum - Ententeich auf dem Weg zum Mausoleum
Reisetipp Mausoleum - Die gewaltige 500 qm Kuppel
Reisetipp Mausoleum - Fries über dem Portal
Reisetipp Mausoleum - Markus - Löwe
Reisetipp Mausoleum - Die gewaltige 500 qm Kuppel
Reisetipp Mausoleum - Die gewaltige 500 qm Kuppel
Reisetipp Mausoleum - Die gewaltige 500 qm Kuppel
Reisetipp Mausoleum - Altarnische
Reisetipp Mausoleum - Altarnische
Reisetipp Mausoleum - Kandelaber 1763 in Portugal erworben
Reisetipp Mausoleum - Nische links vom Altar

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