Reisetippbewertung Pfarrkirche St. Jakob
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Alter: >70
Reisezeit: im Mai 21
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Sehenswerte Renaissancekirche in Dachau
Bei unserem Spaziergang in Dachau kamen wir auch bei der St.Jakob Kirche vorbei. Die St.Jakob Kirche ist die Stadtpfarrkirche von Dachau.
In einer Urkunde aus dem Jahr 1390 ist die Dachauer Kirche mit dem Patrozinium des heiligen Jakobus bereits genannt.
Der heilige Jakobus zählte neben seinem Bruder Johannes und Petrus zu den drei bevorzugten Jüngern (Aposteln), die bei der Verklärung Jesu und in seiner Todesangst im Garten Getsemani dabei waren. Jakobus war der erste Märtyrer unter den Aposteln. Jakobus wurde durch Herodes Agrippa I. hingerichtet. Legenden berichten, dass er auf seinem Weg zur Richtstätte einen Lahmen heilte und er bat den Henker um eine Flasche Wasser, damit er Josias, der ihm den Strick umgelegt hatte noch auf dem Hinrichtungsplatz bekehren und taufen konnte; auch Josias wurde daraufhin mit Jakobus enthauptet. Im Jahr 70 seien die Gebeine von Jakobus auf den Berg Horeb / Sinai ins Jakobskloster - das heutige Katharinenkloster - gebracht worden.
Die heutige Kirche entstand in der Zeit um 1600. 1584 errichtete der berühmte Baumeister Friedrich Sustris den Chor. Friedrich Sustris war ein bekannter deutsch-niederländischer Maler, Dekorateur und Architekt.
Die Kirche besitzt ein breites Mittelschiff, zwei schmale Seitenschiffe und einen kurzen Chor, der etwas breiter ist, als das Mittelschiff.
Sehr interessant fand ich den Hochaltar, auf dem der Gang von Jakobus zur Richtstätte dargestellt wurde. Im Altarraum und an den Säulen im Langhaus stehen lebensgroße Figuren von Christus und den 12 Aposteln.
Hinweis: Die Evangelien nennen die Namen der Zwölf Apostel zu Lebzeiten Jesu: Petrus, Andreas, Jakobus d.Ä, Johannes, Jakobus d.J, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Thaddäus, Simon und Judas Ischarioth. Matthias wurde nach dem Tod von Judas ausgelost Dem Paulus wurde durch die Urkirche im Jahr 258 die Apostelwürde verliehen. In der Jakobskirche von Dachau wird Paulus anstelle von Matthäus dargestellt.
Bemerkenswert waren auch die Seitenaltäre. In der Predella beider Altäre sind Skelettreliquien von Katakombenheiligen ausgestellt. Weitere Heiligenfiguren und Bilder sind an den Innenwänden des Kirchenschiffs angebracht.
An den Innenwänden der Kirche sind mehrere Epitaphien angebracht. Das Epitaph des herzoglichen Katners Georg Schwanckhler († 1606) zeigt den Verstorbenen mit seiner Familie unter dem Kruzifix kniend. Auf dem Grabdenkmal des kurfürstlichen Schlosspflegers Wilhelm Jocher († 1636) ist ein von Engeln gehaltenes Doppelwappen dargestellt. Eine weiße Marmorbüste erinnert an den Bierbrauer Josef Benedikt Schmetterer († 1801). Epitaphien wird eine Grabinschrift oder ein Grabdenkmal für einen Verstorbenen an einer Kirchenwand oder einen Pfeiler bezeichnet.
Erwähnenswert ist auch die auf der zweigeschossigen Empore stehende Orgel.
Die Seitentüren der Stadtpfarrkirche stammen noch aus der Erbauungszeit (1625); sie sind mit Heiligenreliefs geschmückt. An der Außenwand der Kirche ist eine großflächige Sonnenuhr zu sehen, die der Dachauer Maler und Bürgermeister Johann Georg Hörmann im Jahr 1699 geschaffen hat. Die St.Jakob Kirche in Dachau ist die einzige größere Renaissancekirche im Landkreis Dachau.
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