• maximax
    Dabei seit: 1118188800000
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    geschrieben 1235384881000

    Die schon länger dabei sind, werden sich daran erinnern, daß es über dieses Thema vor ein paar Jahrenan bereits einmal eine außerordentlich turbulente Diskussion gab. Damals fühlten sich einige Flugbegleiter bzw. Mitarbeiter des Bodenpersonals auf den Schlips getreten, als ich behauptret hatte, daß es bei der Vergabe der Notausgangssitze nicht mit rechten Dingen zugeht. Meine Erfahrungen, über die ich damals berichtete, gingen dahin, daß die Sitze offenbar frei nach Schnauze vergeben werden. Wer sich als erster meldet, kriegt sie halt. Da wird offenbar nicht nach den geistigen und/oder körperlichen Fähigkeiten nachgefragt. Wie anders ist es möglich, daß es uns noch nie gelungen war, einen solchen Sitz zu bekommen? Es gab jedes Mal die abenteuerlichsten Begründungen, warum es nicht geht: Die Sitze sind bereits alle vorreserviert worden...Die Sitze sind für gehbehinderte Menschen reserviert...Die Sitze sind für gebrechliche ältere Menschen reserviert....Die Sitze müssen aus Sicherheitsgründen bei diesem Flug frei bleiben...Die Sitze sind für Familien mit kleinen Kindern reserviert... usw. usw. Wenn wir dann in die Maschine kamen, fläzten sich mit schöner Regelmäßigkeit junge Leute (ohne Kinder) auf den Sitzen und streckten genüßlich ihre langen Gräten von sich.

    Irgendwann haben wir es dann aufgegeben.

    Nach welchen Vorschriften die Sitze vergeben werden sollten, ist zwar interessant zu wissen. Nach welchen Kriterien sie de facto vergeben werden, ist aber mindestens genau so interessant. Ich bin bisher noch nicht hinter des Rätsels Lösung gekommen.

    Suaviter in modo, fortiter in re.
  • hertraud
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    geschrieben 1235387027000

    Auf einem Flug bin ich am Notausgang gesessen.

    Der ist mir aber ohne mein Zutun einfach zugeteilt worden.

    Niemand hat mir irgendwelche Instruktionen erteilt oder darauf geachtet,

    ob ich körperlich fit bin oder nicht.

    Der einzige Unterschied zu sonstigen Flügen, war nur,

    daß ich meine Handtasche nicht wie sonst vor mir auf den Boden stellen durfte.

    Die mußte ins Gepäckfach.

    Liebe Grüße

    Waltraud

    Das Leben ist schön :-)
  • Chrily
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    Zielexperte/in für: Wien Hamburg
    geschrieben 1235387220000

    Bei Germanwings kann man die Plätze am Notausgang inzwischen schon beim Online Web CheckIn wählen. es kommt lediglich eine Meldung bei der Platzwahl mit den auf Seite 1 genannten Hinweisen und wenn man diese akzeptiert, dann hat man den Platz. Ohne Zusatzkosten und auch ohne wirkliche Kontrolle am Flughafen/an Board.

    Weltenbummler
  • jaykayham
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    geschrieben 1235387646000

    Tja leider verkaufen viele Airlines ihre Plätze am Notausgang gegen Kohle...

    Letztens saß auch eine 80+ Dame am Notausgang, dass Reisebüro hatte ihr den Sitzplatz verkauft. :shock1:

    Daher ist es nicht spaßig mit mir zu fliegen! :p

    Ich gehe auch zur Besatzung hin und mache sie darauf aufmerksam, dass da ein absolut unfähiger Passagier am Notausgang sitzt. Und sollte nichts passieren, gibt es eine Anzeige beim Luftfahrtbundesamt.

    Gerade bei den meisten Mittelstreckenflugzeugen (a la B737, A320, B757 etc.) sitzen keine ausgebildeten Flugbegleiter am Notausgang, sondern "normale" Passagiere. Und ich bezweifel stark, ob jemand mit 80+ und Stock den Notausgang (wiegt immerhin 25KG +!!!) im Sitzen mit einer Hand bedienen kann... :laughing:

    LEBEN IST, WAS EINEM BEGEGNET, WÄHREND MAN AUF SEINE TRÄUME WARTET!
  • Mausebaer120
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    geschrieben 1235388074000

    @ADEgi sagte:

    Vermutlich gelten diese Vorschriften nur für den direkten Platz am Notausgang und zumindest nicht mehr für den Gangplatz.

    ... dem ist aber wohl leider auch nicht so :?

    Ich schrieb ja schon im Eingangsposting. das dies nicht mein einziges Erlebnis am Notausgang war.

    Bei meinem letzten Rückflug im Oktober hatte ich einen XL-Sitz am Gang.

    Die Plätze in der Mitte und am Fenster waren von einem ca. 75 – 80 jährigen Ehepaar belegt.

