Hallo Zusammen,
Eigentlich halte ich nichts davon mich nur wegen der Reaktion auf einen Beitrag in einem Forum anzumelden (auch wenn ich ab und an hier mitlese), aber jetzt geht mir gerade einfach die Hutschnur hoch!
Ich bin heute (bzw mittlerweile gestern) ebenfalls nach 14 Tagen Urlaub mit der AzurAir aus Varadero zurückgekommen, war ebenfalls ein einem Flugzeug das einen sehr ernsten Luftnotfall hatte, saß aber zumindest beim Rückflug anscheinend definitiv nicht in dem selben Flieger wie "simbalu1".
Hier aber erst einmal zur beinnahe Bauchlandung von gestern morgen den 17.03.18.
Zum allgemein Rest schreibe ich gleich noch einen Extrabeitrag wenn ich dann schon einmal dabei bin...
Also zuerst einmal:
Ja, nach einem ruhigen, vom Flugverlauf (nicht aber den Sitzplätzen!) relativ angenehmen Flug hatten die Maschine D-AZUC tatsächlich einen sehr ernsten Notfall der sich erst ganz knapp vor dem finalen Aufsetzen als Notlandung erledigt hat. Vom Gefühl her als halbwegs mit Technik vertrautem Passagier eher Sekunden als Minuten bevor der Capitän die finale Entscheidung zur Bauchlandung hätte treffen müssen.
(Wobei das durch den begrenzten Einblick aus der Kabine heraus dann vielleicht doch ne Minute hätte Zeit gehabt, viel länger aber definitiv nicht)
@simbalu1 sagte:
Wir sind eben einer absoluten Katastrophe entkommen.
Mit Azur Airlines sind wir in varadero gestartet. Um 06:00 Uhr heute sollten wir in Düsseldorf landen. Einige Meter über dem Boden zieht der Flieger plötzlich wieder hoch. Wir waren ewig ohne Infos in der Luft. Plötzlich die Ansage des Piloten. Wir haben einen technischen Defekt wir sollen uns auf eine Notlandung vorbereiten und den Anweisungen der Crew folgen. Krankenwagen und Feuerwehrleuten würden bereit stehen.
Hier der Ablauf wie ich diesen erlebt habe:
Der (erste) Landeanflug verlief auf den letzten paar tausend Fuß etwas ruppig, wohl rein Wetterbedingt, aber noch im absolut normalen Bereich, definitv nicht aussergewöhnlich. Was mir auf den letzten Metern halt aufgefallen ist das der Pilot (gefühlt!) ziemlich mit der Hydraulik zu gange war. Habe das zu dem Zeitpunkt auf das Wetter/Landeklappen geschoben. Ob es das war oder schon mehrmalige Versuche mit dem Fahrwerk weiß ich aber nicht wirklich.
Als wir dann nur noch etwas mehr als 100m über dem Boden waren wurde der Sinkflug abgebrochen und einige Augenblicke später die Geschwindigkeit merklich erhöht. Erstmal "normales" Durchstarten halt. Zu dem Zeitpunkt habe ich, wie vermutlich auch ettliche andere, das ebenfalls noch auf die Windverhältnisse geschoben. Nicht völlig aussergewöhnlich, aber mulmig wird es einem dann schon etwas.
"Fieserweise" ist die Maschine kurz nach Beginn des Steigfluges auch noch einmal einige (wenige) Meter durchgesackt.
Nicht schlimm, aber sehr deutlich zu spüren. In der Situation nach dem Durchstarten hat es dann ausgereicht um reichlich "Schreckensbekundungen" ertönen zu lassen.
Der Zeitpunkt wo auch die Vielflieger, die schon den einen oder anderen Durchstart mitgemacht haben, erkannt haben das etwas ganz und gar nicht stimmt war wo zu bemerken war das die Maschine gefühlt deutlich höher stieg und auch weiter auswärts flog als man meinte es von einem früher schon mal mitgemachten zweiten Landeanflug erlebt zu haben.
