

Reisetippbewertung Felsengräber von Myra
Alter: 41-45
Reisezeit: im Juli 15
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Myra / Demre -> unvergessen schön und sehenswert
Eines muss man Vorweg sagen, wenn man die Demre / Myra-Tour mit der Besichtigung des heiligen Sankt Nikolaus, der Schifffahrt zur Versunkenen Stadt bei Kekova und die Felsengräber besichtigt – es ist eine sehr anstrengende Tour, welche man wirklich nicht im Hochsommer (Juni – August) machen sollte, denn die meiste Zeit, ca. 3 Std. Hinfahrt und dann die Rückfahrt nochmals ca. 3 Std. (ohne Stau und den hatten wir, also ca. 2 Std. länger). Auch für kleinere Kinder ist diese Tour noch nichts.
Was noch anstrengender auf dieser Tour gewesen ist, war das ständige „Shoppen“ und „Einkaufen“ in russischen Souvenirgeschäften, russischen Märkten und zum Schluss noch eine Weinverkostung + Weinkauf von ca. 2 Std.(welche eigentlich nur 20 Minuten dauern sollte); der Wein wurde ihnen dann nach Russland geliefert . Und deshalb sind wir in dem Megalangen Wochenende-Stau geraten.
Aber vergessen wird man die Tour nach Demre NIE, denn die Fahrt mit all ihren Sehenswürdigkeiten ist einzigartig!!!
Von Side aus sind es knapp 220km in die Felsenstadt Demre (früher Myra).
Über Antalya ging es D400 an der Küstenstrasse der südl. Ägäis über Kemer, Kumluca und Finike (mit seinem wunderschönen Yachthafen) in Richtung Demre. Die Strecke hinter Kemer ist sehr kurvenreich und es km-lang die Serpentinenstrasse entlang nach Demre. Auf dieser Strecke hat man einen herrlichen Blick auf das Mittelmeer und den Küstenverlauf.
Zunächst sind wir sind die Basilika des heiligen Sankt Nikolaus in Demre (Myra) angefahren.
Dort hat der heilige Niloaus im 4. Jhd. Gelebt und dort wurde er auch einst begraben. Heute liegen ein teil der sterblichen Überreste in Fribourg (Freiburg) in der Schweiz. Italienische Seeleute brachten 1087 die restlichen Überreste des Bischofes nach bari Italien), wo diese noch heute noch sein sollen. Aber die Türkei kämpft weiterhin um die Herausgabe der Überreste, damit die wieder im leerstehenden Grab untergebracht werden.
Nikolaus war Bischof und diente als Beschützer der Kinder und der Seeleute.
Die heute Kirche des heiligen Sankt Nikolaus besteht aus verschiedenen Bauten aus verschieden Epochen unserer Zeit.
Die erste Basilika von Nikolaus geht auf das 5. bis 6. Jahrhundert zurück. Der heutige dreischiffige Kirchenkomplex setzt sich aus der Kuppelkirche mit Apsis, Bema, Kuppelraum, zwei Seitenschiffen, Eckräumen im Nordosten und Südwesten und einem Esonarthex zusammen. Dieser Komplex wurde im 8. Jahrhundert errichtet.
Die Kirche und die Stadt Myra wurden im Laufe des 18. Jhd. Vom Schlamm des Demre-Flusses verschlungen und im Jahre 1863 wurde die Kirche vom russischen Zaren Alexander II. ausgegraben. Er stellte die Kirche wieder her, jedoch wurden aufgrund fehlender Pläne ein Glockenturm hinzugefügt und die Kuppel durch ein Kreuzgratgewölbe ersetzt.
Einige Gebeinstücke von Nikolaus ließ Zar Alexander II. nach St. Petersburg bringen, weitere Gebeine sind heute im Museum in Antalya zu besichtigen.
1963 wurde die östliche und westliche Seite der Kirche weiter ausgegraben. Seit den 1990er Jahren finden weitere, Grabungen an der Kirche statt. In ihrem Inneren finden sich mehr oder weniger verblasste byzantinische Fresken, Reste eines Mosaikfußbodens sowie römische Sarkophage aus dem 9. und 10. Jahrhundert.
Vor der Kirche steht ein modernes Nikolaus-Denkmal. In der ganzen Stadt Myra findet man an vielen Stellen Statuen, Plakat und weitere Hinweise auf Nikolaus von Myra.