    Schon als ich mich zu ihnen setzte bemerkte ich, daß die beiden einen sehr gebrechlichen Eindruck machten.

    Dieser Eindruck verstärkte sich während des Fluges immer mehr.

    Selbst das Essen war ein Problem, denn sie konnten den Deckel vom Essen nur unter Anstrengungen alleine öffnen und entfernten ihn deswegen auch nicht komplett.

    Die Ehefrau saß direkt an der Notausgangstüre und hatte aber in dem einen Arm wohl eine Lähmung, denn der rechte Arm war steif.

    Als ich das alles realisiert hatte, schaute ich mich erstmal im Flugzeug um, wie denn die anderen Notausgänge besetzt sind. Zum Glück waren dort wirklich nur Passagiere, die im Notfall den Notausgang hätten öffnen können.

    Wäre es wirklich zum Ernstfall gekommen, hätte das Ehepaar neben mir niemals die Türe aufbekommen.

    Ich persönlich fand das ganze schon erschreckend und hab auch die entsprechende Fluggesellschaft darüber informiert.

    Ich bekam nach einigen Wochen eine kurze Antwort, daß sie sich dafür bedanken und ihr Personal nochmals darauf hinweisen werden - bin mal auf meinen nächsten Flug gespannt !

    Und eine Einweisung für den Notfall hab ich bis heute noch nicht einmal bekommen und ich saß bei sämtlichen Flügen in den letzten Jahren am Notausgang.

    Von allen Geschenken, die uns das Schicksal gewährt, gibt es kein größeres Gut als die Freundschaft - keinen größeren Reichtum, keine größere Freude. ( Epikur von Samos )
  • ADEgi
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    geschrieben 1235388867000

    Hallo,

    also ich hatte zuletzt bei der Sky Airlines einen Notausgangsplatz. Wir waren sehr früh dran, trotzdem nicht die ersten und haben einfach mal freunlich gefragt. Klappte problemlos. Auf dem Rückweg leider nicht, weil wir da wirklich die letzten waren die Einchecken konnten.

    Gruß

    Berthold

    p.s. Einweisungen habe ich auch noch nie bekommen, allerdings hat sich einmal bei der Belair (einem meiner ersten Flüge) die Stewardess in die Notausgangsreihe am Gang gesetzt und der Sitznachbar durfte dann auf einem Notsitz für die FB's Platz nehemen. Das Ganze natürlich nur für Start und Landung. Flugzeugtyp: MD-82

  • maximax
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    geschrieben 1235389259000

    Gibt es denn unter den Usern keine Angestellten von Fluglinien, die zu dem Thema etwas sagen können?

    Suaviter in modo, fortiter in re.
  • Karo1977
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    geschrieben 1235426323000

    Seit 2002 sind wir jedes Jahr mit LTU in Urlaub geflogen und auf den meisten Flügen saßen wir am Notausgang! In den ersten Jahren haben wir die immer beim Check-in bekommen, da mein Mann über 1,90m groß ist! In den letzten Jahren buchen wir die immer per Telefon und seitdem hat uns keiner gefragt ob wir englisch sprechen oder wie wir körperlich beschaffen sind! Und auch nur letztes Jahr kam eine E-mail von LTU bzw Air Berlin mit den Bestimmungen für XL-Seats, auf die wir aber nicht antworten mußten! Auch im Flieger hat uns nie eine FB angesprochen und erklärt, was im Notfall zu tun ist!

    Wenn ich es hier nicht gelesen hätte, wüßte ich also gar nicht, daß das eigentlich deren Pflicht ist! ;)

    Hab auch schon gesehen, daß eine ca 80jährige Frau alleine am Notausgang saß!!!

    :?

    HAVE A NICE DAY!!!
  • Sunrise_Sunset
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    geschrieben 1235431058000

    Also, mal so viel. 1. Den Notausgängen widmet jeder Flugbegleiter vor Start und Landung besondere Aufmerksamkeit. Es geht u.a. um den oben beschriebenen Personenkreis und das (Nichtvorhandensein von) Gepäck etc. 2. Allein, dass jemand 80 Jahre alt ist rechtfertigt nicht, ihn/sie dort wegzusetzen. Und auch das Sprachargument zählt nur sehr bedingt, denn eine unmittelbare Gefahr erkenne ich auch, wenn weder Deutsch noch Englisch spreche. Der Öffnungsvorgang der Türen ist ja anhand von Bildern relativ deutlich erklärt. 3. Auch ein kräftiger, muskelbepackter Sport-, Englisch- und Deutschlehrer in der Blüte seines Lebens (Achtung! überspitzt!) könnte in einer Ausnahmesituation (um die geht es ja in Euren Betrachtungen) falsch oder gar nicht reagieren, man weiß es nicht. Und 4.: der Gesetzgeber verbietet nicht mal, dass die Notausgänge komplett unbesetzt bleiben.