Als wir dann auf der Zielhöhe angekommen waren (Ende des Steigflugs) erste Durchsage des Piloten das der Landeanflug abgebrochen werden musste da ein Fehler angezeigt wurde und gleich ein zweiter Landeanflug beginnen werde. Das war etwa drei bis vier Minuten nach dem Abbruch des ersten Landeanfluges. War auf jeden Fall noch keine 06.10
(Ich meine mich zu erinnern das er da auch noch gesagt hat das wir etwas warten müssen und die Ankunfstszeit mit etwa 6.30 angekündigt hat was mir mit über 20Min bis dahin dann wirklich reichlich "spanisch" vorgekommen ist)
Einige Minuten später wurden dann alle Flugblegleiter nach vorne gerufen. Das war dann natürlich schon ein sehr deutlicher Hinweis das es wirklich etwas ernstes ist. Wenn man darauf geachtet hat konnte man dann auch die Anspannung bei den Flugbegleitern deutlich sehen als diese zurückgekommen sind. Gerannt ist aber niemand! Weder nach vorne hin noch zurück. Die sind zwar Zügig, aber organisiert nach vorne gelaufen und sehr konzentriert zurückgekommen und haben unmittelbar mit den Vorbereitungen in der Kabine begonnen.
Als dann noch allgemein Passagiere mit einer Ausbildung in einer Einsatzorganisation (Feuerwehr & Co.) ausdrücklich aufgerufen wurden sich zu melden war dann endgültig klar das wir in sehr ernsten Schwierigkeiten stecken.
Denn wenn in so einem Fall offen die Passagiere mit einbezogen werden kann man davon ausgehen das ein Unglück als ganz reelle und nicht mehr nur theoretische Möglichkeit angesehen wird. Zumal der Sicherheitsgewinn auch durch noch so gut für diesen Zwischenfall ausgebildete Einsatzkräfte eher Überschaubar ist. Es ist lediglich die Chance einiges höher das diese Personen nach einer nicht nach Plan gelaufenen Notlandung zumindest die ersten paar kritischen Sekunden bis zum Eintreffen der wartenden Hilfskräfte noch nicht den Kopf verlieren und bei der Evakuierung des Fliegers aktiv als beschleunigender Faktor mitwirken können. Je nach Bedarf beruhigend, ordnend, unterstützend oder bergend. Dem Gegenüber steht halt die weitere Beunruhigung der Passagiere vor der Notlandung. Ist schon was anderes als wenn wie im Film nach "EINEM" Arzt verlangt wird.
Dazu dann die zweite Durchsage des Piloten das wir definitv ein Notlandung machen werden, am Boden gerade die Vorbereitungen laufen, was die Wartezeit erklärte, und den Anweisungen des Kabinenpersonals unbedingt Folge zu leisten ist. Zum Abschluss der Maßnahmen in der Kabine dann die nochmalige Sicherheitsunterweisung durch das Personal welches vermutlich noch nie so eine hohe Aufmerksamkeit dabei bekommen hat.
Sowohl während des Steigfluges wie auch beim zweiten Landeanflug war durchgehend die Hydraulik zu hören. Ob auch wärend des Kreisens kann ich jedoch nicht mehr sicher sagen, meine aber schon. Da wir gefühlt relativ langsam geflogen sind könnte die Geschwindigkeit unter der VLE (Maximalgeschwindigkeit für das Ausfahren des Fahrwerks) gelegen haben. Was aber nun Klappen und was Fahrwerk war kann ich ebenfalls nicht sagen. Würde mich aber wundern wenn die Piloten nicht wirklich jede Chance das Klemmen des einen Fahrwerks durch wiederholtes ein und ausfahren doch noch zu beheben genutzt hätten.
Dann, schon einige Zeit nach Beginn des endgültigen Landeanflugs, gab es in der Mitte des Flugzeugs plötzlich einen deutlich Spür- und vernehmbaren "Ruck" / "Knall" und nahezu sofort die deutlich erleichtert klingende Durchsage des Piloten das wir doch normal Landen können da sich das Problem glücklicherweise doch noch von selbst behoben hat. Von diesem Zeitpunkt an bis zum normalen Aufsetzen waren es dann noch etwa zwei, vielleicht auch drei, Minuten.
Dem Personal im Flugzeug, sowohl in der Kabine wie auch im Cockpit, kann ich aus meiner Wahrnehmung nicht das geringste negative vorwerfen. Mit etwas Gespür hat man allen angemerkt das die ebenfalls sehr angespannt waren. Oder um es deutlicher zu sagen: Einigen davon konnte man schon beim genauen Beobachten ansehen das die ebenfalls Angst hatten. Das sind schließlich auch nur Menschen die sich in der Situation auch nur noch Wünschen das sie selbst und alle anderen heute doch noch gesund nach Hause zu kommen.
Ich selbst wurde ja für die Landung an einen Notausgang umgesetzt und saß da beim endgültien Landeanflug dann einer der Flugbegleiterinnen so gegenüber das man leise etwas offener reden konnte ohne andere unnötig zu beunruhigen.