Myra wird von sehr vielen Gläubigen besucht, die ständig die Statuen des heiligen Nikolaus küssen und davor beten.
Immer wieder wird darum gebeten, dass in der Kirchen und den Bauten das Fotogafrieren ohne Blitzlicht erfolgt, um die wertvollen, noch erhaltenene Fresken zu schützen.
Vor der Kirche steht ein modernes Nikolaus-Denkmal.
Wenn man auf das Gelände kommt, muss man erst durch einen Andenkenladen, der zu 99% nur auf russisch geschrieben ist. Die gesamten Hinweise werden nicht nur auf türkisch sondern überwiegend nur auf russisch erläutert.
Viele Gäste haben sich Andenken gekauft und diese dann mit zum heiligen Nikolaus genommen; geküsst, bekreuzigt und dann weinend gebetet.
Nach guter einer Stunde in der Basilika des heiligen Sankt Nikolauses ging die Fahrt weiter der Küstenstrasse entlang in Richtung der Felsengräber von Demre (kurzer Weg).
Auch dort konnte man für 15 TL auf das Mueseumsähnliche Gelände und die wundervollen Überreste des Amphitheaters und der Felsengräber sehen, erklimmen (Theater) und daus der Nähe besichtigen.
Die felsengräber entstanden ca. 400 v. Chr. Aufgrund des auebns wurden Gräber damals nicht in die Erde gelegt. Sondern als Felsengräber erbaut, damit die Seele der verstorbenen schneller im Himmel waren, so heißt es in der „Geschichte Lykiens“.
Beeindruckend sind vor allem die mit zahlreichen lykischen Inschriften und reichem Reliefschmuck verzierten Felsengräber von Myra.
Wenn man durch die „Andenkenpassage“ und getränkestände gekommen ist, kommt man an diversen Bruchsteinen mit kunstvoll herausgehauenen Ornamenten, Drachen- und Menschenköpfen vorbei, gruselig aussehende Totenmasken, umrahmt von fein herausgemeißeltem Blattwerk. Gleich zu Beginn der Tour erkennt man linker Hand einen Halbkreis aus aufgebahrten Steinen, darauf sind zwei Ornamentsteine wie Zinnen angeordnet.
Das Amphitheater ist ziemlich gut erhalten, die alten Ein- und Ausgänge, die Treppenstufen. Vor der Holztreppe ist eine hölzerne Info-Tafel über den antiken Ort Myra angebracht. Die Treppe führt außen herum hoch. Im Tordurchgang zum Theater kann man gelegentlich verschiedene kleinere Tanzgruppen sehen, welche dort tanzen; dass ist aber Jahreszeit und Wetterbedingt, wie uns eine deutsche Obstverkäuferin mitteilte.
Das Theater fasst heute noch bei Auftritten bis zu 11.000 Menschen, welche aber aus Sicherheitsgründen niemals eingelassen werden.
Was auch verständlich ist, denn das Theater ist zwar sehrgroß, aber mit knapp 10.000 Menschen schon sehr eng; zumal es auch dann an Parkmöglichkeiten in der Umgebung mangelt.
So, nun ging es dann zum Mittagessen. Das hätte man sich sparen können, denn es wurde nur typisches „russisches“ essen angeboten; es gab keinen Nachtisch und sehr überteuerte Getränke von „No-Name“-Firmen für € 3,00. Bier sogar € 5,00, aber auch kein Effes. So haben wir etwas Salat und Fisch gegessen und uns nachher noch einen Döner geholt, der war richtig gut für 3,50.
Weiter ging unsere Tour nach Üçagiz, ein kleines Fischer- und Bauerndorf ca. 25 von Demre entfernt. Da wir noch etwas auf unser Boot / Schiff warten mussten, haben wir die Zeit genossen und haben unsere Füsse in das kühlende Meer gehalten.
Üçagiz, das antike Teimioussa, wird weniger wegen seiner eindrucksvollen Ruinen und Gräber aufgesucht, sondern dient heute eher als Ausgangshafen für Rundfahrten zur Insel Kekova und Bootstouren entlang des Festlandes.
