Reisetippbewertung Weidendammer Brücke

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Aus: Deutschland
Alter: 61-65
Reisezeit: im August 19




Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 5.0

In den 1920-er Jahren Zentrum des Amüsierviertels

Die Weidendammer Brücke ist eine schöne Brücke mit reichverzierten Brückengeländern (in der Mitte der Geländer befindet sich jeweils der auffällige kaiserliche Reichsadler – und das auf beiden Seiten). Von der Weidendammer Brücke hat man einen tollen Blick auf die Spree. In unmittelbarer Nähe zur Weidendammer Brücke befinden sich viel Restaurants die einen Besuch lohnen, wie z.B. am Schiffsbauerdamm. Die Weidendammer Brücke führt die Friedrichstraße die Spree hinweg. Ca. 250 Meter nördlich der Brücke befindet sich der Friedrichstadtpalast und ca. 250 Meter südlich der Brücke befindet sich der Bahnhof Berlin Friedrichstraße. In den 1920-er Jahren war die Friedrichstraße im Bereich der Weidendammer Brücke das Zentrum des Berliner Amüsierviertels.

Dort, wo die Weidendammer Brücke steht, entstand 1685 eine erste Brücke, es war dies die Neustädtische Brücke (sie wurde teilweise auch als Dorotheenstädtische Brücke bezeichnet). Dabei handelte es sich um eine hölzerne Zugbrücke. Diese hölzerne Zugbrücke wurde zwischen 1824 und 1826 durch eine neue grusseiserne Brücke ersetzt.
Die heutige Brücke ist die 3. Brücke an dieser Stelle und sie wurde zwischen 1895 und 1896 errichtet. Ab 1914 wurden an dieser Brücke umfangreiche Änderungen vorgenommen. Bedingt durch den Ersten Weltkrieg und durch die große Inflation konnte dieser Umbau erst 1923 abgeschlossen werden. Es wird teilweise gesagt, dass diese Änderungen zwischen 1914 und 1923 im Prinzip einem Neubau gleichkam.
Den Zweiten Weltkrieg überstand die Weidendammer Brücker ohne nenneswerte Beschädigungen. In der DDR-Zeit wurde die Brücke 1974/1975 und 1985 umfangreich renoviert. Nach der Wiedervereinigung erfolgte zwischen 1992 und 1994 erneut eine umfangreiche Sanierung.
Die Weidendammer Brücke hatte einst reiche Verzierungen, die bei den Umbauarbeiten ab 1914 nicht mehr angebracht wurden. Erst 1972 begann Ost-Berlin mit einer ersten Sanierung des Brückenschmucks, nach der Wiedervereinigung wurden die Verzierungen teilweise nach historischen Vorlagen rekonstruiert.

Leider gibt es auch hier seit Jahren die Unsitte mit den sogenannten „Liebesschlössern“ (diesmal im August 2019 waren aber relativ wenige diesernSchlösser hier, Berlin hat diese wohl mal wieder abgeräumt). Diesem Quatsch mit den Liebesschlössern sollte man unbedingt einen Riegel vorschieben – im Prinzip handelt es sich beim Anbringen dieser Schlösser als Sachbeschädigung.

ANMERKUNG: Die Weidendammer Brücke war einer der Schauplätze von / in Erich Kästners Buch „Pünktchen und Anton“. Das in zerrissener Kleidung gehüllte kleine Mädchen Pünktchen verkaufte Streichhölzer und bettelte auf der einen Seite der Weidendammer Brücke, auf der anderen Straßenseite / Brückenseite war Anton, wo er bettelte und Schnürsenkel verkaufte. Pünktchen stammte aus einer wohlhabenden Familie, wurde jedoch vom Kindermädchen zum Betteln und zum Verkauf von Streichhölzern gezwungen. Anton hingegen musste Schnürsenkel verkaufen und betteln, da er aus ärmlichen Verhältnissen stammte und seine Mutter wegen einer schweren Operation nicht Arbeiten konnte und sie deswegn auch kein Geld verdienen konnte. Die Geschichte spielt in den 1920-er Jahren und damals war hier im Umfeld der Weidendammer Brücker das Amüsierviertel Berlins und so waren zu jener Zeit hier immer viele Menschen unterwegs.

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Reisetipp Weidendammer Brücke - Weidendammer Brücke mit kaiserlichem Reichsadler
Reisetipp Weidendammer Brücke - Blick von der Weidendammer Brücke zur Spree
Reisetipp Weidendammer Brücke - Weidendammer Brücke mit kaiserlichem Reichsadler

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