@seventh_son sagte:
... sowie eines AeroPeru-Fluges vor Lima. Obwohl das System eigentlich dreifach ausgelegt ist (Pilot, Copilot und Notfallinstrument haben eigene Sensoren) führten die fehlerhaften Angaben bei den beiden Flügen zu solcher Verwirrung im Cockpit, dass die Piloten die falschen Schlüsse zogen und falsch handelten.
Nachzulesen ist das bei Wikipedia:
Das ist so nicht ganz richtig.
Es stimmt, dass das System dreifach ausgelegt ist. Dieses dreifache System wird vom Autopiloten ausgewertet. Stellt der Autopilot fest, dass eines dieser drei Systeme stark von den beiden anderen System abweicht, wird das System mit der starken Abweichung abgeschaltet. Zeigt sich nach Abschaltung eines der Systeme, dass zwischen den beiden verbleibenden Systemen keine Übereinstimmung mehr besteht, kann der Autopilot nicht entscheiden, welches der beiden verbliebenden Systeme richtig anzeigt und schaltet sich selbst ab. Wird der Autopilot abgeschaltet, wird dies durch ein akustisches Signal mitgeteilt und die Piloten übernehmen dann die Steuerung des Flugzeugs.
Die Berechnung der Geschwindigkeit erfolgt in Abhängigkeit von mehreren Faktoren, u.a. auch vom Außen-Luftdruck. Die Veränderung des Außen-Luftdrucks wird gemessen durch Sensoren, die an den Tragflächen angebracht sind. Wenn vor dem Start zwar von den Piloten der korrekte Lufdruck im System eingegeben worden ist, aber z.B. durch ein Defekt an den Luftdrucksensoren nach dem Abheben falsche oder keine neuen Luftdruckmessungen erfolgen, hat dies u.a. Einfluß auf die Anzeige der Geschwindigkeit. So kann es sein, dass eine höhere Geschwindigkeit angezeigt wird, als tatsächlich geflogen wird.
Bei Tageslicht stellt dies allein die Piloten noch nicht vor ein unlösbares Problem, da das Gehirn des Menschen in der Lage ist, durch intelligente Schlußfolgerungen (Blick nach draußen, Blick auf den Horizont etc.) richtige Entscheidungen zu treffen. Damit ist der Mensch einem Computer klar überlegen. Dies ist der Grund, warum der Autopilot sich selbst abschaltet und dem Menschen die Entscheidung überläßt, ob die Geschwindigkeit erhöht oder reduziert werden oder eine Korrektur der Flughöhe erfolgen muss.
Der Flugzeughersteller hat insofern die Programmierung der Flugzeug-Computer geändert, weil es früher (als der Computer noch die Entscheidung getroffen hat) zu gefährlichen Situationen gekommen war.
Fallen die System, wie oben geschildert aus, können die Piloten bei Tageslicht sehen, ob evtl. die Flugzeugnase zu hoch ist (Steigflug). Sind die Systeme nicht in der Lage, korrekte Werte anzuzeigen, kann es sein, dass beim Steigflug mit zunehmender Höhe eine höhere Geschwindigkeit angezeigt wird und beim Sinkflug die Instrumente genau umgekehrte Werte anzeigen.
Bei einem Nachtflug fehlen den Piloten im Falle eines solchen Systemsausfalls die visuellen Bezugspunkte, um festzustellen, ob sie steigen, sinken, zu langsam oder zu schnell fliegen.
Man kann den Piloten in einem solchen Fall kein falsches Handeln durch falsche Rückschlüsse unterstellen.
Hinsichtlich des Unfalls der Aero Peru ist durch offiziellen Bericht der zuständigen Bundesbehörde festgestellt worden, dass die Systeme "verrückt" gespielt haben, weil ein nicht entferntes Klebeband auf allen drei Static Ports die Ursache für den Unfall war. Durch diese Klebebänder waren die Systeme nicht mehr in der Lage, Höhe und Geschwindigkeit korrekt anzuzeigen.
Mein Posting ist kein Beitrag zu irgendwelchen Spekulationen über die Unfallursache der AF-Maschine ist, sondern hat lediglich allgemeinen Charakter. An irgendwelchen Spekulationen zur Unfallursache der AF-Maschine möchte ich mich ausdrücklich nicht beteiligen.
Gruß, Hardy