Reisetippbewertung Memorium Nürnberger Prozesse

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Aus: Deutschland
Alter: 66-70
Reisezeit: im Juni 22




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Der Ort der Nürnberger Prozesse

Das „Memorium Nürnberger Prozesse“ befindet sich in Nürnberg in der Bärenschanzstraße 72, ca. 400 Meter von der U-Bahn-Station Bärenschanze entfernt (die U-Bahn-Station befindet sich in der Fürther Straße).
Ab 1945 fanden in Nürnberg im Justizpalast im Schwurgerichtssaal 600 (kurz Saal 600 genannt) die Prozesse gegen NAZI-Kriegsverbrecher statt. Der erste Prozess trug den Namen „Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher“. Angeklagt waren in diesem ersten Prozess (dem Hauptkriegsverbrecherprozess) insgesamt 24 Hauptkriegsverbrecher, darunter u.a. Hermann Göring, Rudolf Heß, Albert Speer, Martin Bormann usw.
Von den 24 Hauptkriegsverbrecher wurde 12 zum Tode und 7 zu Freiheitsstrafen verurteilt, außerdem wurden 3 freigesprochen und das Verfahren gegen 2 wurde eingestellt.
Diesem ersten Kriegsverbrecher-Prozess folgten zwischen 1946 und 1949 noch 12 weitere Prozesse ("Nürnberger Nachfolgeprozesse"). All diese Prozesse sind unter dem Namen „Nürnberger Prozesse“ bekannt.
Insgesamt gab es in allen Nürnberger Prozessen 185 Angeklagte, davon wurden 24 zum Tode verurteilt (aber nur 13 vollstreckt), 118 wurden zu Haftstrafen verurteilt (davon 20 zu lebenslanger Haft), 35 wurden freigesprochen, gegen 4 wurden die Verfahren eingestellt und 4 entzogen sich durch Selbstmord den möglichen Verurteilungen.
Für die Täter wurde in den frühen 1950-er Jahren öffentlich demonstriert, es wurden Gnadengesuche gestellt und Druck auf John Jay Mc Cloy (der vom 2. Sept. 1949 bis 1. Aug. 1952 der erste amerikanische Hohen Kommissar in Deutschland war) ausgeübt. Aufgrund dieses Druckes durch die westdeutsche Öffentlichkeit, durch Vertretern der beiden großen (christlichen) Kirchen und durch Politikern aller Parteien wurde ein Großteil der Inhaftierten Kriegsverbrecher in den 1950-er Jahren begnadigt bzw. die Strafen reduziert oder ausgesetzt. So setzte sich z.B. auch Bundeskanzler Konrad Adenauer für eine Amnestie der verurteilten Kriegsverbrecher ein. Für die Opfer wurde jedoch kaum etwas unternommen und kaum jemand setzte sich für sie ein.
Seit 2010 ist im Ostbau des Justizpalastes die Dauerausstellung „Memorium Nürnberger Prozesse“ beheimatet, in der über die Verbrechen der NAZIs und über die Prozesse informiert wird.
Bei einem Besuch des „Memorium Nürnberger Prozesse“ kann auch der Saal 600 besichtigt werden. Der Saal 600 wurde noch bis 2020 als Gerichtsverhandlungen genutzt und konnte nur an verhandlungsfreien Tagen besichtigt werden. Da der Saal jedoch seit 2020 nicht mehr für Gerichtsverhandlungen genutzt wird, kann er jetzt wesentlich öfter besichtigt werden (aufgrund von Veranstaltungen kann es jedoch vorkommen, dass der Saal 600 manchmal für den Besuch und für Besichtigungen gesperrt wird).

Bilder/Videos zum Reisetipp (Zur Vergrößerung einfach auf die Bilder klicken!)

Reisetipp Memorium Nürnberger Prozesse - Justizpalast (Ort der Nürnberger Prozesse)
Reisetipp Memorium Nürnberger Prozesse - Teil der Anklagebank von den Nürnberger Prozessen
Reisetipp Memorium Nürnberger Prozesse - Blick zum Saal 600 (Ort der Nürnberger Prozesse)
Reisetipp Memorium Nürnberger Prozesse - Im Saal 600 (Ort der Nürnberger Prozesse)
Reisetipp Memorium Nürnberger Prozesse - Im Saal 600 (Ort der Nürnberger Prozesse)
Reisetipp Memorium Nürnberger Prozesse - Im Saal 600 (Ort der Nürnberger Prozesse)
Reisetipp Memorium Nürnberger Prozesse - Decke vom Saal 600 (Ort der Nürnberger Prozesse)
Reisetipp Memorium Nürnberger Prozesse - Im Saal 600 (Ort der Nürnberger Prozesse)
Reisetipp Memorium Nürnberger Prozesse - Im Saal 600 (Ort der Nürnberger Prozesse)
Reisetipp Memorium Nürnberger Prozesse - Im Saal 600 (Ort der Nürnberger Prozesse)

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