    Man unterscheidet hier dann letztlich auch zwischen unvorbereiteten und vorbereiteten Notsituationen, für die es wichtig wäre, bestimmte Personengruppen dort Sitzen zu haben. Bei vielen Flugzeugmustern der Kurz- und Mittelstrecke sind die Notausgänge bei Start und Landung nämlich nicht durch Flugbegleiter besetzt, das muss im Fall der Fälle bedeuten, dass derjenige, der dort sitzt ohne konkrete mündliche Anweisung handeln muss, allein aus der Situation heraus entscheiden. Im Falle einer vorbereiteten Notlandung oder gar Notwasserung (ja, auch das wäre denkbar) würden dann die Personen an den Ausgängen sowieso umfassend für differenzierte Aufgaben gebrieft und dazu befragt.

    Macht Euch mal nicht zu viel Sorgen, über vernachlässigte Flugbegleiterpflichten – ohne, das man es merkt, wird hier schon Einiges abgefragt. Wenn aber im unwahrscheinlichen Falle (siehe oben) mal einer mit körperlicher Beeinträchtigung, die nicht als solche auf den ersten Blick erkenntlich ist, auf einem solchen Platz landet und dort bleibt, ohne, dass ein Flugbegleiter eingreift, dann darf man allerdings auch als aufmerksamer Mitreisender seine Bedenken zum Ausdruck bringen. Genau, wie im Falle unbekannter Gerüche, Geräusche oder optischer Eindrücke, denn auch Flugbegleiter und Piloten sind letztlich nur Menschen ;) .Wenn auch sehr gut ausgebildete.

    In diesem Sinne: Travel safe!

    Blondes have more fun.
  • Stew
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    geschrieben 1235446463000

    Es ist alles nicht so einfach - es kommt wie so oft auf viele Details an. Und oft kann ein falscher Eindruck entstehen.

    Die Reservierung und der Check-In müssen den Personenkreis schon den hier mehrfach besprochenen Richtlinien auswählen. Passieren Fehler muss die Kabinen-Crew Umbesetzungen vornehmen.

    Nun zu den Feinheiten:

    Handelt es sich um NotFENSTER OHNE Flugbegleiter-Sitz müssen die Passagiere im Notfall evakuieren. Sie müssen auch englisch verstehen, denn (bei uns) werden die Kommandos zum Evakuierung auf englisch gegeben, genauso wie evtl. Einschränkungen. Einschränkungen bedeutet in dem Fall, dass evtl. gewisse Ausgänge nicht benutzt werden können.

    An Notfenstern muss also mindestens ein eingewiesener und englisch verstehender Passagier zu Start und Landung sitzen. Wenn jetzt auf dem Mittel- und Gangplatz jemand sitzt der den Ausgang aufgrund von körperlichen Beeinträchtigung nicht blockiert, kann man ihn dort auch sitzen lassen wenn er kein englisch versteht. Er soll das Fenster ja auch erst mal nicht aufmachen, sondern sein Nachbar. Es ist also auch okay wenn bei nichtg ausgebuchter Maschine sonst niemand dort sitzt.

    Passagiere an NotAUSGÄNGEN oder -AUSSTIEGEN MIT Flugbegleiter-Sitzen müssen o. a. Kriterien auch erfüllen werden aber nur bei erwarteter Bruch-/Notlandung eingewiesen. Und zwar für den Fall dass die Flugbegleiter

    "handlungsunfähig" sind - wie es so schön heisst. Diese Passagiere werden also nicht angesprochen sondern augenscheinlich beurteilt ob sie die Ausgänge im Notfall behindern könnten. Es ist ja auch zunächst einmal die Aufgabe der Flugbegleiter an diesen Ausgängen für die Evakuierung zu sorgen.

    Daher kommt es einem vielleicht so vor, dass weniger große/renommierte Airlines ihre Passagiere (eher) einweisen als andere. Denn das Fluggerät von Low-Cost-Carriern ist meistens eine B737 oder ein A320 mit Notfenstern. Auf Langstreckenmaschinen bei großen Airlines gibt es meist keine NotFENSTER. Aber auch ein A321 meist keine.

    Man kann Passagiere zu Start und Landung auch umsetzen. Also z. B. jemanden der sehr groß ist und deswegen am Notausgang sitzen mag und vielleicht dafür auch bezahlt hat, aber im Moment einen Gipsarm hat. Der kann 12 Stunden am Notausgang sitzen, nur eben zu Start und Landung nicht.

    Es gibt auch Airlines die ihre Vielflieger zu Emergency-Training einladen und ihnen im Gegenzug dazu immer Plätze am Notausgang geben.

    Dann gibt es auch Fluggesellschaften, die in erster Linie diese Plätze an eigenes/fremdes (fliegendes) Personal auf Privat-/Dienstreise vergeben.

    Es kann also leicht ein falscher Eindruck entstehen, gerade während des Reisefluges wenn die Anschallzeichen aus sind.

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