Noch bevor wir überhaupt auf dem Boot waren, fingen unsere russischen reisegäste an, die Aufteilung des Bootes zu organisieren und zwar in einem sehr herrischen Ton:
„ Deutschland nach oben und nur dahin und wir gehen nach unten in den Schatten.“
Das WIR aber „unser“ Oberdeck bei der Badepause vor Kekova für den Absprung ins kühle nass nicht freigegeben haben, war diesen nicht bewusst.
Endlich, nach 20 Minuten, auf dem Boot, ging die Fahrt vorbei an die Lykische Küste und zur versunkenen Stadt Kekova. Bei kristallklaren, blau-türkisfarbigen Meer konnte man wunderbar die Überreste der einstigen Stadt Kekova sehen. Man sieht genau, wo die Stadtmauern herliefen, welche heute im Meer sind und dann an Land auf der Insel weiter gehen.
Zur Region Kekova gehören auch die auf dem nahen Festland gelegenen Orte Üçagiz (das antike Teimiussa), die antike Stadt Aperlai und der kleine Küstenort Kaleköy, der auf dem antiken Simena gebaut wurde. Die Insel Kekova liegt auf der Landzunge Simena, dem heutigen Kale. Das antike Simena verschmolz mit Kale, neue Häuser wurden in die Überreste einer mittelalterlichen Burg gebaut. Ein Seebeben verursachte eine Senkung des Meeresbodens. So entstand die versunkene Stadt. Eine ganze Hafenanlage und Teile der einstigen byzantinischen Stadt standen plötzlich unter Wasser.
Von gut erkennbaren Hausresten am Ufer führen in den Fels gehauene Treppenstufen hinab ins kristallklare Wasser, wo man Fundamente erkennt und die Reste alter Hafenanlagen. In der stillen Bucht gibt es dazu Dutzende kleiner Inselchen, alle einst erkennbar bewohnt.
Gleich östlich von Üçagiz liegt der antike Ort Teimioussa mit seinen Steingräbern. Der älteste Sarkophag, in der Form eines Hauses, stammt aus dem vierten Jahrhundert vor Christus. Ein anderer steht mitten im Wasser der Bucht. Teile der antiken Stadt liegen heute unter Wasser - Fundamente, Hafenanlagen, Bäder und Steinsarkophage geben einen Eindruck vom Leben in der Römerzeit. Oberhalb des Dorfes befindet sich eine Burg aus dem Mittelalter. Von dort aus hat man einen phantastischen Ausblick auf die Stege und Yachten zu Füßen und auf die gegenüber liegende Insel. In den Fels unterhalb der Burg ist ein kleines Amphitheater gehauen.
Während der gut 30-minütigen Badepause konnte entweder das kühle Nass erobert werden (was ganz angenehm war bei den heißen Temperaturen), oder den herrlichen Ausblick vom Schiff auf das Umland von Kekova genießen.
Nach 1 ½ Stunden war die Schifffahrt beendet und wir konnten und am Ausgang des Hafen ein Bild von der Tour kaufen. Für € 3,00 war der Preis ganz okay, zumal es eine Größe von 20x30 cm hat.
Gegen 16:45 Uhr haben wir uns dann wieder auf den langen Weg zurück nach Side gemacht, wo wir eigentlich gegen 19:30 uhr wieder sein sollte – JA , wenn nich tdas nochmalige Shoppen unserer anderen 20 Reisegäste gewesen wäre, dass dann nochmals knapp 2 Stunden Zeit gekostet hat.
Da wir 8 Deutschen ein wenig genervt waren (sorry, aber mir ist zwischendurch dann ech der Kragen geplatzt), sind die Reiseleiter der beiden anderen Busse auf uns zugekommen und haben uns noch vor Ort Gutscheine für kostenlose Massagen & Haman übergeben und in Side angekommen, durch die Beschwerde bei dem Reiseverkäufer (der nichts dafür konnte), habe ich die nächste gebuchte Tour gratis bekommen. Ich habe dann von unterwegs im Hotel angerufen, dass ich noch was warmes zu Essen haben möchte, was auch später geklappt hat.
Im Carden beach bin ich dann so gegen 23:50 Uhr gewesen – ein langer, aber sehr schöner Tag – und vor allem ein UNVERGESSENER Tag; denn Demre & Kekova sollte man gesehen haben !!!!!!!!!!! :) :) :) :) :)
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