

Reisetippbewertung Vulkankrater auf Nisyros
Alter: 56-60
Reisezeit: im Oktober 11
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Von Supervulkanen und Hydrothermal-Kratern
Nisyros ist eine Vulkaninsel, die sich (lt. Quelle) vor ca. 150 000 Jahren aus dem Meer erhob, kurz nachdem ein anderer großer Ausbruch auf der Insel Kos stattgefunden hatte.
Oder hoben sich (andere Quelle) Kos, Nisyros und Giali zusammen bereits Millionen von Jahren zuvor aus dem Meer und der Nisyros-Kegel ist bei dem damaligen verheerenden Ausbruch nur „gewachsen“ ?
Ist der Meerboden zwischen Kos und Nisyros eine einzige riesige Kaldera, die sich bildete, als der Gipfel des hier liegenden Supervulkans nach einem furchtbaren Ausbruch in sich zusammenstürzte – in die nach dem Ausbruch leeren Magma-Kammern ?
Dieser Supervulkan (denn es ist in der Tat einer – ebenso wie der Vulkan unter dem Yellowstone Park) liegt auf dem aktiven vulkanischen Bogen der südlichen Ägäis, auf dem sich z. B. auch Santorin befindet.
Und wem kommt da nicht der Gedanke an das sagenhafte Atlantis, das es gegeben haben soll, von dem sich aber keine Spuren mehr finden lassen ? Nur eine Legende ? Vielleicht, aber eine Faszinierende.
Auch auf Nisyros bildete sich nach einem Ausbruch vor rund 15 000 Jahren eine große Kaldera und in dieser Kaldera liegt der Krater (kein Vulkan!), der heute von den Touristen besucht wird – der Stephanos-Krater, einem Hydrothermal-Krater – mit einem Durchmesser von 300 m.
Hydrothermal bedeutet, dass sich extrem heißer Dampf unter der Erdoberfläche befindet. Dieser wiederum entsteht, wenn Regen- und / oder Meerwasser einsickert und durch die aufsteigenden heißen Gase des unten liegenden Magmas sozusagen „gekocht“ wird. (OK, eine wahrscheinlich recht vereinfachte Erklärung, aber so kann auch ich es verstehen :-)
Die letzte verzeichnete Hydrothermal-Aktivität auf Nisyros wurde 1887 verzeichnet. Damals bildete sich der Mikros Polybotis-Krater. Denn – es gibt mehrere Hydrothermal-Krater auf Nisyros. Der Stephanos-Krater ist nur einer von vielen – es soll ca. neun geben (?)
Und nein, ich bin nicht in den Stephanos-Krater hinabgestiegen wie viele andere Besucher.
Ich habe großen Respekt vor – wie soll ich es nennen – Naturgewalten ? Wobei ich mit Respekt nicht Angst meine. Einfach nur Respekt.
Und somit habe ich mich aufs Anschauen beschränkt und war nicht nur von dem Krater beeindruckt, sondern auch von den gegenüber liegenden gelb-braunen Erhebungen, aus denen es fleißig qualmte, von der Kaldera an sich.
Der Geruch nach faulen Eiern überlagerte alles – Zeichen der austretenden heißen Schwefel-Wasserdämpfe.
Fazit: Ein äußerst beeindruckender Ort – insbesondere, wenn man sich vor Augen führt, dass man hier oder auf Kos oder auf dem Meer zwischen den beiden Inseln auf einem Supervulkan „sitzt“, dessen Ausbruch das Klima der gesamten Erde verändern kann – wobei ich mit Ausbruch keinen „kleinen“ Hydrothermal-Ausbruch meine.
Allerdings kann man nicht – wie eine Bewerterin schrieb – hier „ins Innere der Erde schauen“. Das stimmt nicht so wirklich :-)
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