Hallo zusammen,
wir kommen gerade aus Hurghada zurück wo wir einen wunderschönen 2-wöchigen Urlaub an der Soma Bay in einer supertollen Clubanlage verlebt haben.
Es stimmt tatsächlich, dass man im Hotel wenig bis nichts von den Unruhen mitbekommt. Lediglich über die deutschen Nachrichten erhält man aktuelle Infos oder aber über den ein oder anderen Hotelangestellten, der aus dem Nähkästchen plaudert wenn man denn einen guten Draht zu ihm hat. Fakt ist, dass in unserer Hotelanlage die Gästezahlen um 10 % im Vgl. zum Vorjahr zurückgegangen sind und man dies den Unruhen zuschreibt. Und man wiegt sich auch vor Ort definitiv nicht in Sicherheit, dass alles wie gehabt ruhig bleiben wird. Diese Infos geben die Hotelierst natürlich und verständlicherweise nicht heraus, denn wer will schon unter seinen Gästen bewusst Ängste schüren?!
Uns ist es gelungen, die Aspekte rund um die Unruhen in den vergangenen 2 Wochen recht gut auszublenden, wenngleich uns schon anfangs ein wenig mulmig zumute war und wir auch innerhalb der Familie und im mitreisenden Freundeskreis im Vorfeld kräftig diskutiert haben. Ich habe auch hier viel gelesen, mich aber eines Kommentares enthalten. Denn wie auch in diesem mittlerweile recht langen Strang zu lesen ist, kann niemand zuverlässig sagen, ob die Unruhen nicht auch die Urlaubsregionen am Roten Meer erreichen werden. Heute hat es ja auch in Hurghada einen ersten Zwischenfall gegeben, der einen Toten zur Folge hatte.
Und vielleicht passierte deshalb dann auch das hier: Fakt ist, dass man mittlerweile deutlich stärkere militärische Präsenz wahrnimmt. So war unsere Fahrt heute Morgen zum Flughafen insbesondere am den letzten Kontrollposten vor dem Flughafen so eine Situation, bei der ich ein ausgesprochen komisches Gefühl im Magen bekam und dann doch sehr froh war, als wir sicher im Flieger zurück nach Hause saßen: Wir sahen nämlich eine ganze Truppe schwerstbewaffneter Militärs (anders als die, die man auch sonst sieht) im Laufschritt zu einer Hütte rennen; und schon ein Stückweit davor in regelmäßigen Abständen ebenso schwer bewaffnete Soldaten in Tarnkleidung, die sich hinter Mauern aufgeschichteter Sandsäcke verbargen. Einige Soldaten hatten Bajonette auf ihre Gewehre (Kalaschnikows) aufgesteckt. Mir sagte das erst mal herzlich wenig, ich sah nur die Gewehre im Anschlag - die waren definitiv nicht lässig geschultert. Mein Mann klärte mich dann auf, dass Bajonette eigentlich nicht so präsentiert werden, sondern dass dies ein klares Signal für die Bereitschaft zu möglichen Nahkämpfen darstellt. Im Bus war es total still als wir dieses "Stilleben" passierten, Angst war greifbar. Wie gesagt keine konkrete Gefahrensituation, aber dennoch eindeutige Posen.
Auch wenn wir einen traumhaften Urlaub verbringen durften bin ich doch sehr erleichtert, dass wir nun wieder zu Hause und in Sicherheit sind. Stünde ich noch einmal vor der Entscheidung, würde ich aktuell vermutlich eher nicht fahren.
Viele Grüße
Kirsten