Wenn man dann erfährt das die in mehreren Jahren beruflicher Tätigkeit so eine Notlandung (bzw. die Vorbereitung) noch nie im Ernstfall mitgemacht haben und dazu auch über das tatsächliche Problem ebenfalls nicht viel mehr wissen als die technisch versierteren bzw. Flugerfahrenen Passagiere schon selbst mitbekommen haben, dann muss man da schon Respekt zollen das die es dennoch schaffen ihre Arbeit bei dem Flug sorgfältig durchzuführen.
Und obwohl die zumindest teilweise innerlich genauso beunruhigt waren wie die Passagiere haben die es versucht und auch weitgehend geschafft Ihre eigenen Sorgen so gut wie möglich zu verbergen und ruhig zu wirken.
Als Passagier kann ich reden oder schweigen, meine Sorgen laut äussern, mir einen kurzen hinter die Binde kippen, in sarkastische Blödellei ausbrechen oder still und stumm Angsstarr auf dem Sitz sitzen. Je nachdem was mir in dieser Situation am besten hilft.
Aber das Personal kann dies nicht sondern muss seine Aufgaben zu 100%, eher in diesem Fall zu 110% erfüllen.
Und das alles auch noch in dem Bewustsein, das wenn sie mit heiler Haut davon kommen in ein paar Tagen wieder in den Flieger müssen egal wie sie es tatsächlich wegstecken und nicht wie die Passagiere einfach mal etwas pausieren können wenn es nervlich eine längere Flugpause braucht. Ein paar Tage frei mögen zwar möglich sein, aber wenn es Wochen werden dürfte es mit dem Job, und damit vielleicht mit der ganzen wirtschaftliche Existenz, alles andere als gut aussehen.
An solche Dinge sollte man auch mal denken wenn man kritisiert das man kein persöhnliches Händchenhalten bekommen hat.
Aber deren Arbeit ist in dem Moment einfach nicht die Passagiere zu "bespassen" sondern dafür zu sorgen das wirklich jeder noch so kleine Faktor der die Chance auf einen guten Ausgang für möglichst viele der Insassen erhöht auch genutzt wird. Die Beruhigung der Insassen ist sicherlich wichtig, aber andere Dinge sind einfach wichtiger.
Und lieber ein Flugzeug wo alle Insassen eine Viertelstunde verängstiegt waren, aber ansonsten unverletzt oder nur mit leichten Blessuren aussteigen können als ein Flugzeug wo die Passagiere zwar bis zum Bodenkontakt tiefenentspannt sind, aber dafür einige oder viele mit der Gesundheit oder gar dem Leben bezahlen müssen. Ich hätte mir auch gerne früher mehr Informationen gewünscht, aber zum einen hätten diese Informationen viele eher noch mehr verängstigt anstatt beruhigt und zum anderen sind andere Dinge nun einmal wichtiger.
Bei einem solcher Zwischenfall mit dem definitiven Potenzial für eine Katastrophe müssen die Piloten nicht nur jede Möglichkeit versuchen doch noch eine "normale" Landung zu erreichen, sondern gleichzeitig durchgehend die Lage analysieren, die Alternativmöglichkeiten evaluieren, die Aufgaben für die Kabinencrew deligieren und die Verbindung mit Tower und Flugsicherung aufrechterhalten damit die Notlandung sowie die Vorbereitung der Rettungsmaßnahmen für den Worst Case so koordiniert wie möglich ablaufen kann.
Also werden die Passagiere (und die Kabinencrew!) nur gerade soweit und auch nur so frühzeitig informiert wie es der Erhöhung der Sicherheit dienlich ist. Alles andere ist verschwendete Zeit die für wichtigere Dinge fehlt.
Zudem ist es bei sehr negativen Informationen die an jemanden gehen den man nicht Einschätzen kann doch besser diese so spät wie ohne Risikoerhöhung möglich herauszugeben.
Bei einem "Sachkundigen" oder zumindest optimistisch eingestellten Menschen mag eine frühe Information gut gehen, aber wenn da jemand ist der derart in Panik gerät das er seinen Tod nicht nur als eine (in diesem Fall unwahrscheinliche) Option von vielen sieht sondern quasi fest einplant, dann erhöht jede Minute die man die Information früher herausgibt die Wahrscheinlichkeit das dieser entweder durchdreht und sich oder ander unnötig gefährdet oder aber das er selbst bei einem guten Ausgang mehr als wenige Stunden/Tage daran zu knabbern hat und vielleicht ohne proffessionelle Hilfe gar nicht mehr davon loskommt.
