• Holzmichel
    Dabei seit: 1087430400000
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    geschrieben 1253892092000

    Hallo,

    ich mache mir gerade so meine Gedanken, wie es doch den Menschen in Flugzeugen ergeht, wenn sie Zeuge von Problemsituationen werden.

    Beispiel heute, ein Flug von Irland nach Schönefeld, wo es eine Randaliererei mit Bombendrohung gab. Oder die Maschine mit Müntefering an Bord, die ohne ausgefahrenes Fahrwerk eine Bauchlandung hinlegen musste.

    Und alles solche Situationen.

    Hat man da seine Sinne überhaupt noch richtig im Griff ??

    Weiss man z.B. in so einer Situation überhaupt noch, wie das mit den Schwimmwesten war - obwohl zig Male vorgeführt ??

    Vom gesunden Menschenverstand her, müsste ich jetzt sagen, ich verhalte mich immer richtig. Aber ich kann mich nicht einschätzen, wie ich in so einer Situation dann wirklich reagieren würde.

    Zum Glück sowas noch nie erleben müssen.

    Wie seht Ihr das ?

  • DidiSilvi
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    geschrieben 1253894269000

    Hallo Holzmichel,

    zum Glück bin ich in einem Flieger noch nie in so eine Situation gekommen und hoffe, auch nie in eine zu kommen.

    Aber am Boden kommt man ja doch gelegentlich in Situationen, wo man eigentlich einen kühlen Kopf behalten sollte, was bei mir aber nicht möglich ist. So hatten wir z.B. Anfang des Jahres einen Bombenfund und wir mußten aus unserem Haus evakuiert werden. Ich bin völlig planlos gewesen. Hinterher mußten wir feststellen, daß wir alles Wichtige (Papiere, Geld, Geldkarten, Sparbücher etc.) im Haus gelassen hatten. Lediglich, das was mir am liebsten war bzw. ist, nämlich meine Wellensittiche haben wir mitgenommen.

    Ich persönlich kann mir also nicht vorstellen, daß ich mich, im Notfall, an Bord "richtig" verhalte!

    Aber ich übe an mir, z.B. besuche ich demnächst ein Seminar "Verhalten in Katastrophenfällen"!

    Gruß, Silvi!

  • mutteraufreisen
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    geschrieben 1253894320000

    Nun , ganz so krass war es bei meinem Flug nach Mali im Februar nicht .

     Aber als wir nach einer Zwischenlandung auf dem Flughafen von Casablanca schon auf der Rollbahn standen , ging plötzlich in den vorderen Reihen grosser Krawall los , in den sich immer mehr Passagiere einmischten . Keiner wusste , worum es ging , das Kabinenpersonal war machtlos , der Flugkapitän kam rein und konnte nichts ausrichten . Mir schlug das Herz bis obenhin und ich hoffte nur , dass wir NICHT starten .Irgendwann kam Polizei in den Flieger und nahm einige Leute fest . Alles Gepäck wieder raus , zuordnen , wieder rein und mit viel Verspätung dann der Start .

    Eigentlich kann ich immer supergut im Flieger schlafen , aber danach bekam ich dann doch kein Auge zu...

    Kölsch ist die einzige Sprache , die man auch trinken kann
  • tripplexXx
    Dabei seit: 1215216000000
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    geschrieben 1253898754000

    Ich hab mal auf einem Flug nach Palma mitbekommen, wie eine hinter mir sitzende junge Frau die FB darauf hingewiesen, hat, dass ein angetrunkenen Pax damit prahlte, eine Waffe durch die Sicherheitskontrolle bekommen zu haben.

    Die FB sagte daraufhin, dass dies nicht sein könne und tat es als schlechten Scherz ab.

    Aber die junge Frau hinter mir bestand (ca. eine Stunde lang) auf Überprüfung, was ich sehr cool fand.

    Schlußendlich kam die GSG9 an Bord, nahm diesen Mann fest und wir mußten weitere 2 Stunden warten, bis sein Gepäck gefunden wurde.

    Es war jetzt nicht wirklich eine Gefahrensituation, aber ich finde es im Nachgang sehr beruhigend, dass mit "Scherzbolden" dieser Art nicht grad sanft umgegangen wird.

    Der Pilot klärte uns dann kurz vor dem Ziel noch darüber auf, dass der Mann KEINE Waffe bei sich hatte, aber mit dem Scherz ein lebenslanges Flugverbot bei der Airline bewirkt hat.

    Wir hatten keine bleibenden Schäden, außer extreme Verdurstungserscheinungen ;)

    Wäre uns das in der Luft passiert, hätte ich vollstes Verständnis dafür gehabt, dass wir umkehren oder einen Zwischenlandung einlegen.

