@franksasse
"Fluggesellschaften sind keine caritativen Einrichtungen"
Vollkommen richtig, aber verantwortlich für die Erwartungshaltung, die sich jetzt hier widerspiegelt, sind alleine die Fluggesellschaften.
Denn nur dort werden diese Aktionspreise gemacht. Und die Airlines wissen genau, was sie tun. Nur ca. 10 - 15 % aller verkauften Tickets ( auf das Jahr gesehen ) kommen zu Sonderpreisen in den Markt.
Wenn man sich die aktuellen Flugpreise z.B. nach Fuerteventura
für Oktober 2006 anschaut, dann liegen diese hin- und zurück
zwischen 250 und 450 Euro für den Endverbraucher.
Angesichts dieser - wohl erzielbaren Preise - scheint es den Urlaubsairlines ja nicht schlecht zu gehen. Zumal die höheren Kerosinpreise ja sowieso durchberechnet werden.
Zudem hat ein österreichischer Wirtschaftsverband kürzlich bei NIKI Airlines errechnet, dass alleine die derzeitigen Kerosinzuschläge, die von jedem Passagier eingezogen werden ( hier wohl 23€ pro Flugstrecke), reichen, um das Kerosin für den Flug Wien-Palma für einen modernen Jet zu bezahlen. Da würde vom Grund-Flugpreis also nicht 1€ benötigt. Soviel zu den derzeitigen Aufschlägen.
Da hält sich mein Mitleid mit den "armen Airlines" sehr in Grenzen.
Momentan scheint es ja eher so zu sein, dass diese Günstigpreise
für Strecken und Termine herausgegeben werden, die vom Aufkommen schwächer gebucht sind. Und da macht es Sinn,
die Maschine mehr oder weniger voll auf die Reise zu schicken.
Auch mit einigen Passagieren, die unterdurchschnittlich zahlen.
Für die Zukunft wird der Wettbewerb für die ehemaligen Charter- flieger wie Condor, LTU, HapagFly und Air Berlin eher noch zunehmen. Angesichts der großen Anzahl an bestellten Flugzeugen
werden traditionelle Urlaubsgebiete wie die Kanarische Inseln
auch von Günstigfliegern wie Easyjet und Ryanair angesteuert werden. Ziele wie Lanzarote und Teneriffa werden voraussichtlich schon ab diesem Winter bedient. Das bedeutet, dass die oben genannten Preise nicht mehr lange erzielbar sein werden.
Der vielgelobte Wettbewerb hinterläßt dann auch da seine Spuren. Und dann geht es nicht mehr nur um Restplätze, da wird es dann
auch Verlierer geben. Es bleibt spannend ...