Und wenn ich lese wie meine Vorschreiberin da "ihre" Todesangst beschreibt, dann Frage ich mich ernsthaft ob die diese wirklich lieber die vollen 30 Minuten statt die letzten 10 Minuten durchgestanden hätte.
Die erleichternde Entwarnung hingegen kam ja praktisch nur Augenblicke nach dem sich Lage entspannt hatte.
Also sofort als klar war das Entwarnung gegeben werden konnte. Da war überhaupt nichts verzögert. Niemand musste länger als irgendwie vermeidbar Todesangst ausstehen.
Am Flughafen selbst war dann natürlich schon alles vertreten was an Rettungsmitteln in der Kürze der Zeit irgendwie dahinzubekommen war.
Insbesondere auch an Rettungswagen. Zum einen um beim Worst Case möglichst viele Leben zu Retten, zum anderen da wenn es tatsächlich zu einer Notlandung ohne Fahrwerk gekommen wäre diese selbst beim (sehr viel wahrscheinlicheren) guten Verlauf möglicherweise ruppig und beängstigend gewesen wäre das sicher ein paar Passagiere Ärtzliche Versorgung bedurft hätte.
Zwar keine schweren Körperlichen Verletzungen, aber neben leichteren Blessuren (Prellungen, blauen Flecken, angestossene Köpfe, umgeknicke Knöchel auf der Notrutsche) wohl Panikattacken, Kreislaufprobleme und vielleicht gar durch die durch Angst massiv erhöhten Blutdruckwerte und Herzfrequenz ausgelöste schlimmere Probleme.
Ich habe für so einiges Verständnis, aber wie man den massiven Zusammenzug von Rettungsmitteln, die einzig dem Zweck dienen einem selbst bei Bedarf so schnell wie möglich zur Hilfe zur kommen, bemängeln kann will mir nicht in den Sinn. Zumal dieser Punkt sowieso der absolute Normalfall ist wenn ein Passagierflugzeug mit schweren Problemen landet. Lieber 100x zuviel als ein einziges mal zu wenig. Lieber 100 Wagen zuviel als nur einer zu wenig!
Davon abgesehen waren diese Fahrzeuge sowieso erst erkennbar nachdem schon eine Minute früher Entwarnung gegeben wurde.
Über die Fluggesellschaft an sich kann man definitiv sehr geteilter Meinung sein, aber die Crew auf diesem Flug hat Ihren Job ordentlich gemacht. Allerdings konnte man dann nach der erfolgreichen Landung beim Aussteigen schon sehr deutlich sehen das die letzte halbe Stunde für die nervliche Schwerstarbeit gewesen ist. Besonders auch beim (einen der) Piloten. Aber bis zum Öffnen der Türen hat zumindest aus Sicht der Passagiere die CockpitCrew einen ruhigen und unaufgeregten Eindruck gemacht. Weder vor noch nach der Entwarnung und auch nicht beim Rollen oder bei den Durchsagen war irgendein Anzeichen von unnötiger Aufgeregtheit zu bemerken. Obwohl man relativ sicher davon ausgehen darf das es zeitweise durchaus etwas heftiger hinter der Tür zuging.
Bei meinen Mitreisenden war die Situation hingegen leider deutlich durchwachsener:
Einige der Passagiere schienen nicht einmal mitbekommen zu haben wie ernst die Lage tatsächlich ist. Aber der Großteil der Passagiere war verständlicherweise irgendwo zwischen sehr besorgt und Angsstarr. Von "Todesstille" oder einem allgemeinen "Wir werden alle Sterben" Gefühl war aber nichts zu spüren.
Anspannung: Ja!
Besorgnis bei Vielen: Ja!
Panik bei einigen Wenigen: Ebenfalls Ja!
FAST Alle haben sich glücklicherweise vernünftig verhalten. Aber einige Idioten hat man natürlich immer dabei.
Da wird sich dann entschieden nach beginn des Zweiten und endgültigen Landeanfluges noch einmal aufzustehen und in den Gepäckfächern rumzuwühlen. Auf die Idee das man es vielleicht nicht schaffen könnte das Gepäckfach und/oder sich ausreichend vor dem Aufsetzen zu sichern und man dadurch nicht nur sich sondern vor allem auch die Mitreisenden selbst bei einer nicht optimalen aber im Grunde immer noch glücklich verlaufenden harten Notlandung in absolute Lebensgefahr bringt weil sein Gepäck oder man selbst wie ein Geschoss durch die Gegend fliegt kommt man natürlich nicht.