    Ach ja... und ich hätte KEINEN Schadenersatz wegen entgangener Urlaubsfreuden beim RV geltend gemacht ;)

  • curiosus
    Dabei seit: 1469923200000
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    gesperrt
    geschrieben 1253900219000

    ...ich habe schon einiges erlebt, von volltrunkenden Passagieren an Bord die "ausgeladen" wurden, rasanten Starts und Landungen vor Gebirgen oder "fast" im Meer (die Landebahn zumindest), bis hin zu arg schlingenden Landungen, defekten Maschinen auf der Startbahn mit Abbruch oder ausgefallem Triebwerk. Das gehört eben zum Fliegen genauso dazu wie im übrigen Verkehr ein Reifenplatzer auf der Autobahn, eine eingefrorene Straßenbahn und jemand, der einem unbedingt auf der grünen Fußgängerampel noch überfahren will oder man wartet mitsamt Schiff im eingefrorenen Fjord auf den Eisbrecher.

    Ich lebe trotzdem noch... ;)

  • chriwi
    Dabei seit: 1125446400000
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    geschrieben 1253902532000

    Wie belastbar man in einer Extremsituation ist, weiß ich von einem mehrfachen (3 - 7 mal) Dreher bei 140 km/h (Startgeschwindigkeit, Endgeschwindigkeit war 0 km/h an der Leitplanke). Man sitzt im Auto, nimmt die  360 Grad-Ansicht zur Kenntnis, reißt die Augen und den Mund auf, und wartet, dass es vorbei ist. Ich war zwar nur Beifahrer aber auch als Fahrer wär ich nicht wirklich handlungsfähig gewesen. :laughing:

    Im Flieger würd's mir nicht anders gehen. Außerdem müsste ich die Karte mit den Sicherheitshinweisen erst lesen. Das Schwimmwesten-Ballett hab ich mir nie bewusst angesehen.

    Forenregeln... <--- Das war ich nicht, das war ein Admin!!! Vorher hatte ich da meine Homepage stehen und den Hinweis auf eine sehr coole Vietnam-Gruppe, die ich leite.
  • bernhard707
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    geschrieben 1253903867000

    Hmmm, ich habe in einer ähnlichen Situation erst die Dreher und dann die folgenden Überschläge eigentlich mitgezählt. Bei den Drehern als Beifahrer ebenso nicht in der Lage zu handeln.

    Gilt auch für den Flieger, aber die Sicherheitshinweise und auch das Anlegen der Schwimmwesten bergen ja keine Überraschungen.

    Oder doch? Ja, wenn so ein Irrer die Kordel zum Aufblasen schon im Flieger zieht. :?

    Life is too short to limit your vision ... indeed
  • ADEgi
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    geschrieben 1253998801000

    Hallo,

    entsprechend seiner Eigenschaften verhält sich jeder anders. Ich gehöre eher zu der ruhigen Fraktion, die sehr gut weiß, was im Notfall zu tun ist. Auch wenn man natürlich beim X-ten Flug nicht mehr genau zuhört, das jeweils überlebenswichtige, nämlich sich die Zahl der Lehnen (Sitzreihen) bis zum Notausgang zu merken gehört bei mir zum Plichtprogramm.

    Auch den Rest habe ich soweit verinnerlicht, daß es im Notfall funktionieren sollte. Denn schließlich geht es dann vielleicht um mein Leben.

    Bei den halben Drehern im Auto (ungewollt habe ich noch nicht mehr geschafft) habe ich halt auch versucht das Beste daraus zu machen. Das Auto dann wieder in die richtige Fahrtrichtung und sich gefreut, daß der Linienbus nicht eine Minute früher dran war.....

    Gruß

    Berthold

  • tripplexXx
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    geschrieben 1253999566000

    @ADEgi sagte:

     Auch wenn man natürlich beim X-ten Flug nicht mehr genau zuhört, das jeweils überlebenswichtige, nämlich sich die Zahl der Lehnen (Sitzreihen) bis zum Notausgang zu merken gehört bei mir zum Plichtprogramm.  

    Ich bin da ähnlich "unterwegs"... Bei mir ist es zwar auch eher "Pflichtprogramm" oder "schicksalshaft-glaubensmäßige" Normalität, dass ich bei JEDEM Flug (auch dienstlich) den FB zuhöre. Es ändert sich ja nix, aber irgendwie gehört das bei mir dazu. 

    Schaden kann es auf jeden Fall nichts !!!!!

  • Ahotep
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    Administrator Zielexperte/in für: Nilkreuzfahrten Nil-Region
    geschrieben 1254001760000

    Hallo zusammen,

    auch wenn man zig Mal theoretisch einen Notfall durchexerziert hat und meint darauf vorbereitet zu sein...... ist es doch meist so, dass in einem Ernstfall der Mensch dann doch panisch und völlig kopflos reagiert. In solch einer Situation ist man dann froh, wenn jemand einen klaren Kopf behält und man sich an diesen halten kann.

    Wie oft hat man schon den Sicherheitsvorkehrungen der Crew gelauscht..... im Enstfall ist erst einmal nur Panik angesagt und es vergehen evtl. wertvolle Sekunden, bis man sich wieder gefangen hat. Da fällt es auch Vielfliegern und eigentliche taffen Menschen  schwer, z.B. eine Schwimmweste korrekt anzulegen oder Ruhe zu bewahren.

    Auf solch eine Erfahrung kann ich durchaus verzichten.

    Ich wünsche uns allen jederzeit einen ruhigen Flug.

    Sabine

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