@privacy sagte:
Seit einiger Zeit ist es den Anbietern eben nicht mehr untersagt, Gebühren für die Kreditkartenzahlungen seitens der Kunden zu verlangen. (...)
Zudem ist der Firmensitz der einzelnen Anbieter da noch zu beachten.
Da hast du prinzipiell recht, aber leider gilt dies nur für neue Verträge. Und dann sind die Bestimmungen von Land zu Land und auch von Kartengesellschaft zu Kartengesellschaft natürlich verschieden.
Grundsätzlich finde ich es (auch wenn uns der Disagio selbst 'ne Stange Geld kostet) dennoch nicht gerechtfertigt, dem Kunden dies in Rechnung zu stellen. Schon gar nicht, wenn alle Zahlungsarten extra Gebühren kosten.
Man stelle sich einmal vor, man geht zum Bäcker, kauft ein Brötchen für 0,20 EUR, und muss dann 0,10 EUR Barzahlungsgebühr, zzgl. 7% MwSt. und noch zzgl. 0,10 EUR Servicegebühr bezahlen. Da würde wohl keiner mitmachen.
Umgekehrt habe ich aber auch leider häufig feststellen müssen, dass die Kunden auf die angeblich billigen Preise hereinfallen. Wenn wir beispielsweise eine Reise für - sagen wir einmal - 1.000,00 EUR anbieten (Endpreis inkl. aller Gebühren) und ein Mitbewerber wirbt mit 899,00 EUR (zzgl. Abfahrtsortzuschlag 50 EUR, zzgl. Funpaket 30 EUR, zzgl. Einschreibegebühr 25 EUR, zzgl. Kartenzahlungsgebühr, zzgl. noch x Gebühren), gibt es leider reihenweise Kunden, die den vermeintlichen Preisvorteil von rund 100 EUR in grossen Lettern sehen, buchen, und erst dann feststellen, dass sie im Endeffekt sogar mehr bezahlen.
Bei den Flügen ist es leider das selbe.
Angebot 1: große Linienfluggesellschaft "X", Flug hin/rück inkl. aller Steuern und Gebühren: 99,00 EUR
Angebot 2: Billiglinie "Y", Flug nur 29,99 EUR (he, he, aber PRO Strecke, zzgl. Steuern & Gebühren, Kreditkartengebühren, Check-in-Gebühren, Gepäckgebühren, zusätzliche Transferkostem, weil irgendein Flughafen mitten in der Pampa angeflogen wird usw. usw.) ... Endpreis dann rund 180,00 EUR.
Aber ich buche ja für nur 29,99 EUR, denn da kann ich ja sparen
Deshalb wird's diese Gebühren wohl so lange geben, wie es sich die Kunden gefallen lassen bzw. so lange die Kunden das Angebot nicht genau lesen. In dieser Hinsicht scheint zur Zeit der Kunde leider diese Preisspielchen zumindest unbewusst sogar zu wollen.
@hema: Was in den AGB/Verträgen steht, ist allerdings spätestens in dem Moment egal, sobald die AGB nicht (mehr) mit geltendem Recht konform gehen.
Das Hauptproblem zur Zeit dürfte allerdings sein, dass es unterschiedliche Ansichten dazu gibt, was "der wirklich erhobene Reisepreis" eigentlich ist und was er genau umfasst.