Und die Anweisungen des Personals sind ja nur nette Empfehlungen. Und das die schon gesicherten Flugbegleiter sich vielleicht Sekunden vor dem Aufsetzen ebenfalls noch einmal "entsichern" müssen um den Verschluss der Klappe doch noch irgendwie zu sichern... Who Cares?
Dagegen sind die Leute die nicht nur innerlich absolute Panik schieben sondern auch noch unbedingt die Umsitzenden anstecken müssen direkt harmlos. (Zumal das oft ja wirklich eine der Folgen der echten eigenen Panik ist durch die nervliche Belastung resultiert.
Ist nicht gerade Hilfreich, aber es wird ja auch kein anderer dadurch gefährdet. Vorwerfen kann man denen das nicht.)
Aber wenn ich dann von solch einen Verhalten höre wie, laut ihren eigenen Worten, von meiner Vorschreiberin:
simbalu1 sagte:
Per whatsapp und SMS wurde verzweifelt versucht abschiedsnachrichten zu verschicken.
dann könnte ich auch jetzt noch platzen! Ehrlich!
Ich habe (zu deren Glück) in meinem Umfeld niemanden gesehen der mit seinem Mobiltelefon im Sendemodus aktiv war.
Kann auch nicht glauben das es eine nennenswerte Zahl war.
Hätte ich das jedoch bei jemanden bemerkt, ich glaube ich hätte dem (oder in diesem speziellen Fall ausnahmsweise wohl auch der) an Ort und Stelle den Akku aus dem Telefon gerissen und dann dieser Person beides getrennt ins Maul gestopft! Bei Kindern halt bei den Eltern...
Und das obwohl ich Gewalt ausser in Notwehrsituationen normalerweise nicht akzeptiere und auch völlig egal ob Akku wechselbar oder nicht!
Die Wahrscheinlichkeit das ein sendendes Mobiltelefon in einem Flugzeug eine Gefährdung verursacht ist mittlerweile extremst gering.
Aber sie ist nicht Null. Zwar wird ein normales Mobiltelefon in einem Flugzeug niemals irgendwelche Dinge wie ungewollte Bewegungen der Steuerelemente oder ähnliches auslösen. Das ist selbst bei 100% Fly by Wire Flugzeugen und defekten Handys durch mehrfache Plausibilitätsprüfung der Steuersignale ausgeschlossen. Aber die Navigationssysteme und auch das Funkgerät könnten in ganz bestimmten Situationen im Mittleidenschaft gezogen werden.
Und die Landung ist nicht nur allgemein immer der gefährlichste Teil eines Fluges, sondern gerade die Landung ist die Flugphase wo die 100% korrekte Funktion der Navigations- und Kommunikationssysteme am allerwichtigsten ist. (ILS & Co.)
Das ist schon bei einem normalen Landeanflug so und macht die Handybenutzung (Telephonie, SMS, Internet) in dieser Phase absolut verantwortungslos. Nicht ohne Grund müssen größere Geräte selbst ganz ohne Sendemöglichkeit abgestellt werden,
obwohl die nur 1 / 1 000 000 der Sendeenergie eines Mobiltelefons an Elektromagnetischer Strahlung abgeben.
Aber bei einer Notlandung wie dieser, wo das Flugzeug ohnehin schon in einer absolut kritischen Situation ist, und dann noch viel mehr bei einer möglichen Bauchlandung wo wirklich schon leichteste Abweichungen beim Anflug darüber entscheiden ob man es danach vielleicht nur mit einer handvoll Panikattacken und Kreislaufproblemen zu tun bekommt und alle die folgende Nacht, spätestens aber die übernächste Nacht gesund wieder im eigenen Bett schlafen können oder aber mit einem Szenario wo man mit Schwerstverletzen oder gar Toten rechnen muss, da fehlen mir echt die Worte.
Da sitzen deutlich über 200 Menschen in der Maschine, alle die auch nur irgendetwas tun können tun ihr Möglichstes um jeden noch so winzigsten Faktor zum Guten zu wenden damit im besten Fall niemand auch nur eine Nacht im Krankenhaus verbringen muss und spätestens am Abend alle wieder gesund daheim sind. Und dann kommen solche hirnamputierten Ars******er daher und fröhnen in ihrem rücksichtslosen Egoismus dem Mitteilungsbedürfnis. Die anderen >200 Kinder, Frauen, Männer in der Maschine? Egal!
