Hallo,gerade sind wir aus unserem Urlaub zurückgekehrt und können aktuell über den A330-200 FC berichten: Die Plätze 6 A/C (in Flugrichtung links) bzw. H/K (in Flugrichtung rechts) sind die besten Plätze, die man kostenlos (für LTU-Karteninhaber) reservieren kann. Sie befinden sich direkt hinter einer Trennwand zur First-Comfort-Class. Wohl deshalb sind gerade diese Plätze ein Eldorado für jeden, der über 1,80 m groß ist und bei einem 12-Stunden-Flug auch mal die Beine bewegen will. Diese Plätze sind aber auch für Familien gut geeignet. Für „Nicht-LTU-Kartenbesitzer“ ein Tipp: 10 EUR für die Sitzplatzreservierung sind zwar nicht gerade günstig, aber hier gut investiertes Geld. Wer sich einmal in die übrigen Reihen gequetscht hat, weiß wovon ich schreibe, gerade wenn der Vordermann mit seinem Sitz noch zurück kommt. An der Trennwand hängt ein Monitor für Bordfernsehen. Kopfhörer gibt es für 2,50 EUR. Sie haben keinen Kopfbügel, dafür Ohrklips, die aber kaum richtig halten und dazu noch drücken. Der Service beginnt in Reihe 6 und geht bis Reihe 20. Ab Reihe 21 bedient die nächste Stewardess. Für die Reihen 6 – 10 befindet sich auf der linken Seite (A,C,D,E) im vorderen Bereich nur eine Toilette, die aber nur von Gästen der First-Comfort-Class benutzt werden darf. Alle anderen (vorderen Economy-Flieger) müssen die Toilette auf der rechten Seite (auf Höhe der ersten Bordküche) benutzen. Wer von der linken auf die rechte Seite wechseln will muss durch die Bordküche. Diese ist aber oft mit Servierwagen oder durch die Crew, die auch nicht immer gestört werden will, blockiert. Strengstens verboten ist es durch die First-Comfort-Class auf die andere Seite zu wechseln. Wer dabei erwischt wird, macht Bekanntschaft mit der forschen Art der LTU-Flugbegleiter. Einzige Toilettenalternative für die „Linkssitzer“ sind die beiden Toiletten im mittleren Bereich (weit hinter der Reihe 20), die man sich mit fast 200 andren Leidensgenossen teilen kann (leider gab es auf dem Rückflug bereits nach 3 Stunden kein Toilettenpapier mehr…). Fazit: Wer kann, der bucht besser 6 H/K. LTU verkauft (soweit mir bekannt ist als einzige Airline) die Notausgangsplätze (für 50 EUR/Person und Strecke). Das Argument dort mehr Beinfreiheit zu haben lässt doch so manchen Geldbeutel lockerer sitzen. Nur leider trifft das für die Fensterplätze eingeschränkt zu. Denn hier „stört“ der Kasten der Tür-Notrutschen, der dem Fensterplatzsitzer kein gerades Hinsetzen (bei ausgestreckten Beinen) ermöglicht. Außerdem wird der Blick auf den Bordmonitor von wartenden „Toilettengängern“ häufig versperrt. Und an Ruhe ist in der Toilettenumgebung nur wenig zu denken. Meiner Meinung nach sind die Plätze der Reihe 6 hier die bessere Alternative. In Reihe 20 (also mitten drin) ist man beispielsweise derjenige, der Letzter beim Service ist. Zwar waren die Essen vorrätig, aber kaum hat man sein Essen, wird von vorne beginnend schon wieder abgeräumt (Langstrecke!), sodass man sich entweder mit dem Essen beeilen muss oder das Plastikservice bis kurz vor der Landung stehen gelassen wird, sofern der Passagier dieses nicht selbst dem Flugbegleiter in die Bordküche bringt. Bedrückender ist jedoch die Enge in der Economy-Class. Lt. Bordbroschüre sind das min. 76 cm. Im „Praxistest“ sind 76 cm so, als wenn man in einer Sardinenbüchse sitzen würde. Die Knie liegen am zurückgeklappen Sitz des Vordermanns an, jede Bordlektüre in der Sitztasche vor den Knien raubt wichtige Zentimeter. Bewegen ist fast unmöglich. Und das 12 Stunden lang (die Thrombose lässt grüßen). Jeder Versuch die Beine in Richtung Gang auch nur etwas heraushängen zu lassen wird spätestens dann unsanft quittiert, wenn ein Passagier oder ein Flugbegleiter mit Servierwagen dagegen kommen. Wenn man sich überlegt, wie teuer die Flugplätze tatsächlich verkauft werden ist diese Bestuhlung geradezu ein Schlag ins Gesicht jeden einzelnen Passagiers. Klar will die Airline verdienen, aber der Dumme muss nicht immer der Kunde sein, denn für ihn bietet ja die Fluggesellschaft ihre Leistungen an (möglichst teuer, möglichst viele Plätze). Wer will kann ja gegen (teilweise erheblichen) Aufpreis ein Upgrade buchen. Nur diese Upgrades sind leider unattraktiv oder viel zu teuer.
Mein Fazit: Erst mal sehen was andre Airlines zum gleichen Zielort zu bieten haben. Hoffen wir, dass LTU nach ihrem 50jährigem Jubiläum nicht um ihre Kunden bangen muss.