Reisetippbewertung Touren & Ausflüge

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Aus: Deutschland
Alter: 41-45
Reisezeit: im Juli 05




Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 5.0

Inselrundfahrt

Um die Insel Gran Canaria an sich kennen zu lernen, wäre vielleicht eine Umrundung für den Anfang nicht schlecht. Ich bevorzuge die Fahrt im Uhrzeigersinn, weil dann die weniger interessante Ostküste am Ende der Tour steht, wenn man sowieso schon voller Eindrücke ist.
Von Tourismuszentrum im Süden aus kann man getrost die Autobahn Richtung Westen nehmen bis zum Ende hinter Puerto Rico.
Hinter Puerto Rico geht es hoch an der Steilküste entlang ins Tal von Mogan. Puerto de Mogan galt über ein Jahrzehnt als Musterbeispiel für einen behutsamen Umgang mit dem Thema Tourismus: Vor den eigentlichen Ort wurde in Abstimmung mit den Einwohnern eine Marina gebaut – einschließlich Yachthafen und Hafen für die Fischer. Dieser Teil ist auch richtig gut gelungen und lohnt unbedingt einen Besuch.
Wer zu kurz auf Gran Canaria ist, sollte also bei der Inselumrundung wenigstens eine Stippvisite machen, aber man kann Puerto de Mogan auch gezielt ansteuern, um dort zum Beispiel einen netten Abend zu verbringen: zuerst ein wenig durch die Gässchen und den Hafen bummeln, dann irgendwo gut (aber leider nicht ganz billig) essen und bei Bedarf danach noch beispielsweise im „irischen Pub“ direkt im Zentrum des Yachthafens etwas trinken und dem Treiben rundum zuschauen.
Inzwischen ist im ehemals öden Talgrund allerdings der Teufel los – oder besser: der Baulöwe; und der hat wohl einige vorprogrammierte Leerstände produziert, einige scheinbar unvermeidliche Bauruinen und dazwischen ziemlich heftige architektonische Sünden. Schade drum. Doch dadurch sollte man sich von dem Rest nicht abhalten lassen.
Wer keinen Abstecher nach Puerto de Mogan einlegen will, hält sich im Tal von Mogan gleich nordwärts, also in Richtung Inselinneres. Hinter Mogan geht es am Ende des Tales links hinauf in die Berge. Die Straße schlängelt sich in Richtung San Nicolas an der Westküste, unterwegs kommt man an Los Azulejos vorbei.
Gleich hinter San Nicolas erreicht man wieder die Küste. Wer mal in steifster Brise an kräftig anrollenden Wellen stehen möchte, der sollte an der Kreuzung nicht gleich rechts ab in Richtung Norden weiter fahren, sondern erstmal geradeaus bis zum kleinen Hafen. Links von der Straße gibt es, im Dorfzentrum angekommen, einen Parkplatz, von da aus sind es drei Schritte an einem Hubschrauberlandeplatz vorbei bis zur „Promenade“, auf der allerdings nur selten Besucher flanieren.
Auf der Straße Richtung Norden geht's dann wieder hinauf in die Berge. Nach nur wenigen Minuten Fahrzeit erreicht man den „Mirador de Balcon“ – einen Aussichtspunkt hoch über der Steilküste mit herrlichem Panorama; sehr lohnend. Im Norden sieht man am Ende der Küste schon Puerto de las Nieves liegen. Aber bis dahin ist es noch ein langer und kurvenreicher Weg entlang der Steilküste. Je nach Witterung kann man übers Meer den Teide auf Teneriffa erkennen. Und entlang der Straße wird der bisher ratzekahle Fels langsam, aber sicher grüner.
Und dann sieht man – genau rechtzeitig zum Mittagessen – unten voraus Puerto des las Nieves liegen, wohin man kommt, wenn man kurz vor Agaete die Straße zur Küste wählt. Unter der Woche sollte im Zentrum des Ortes auch ein Parkplatz zu bekommen sein. Ein kleiner Spaziergang Richtung „Dedo de Dios“ vielleicht noch, und dann an der Hafenpromenade in der am besten besuchten Kneipe frischen Fisch aus den Gewässern rund um die Kanaren bestellen! Oder erst essen und danach einen Verdauungsspaziergang? Geht natürlich auch! ;–)
Nun ist der Bauch voll, und der Kopf ist auch schon voller Eindrücke. Wenn noch Platz ist, kann man den weiteren Verlauf der Inselumrundung nach Belieben variieren. Wer im Süden wohnt, wird vor allem den von der „Heimat“ am weitesten entfernten Nordwesten vermutlich nur einmal besuchen und deshalb in Erwägung ziehen, sich bei dieser Gelegenheit beispielsweise den Cenobio de Valeron anzuschauen oder einen Abstecher nach Moya, Firgas oder Arucas zu machen. Ansonsten bietet sich die landschaftlich über weite Strecken nicht uninteressante Autobahn entlang der Nordküste an, die direkt bei Agaete beginnt und bis Las Palmas führt. Bei Las Palmas immer der Ausschilderung Richtung „Sur“, „Aeropuerto“ oder auch „Telde“ folgen, dann landet man schließlich auf der Autobahn, die an der Ostküste in den Süden führt – durch Industriegürtel, am Flughafen vorbei und durch Ödland. Da ist's gut, dass man bald wieder im Hotel ankommt.

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Reisetipp Touren & Ausflüge - Steilküste im Westen

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