Echt, das kann ich einfach nicht "höflicher" ausdrücken!
Wenn es nach mir ginge sollte jedem der bei so etwas erwischt wird ohne wenn und aber lebenslanges Mitflugverbot in Passagierflugzeugen erteilt werden. Entweder weil er vorsätzlich derart Rücksichtslos ist das er andere gefährdet, oder aber weil er in kritischen Situationen derart unzurechnungsfähig ist das er eine Gefahr für die Allgemeinheit ist.
Aber genug vom Frust rauslassen über einige wenige andere Passagiere:
Soweit ich es selbst mitbekommen habe hat sich die absolute Mehrzahl meiner Mitreisenden glücklicherweise absolut vorbildlich verhalten. Hat den Anweisungen ruhig Folge geleistet. Nicht nur den Angehörigen / Freunden geholfen wenn nötig sondern auch selbstverständlich den Nachbarn in der Umgebung. Und vor allem viele die auch etwas ruhiger waren und sich bemüht haben andere verängstigte Mitreisende so gut es gerade ging zu beruhigen und Ihnen etwas die Angst zu nehmen. Vermutlich obwohl es bei ihnen selbst drinnen auch nicht sehr viel besser aussah.
Denn auch wenn man definitiv weiß das Bauchlandungen ohne Fahrwerk beinnahe Regelmäßig vorkommen und es sehr viel häufiger absolut glimpflich ausgeht als das jemand ernsthaft zu Schaden kommt und wahrscheinlichkeit eines katastrophalen Verlaufs bei einem Flughafen mit ausreichend Fläche und sehr gut ausgerüsteter Feuerwehr in Bereitschaft neben der Piste absolut gering ist, wenn man in der Maschine mit Familie und Freunden drin sitzt kommt einem auch eine Wahrscheinlichkeit von 1:1000 viel zu hoch vor um das ganz gelassen zu nehmen.
Natürlich hat man auch vielen nach der Landung den Schock noch angesehen. Bei anderen ist er sogar da erst so richtig hochgekommen.
War bei mir auch nicht so viel anders, im Flieger und beim Aussteigen noch völlig ruhig (wenn bis zur Entwarnung natürlich auch besorgt), erst bei der hinteren Passkontrolle hat es mich dann doch etwas eingeholt, plötzlich zitternde Hände und dann hat es bei mir die 5 Minuten gedauert bis ich wieder hätte Kaffee ohne Kleckern hätte trinken können. Damit war es aber auch erledigt.
Ach ja:
Es war wie geschrieben das Fahrwerk! Und leider nicht wie Anfangs von mir und anderen Vermutet nur ein Sensorproblem sondern es hat tatsächlich etwas geklemmt. Was genau war natürlich natürlich noch nicht bekannt, aber ich werde mir die BFU Bulletins für nächsten Monat sehr genau anschauen. Hat es aber bei der 767-300er Reihe schon vorher gegeben. Bis hin zur (vorbildlichen) Bauchlandung ohne einen einzigen ernsthaft Verletzten in 2011 in Warschau.
Video davon hier: https://www.youtube.com/watch?v=UC8ySY_GlUk
Es war definitiv eine verdammt gefährliche Situation und ein wenig mulmig wird einem beim Zurückdenken schon, aber wie schon mehrfach geschrieben ist das weit weg vom sicheren "Es ist alles aus" und "Flammenhölle" gewesen. Das Risiko dafür war zwar um ettliche Zehnerpotenzen größer als bei einer normalen Landung. Und daher ist Angst in dieser Situation etwas absolut normales.
Aber die Wahrscheinlichkeit eines guten Ausgangs ist noch einmal deutlich höher. Und mit jedem Insassen, egal ob Crew oder Passagier, der genau das macht was von ihm erwartet wird, wird die Chance auf einen glimpflichen Ausgang größer.
Und glücklicherweise war das alles dem Personal und den meisten der Passagieren in der Maschine absolut bewusst.
Aber jeder der meint sein eigenes Ding durchzuziehen verschlechtert nicht nur seine Chancen sondern auch die aller Mitreisenden.
( In der Hoffnung das es sich der ein oder andere Mitlesende für die Zukunft merkt )
So genug zu dem gestrigen Zwischenfall,
Wenn ich schon dabei bin gleich noch ein Beitrag mit allgemeinen Dingen zur AzurAir...
Gruß
HamsterHalter